Wirkung der Offenbarung
/ Ewald Frank
Langue: allemand
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7. Die Epoche des Neuen Testamentes
Viele vernachlässigen das Lesen des Alten Testamentes und erkennen deshalb nicht, dass sich alle Weissagungen im Neuen Testament erfüllen. 109 Weissagungen, die sich auf Christus bezogen, erfüllten sich buchstäblich bei Seinem ersten Kommen. Jede neutestamentliche Lehre ist auf dem So spricht der Herr des prophetischen Wortes gegründet. Es ist nicht zu fassen, wie es möglich war, dass die Bibellehrer und religiösen Führer jener Zeit die Erfüllung der Schrift nicht erkannten. Sie glaubten und verkündigten ihre eigenen Auslegungen und warteten darauf, dass Gott sie demgemäß erfüllen würde.
Wir fragen uns: „Wiederholt sich die Geschichte in unserer Zeit?” Die Wiederkunft Jesu Christi wird verkündigt und wunderbare Gottesdienste werden abgehalten, und doch geht man an dem von Gott geoffenbarten Wort für diese Zeit vorbei.
Immer wieder nahmen die Apostel – die Schreiber des Neuen Testamentes -Bezug auf das Wort der Propheten. Im Neuen Testament finden wir 845 Zitate aus dem Alten. Wir können das Alte und Neue Testament nicht voneinander trennen. Während der Zeitspanne des Alten wurde der Heilsplan Gottes mit der Menschheit vorausgesagt, der sich jetzt im Neuen Bund erfüllt: „…aufgebaut auf dem Grund der Apostel und Propheten, bei welchem Christus Jesus selber der Eckstein ist.” (Eph. 2:20)
Am Anfang des Neuen Testamentes sandte Gott gemäß der Verheißung Seines Wortes Johannes den Täufer, den Vorläufer des ersten Kommens Christi. Die Prediger jener Zeit missverstanden seinen Dienst, nahmen Anstoß daran und bekämpften ihn. Doch alle diejenigen, die sich selbst verleugnen und ihre vorherige Belehrung vergessen konnten, nahmen die von Gott gesandte Botschaft auf. Sie hörten ihn gern und nahmen keinen Anstoß an der Art Seines Dienstes. Johannes sprach: „Wer die Braut hat, ist der Bräutigam: der Freund des Bräutigams aber, der dabeisteht und Ihm zuhört, freut sich von Herzen über den Jubelruf des Bräutigams. Diese meine Freude ist nun vollkommen geworden.” (Joh. 3:29)
Haben wir begriffen, dass wir jetzt wieder in einem prophetischen Zeitalter leben, in dem sich Weissagungen der Schrift vor unseren Augen erfüllen? Haben wir das „Heute” unserer göttlichen Heimsuchung erkannt?
Der Dienst Johannes des Täufers war die Erfüllung von Jes. 40:3-5 und Mal. 3:1, wie wir es im Markus-Evangelium nachlesen können: „Das Evangelium von Jesus Christus, dem Sohne Gottes, hat folgenden Anfang genommen: Wie bei den Propheten geschrieben steht: ,Siehe, Ich sende Meinen Boten vor Dir her, der Dir den Weg bereiten soll’ (Mal. 3:1); eine Stimme ruft in der Wüste: ,Bereitet den Weg des Herrn, macht gerade seine Pfade!’ (Jes. 40:3).”
Der Engel des Herrn sprach zu Zacharias über den Dienst Johannes des Täufers: „…er ist es, der vor Ihm einhergehen wird im Geist und in der Kraft des Elia, um die Herzen der Väter den Kindern wieder zuzuwenden…” (Luk. 1:17). Der Engel wusste, welch ein Teil der Schrift in dem Dienst Johannes erfüllt werden sollte. Er sagte von Johannes nicht, dass er der Elia sei, der vor dem großen und schrecklichen Tag des Herrn kommen würde. Er nahm die Verheißung aus Mal. 3:24, die damals erfüllt wurde: „…der wird das Herz der Väter den Söhnen … zuwenden”. Weil sich der eine Teil der Verheißung, die für Elia gegeben wurde, der vor dem großen und schrecklichen Tag des Herrn kommen sollte, im Dienste des Johannes erfüllte, nannte Jesus ihn auch Elia. „… wenn ihres annehmen wollt:,Er ist Elia, der da kommen soll.’” (Matth. 11:14) „Ich sage euch aber: Elia ist bereits gekommen, doch sie haben ihn nicht erkannt, sondern sind mit ihm verfahren, wie es ihnen beliebte.” (Matth. 17:12)
Der Rest der Bibelstelle blieb damals unerfüllt, weil sie in den Zusammenhang des zweiten Kommens Christi gehört. Damals begann der Tag der Gnade und des Heils. Es sind nun fast zweitausend Jahre vergangen und der „Tag des Herrn” ist noch nicht gewesen. Von dem „Tag des Herrn” lesen wir z. B.: „Heulet, denn nahe ist der Tag des Herrn, wie ein Wetterschlag kommt er vom Allmächtigen. Wisset wohl: der Tag des Herrn kommt, ein erbarmungsloser, voll von Grimm und Zornesglut, um die Erde zur Wüste zu machen, und die auf ihr lebenden Sünder zu vertilgen.” (Jes. 13:9) Im Propheten Joel 3:4 steht: „Die Sonne wird sich in Finsternis verwandeln und der Mond in Blut, ehe der Tag des Herrn kommt, der große und furchtbare.”
Der noch ausstehende Teil für diese Zeit aus Mal. 3:23-24 lautet: „Wisset wohl: Ich sende euch den Propheten Elia, ehe der große und furchtbare Tag des Herrn kommt: der wird das Herz … der Söhne ihren Vätern wieder zuwenden, damit Ich nicht kommen muss und das Land mit dem Bannfluch schlage.” In Lukas 1:17 finden wir ein Geheimnis wie in Lukas 4:19. Der Engel nahm nur das aus dem Worte, was sich damals erfüllte, und der Herr Jesus las auch nur vor, was sich auf jene Zeit bezog. Von dem „Tag der Rache” las Er nicht, denn das bezieht sich nicht auf die Gnaden-, sondern auf die Gerichtszeit, auf den großen und schrecklichen Tag des Herrn.
In Matth. 11:10 identifiziert Jesus Johannes den Täufer nicht mit Mal. 3:23, sondern mit Mal. 3:1: „Denn dieser ist es, auf den sich das Schriftwort bezieht: ,Siehe, Ich sende Meinen Boten vor Dir her, der Dir den Weg bereiten soll’. “Als Johannes auf dem Höhepunkt seines Dienstes war, fragte man ihn: „Bist du Elia? Er sagte: Nein, ich bin es nicht.” (Joh. 1:21) Wer es fassen kann, der fasse es. Die Zeugnisse des Herrn Jesus, des Engels, Johannes des Täufers und des Evangelisten Markus sind so eindeutig und harmonisch, dass sie nicht widerlegt werden können.