Wirkung der Offenbarung
/ Ewald Frank
Language: german
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2. Die Vollendung
An den Anfang dieser Darlegung stellen wir das Wort aus 1. Mose 2:2: „Da brachte Gott am siebten Tage Sein Werk, das Er geschaffen hatte, zur Vollendung und ruhte am siebten Tage von aller Seiner Arbeit, die Er vollbracht hatte.” Dies ist nicht nur ein Schöpfungsbericht, sondern gibt uns auch einen prophetischen Hinweis auf die Vollendung der Gemeinde. Jetzt, am Ende der Gnadenzeit, im siebten Gemeindezeitalter bringt der Herr Sein Werk unter Seinem Volk zum Abschluss.
Paulus bezeugt die Vollendung Gottes in Phil. 1:6: „Ich hege ebendeshalb auch die feste Zuversicht, dass der, welcher ein gutes Werk in euch angefangen hat, es auch bis zum Tage Jesu Christi vollenden wird.” Nur die vollendete Gemeinde wird zur Herrlichkeit eingehen und am Hochzeitsmahl teilnehmen (Offb. 19:9). Danach kommt dann das Ausruhen im „Tausendjährigen Reich”, dem siebten Jahrtausend. Denn bei Gott ist ein Tag wie unsere tausend Jahre (2. Pet. 3:8). Gleich danach schreibt Petrus: „Der Herr ist mit der Verheißung nicht säumig…”
Seit Adam sind nun etwa 6000 Jahre vergangen. Wir stehen vor einem Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit, ehe das siebte Jahrtausend beginnt. Nach den tausend Jahren kommt das Endgericht vor dem weißen Thron und die Neuschaffung des Himmels und der Erde – die Zeit mündet in die Ewigkeit.
Wer keine vorgefertigte Meinung über den Verlauf der biblischen Ereignisse hat, dem wird der Heilige Geist die Verwirklichung und Vollendung derselben offenbaren. „Geschworen hat der Herr der Heerscharen also: ,Fürwahr, wie Ich es vorbedacht habe, so soll es geschehen, und wie Ich es beschlossen habe, so soll es zustande kommen’.” (Jes. 14:24). Welch eine Gewissheit liegt in diesen Worten! Nicht was Menschen geplant haben, sondern was Gott sich vorgenommen hat, führt Er aus. Sein Ratschluss umfasst die ganze Erde und Seine Hand ist über alle Völker ausgestreckt. „Denn wenn der Herr der Heerscharen einen Plangefasst hat: wer will ihn vereiteln? und Seine ausgestreckte Hand: – wer kann sie zurückbiegen?” (Jes. 14:27). „Denn Sein Wort wird der Herr, indem Er die Dinge sicher und Schlag auf Schlag verlaufen lässt, zur Ausführung auf der Erde bringen.” (Rom. 9:28).
Gerade in dieser entscheidenden Zeit kommt es darauf an, den rechten Anschluss an das Wirken Gottes zu finden. Es ist möglich, von den Zeichen der Zeit zu sprechen und die Erfüllung der Weissagungen an Israel hervorzuheben, ohne auf das zu achten, was Gott zur Vollendung der Gemeinde verheißen hat. „Die früheren Weissagungen, seht, sie sind eingetroffen, und Neues tue Ich jetzt kund; ehe es eintrifft, lasse Ich’s euch hören.” (Jes. 42:9).
Nach dem Willen Gottes laufen in dieser Generation zwei Dinge parallel: Israel kehrt in das Land der Verheißung zurück: Er, der Israel zerstreut hat, sammelt es wieder und hütet es wie ein Hirt seine Herde!” (Jer. 31:10b) und die Gemeinde kommt zum Herrn und Seinem Wort zurück: „’Geht aus ihrer Mitte hinweg und sondert euch ab’, gebietet der Herr, ,und rührt nichts Unreines an, so will Ich euch aufnehmen’ und:,Ich will euch ein Vater sein und ihr sollt Mir Söhne und Töchter sein’, sagt der Herr, der Allmächtige.” (2. Kor. 6:17-18). Nicht alle Juden kehren nach Palästina zurück und nicht alle Gläubigen kommen aus den Organisationen heraus. „Wie steht es also? Was Israel erstrebt, das hat es nicht erreicht; der auserwählte Teil aber hat es erreicht; die Übrigen dagegen sind verstockt worden.” (Rom. 11:7) Das Gleiche trifft auf die Nationen zu: Nur der auserwählte Teil folgt dem Ruf Gottes in dieser Zeit und wird das Ziel erreichen. Der Rest verstockt die Herzen und nimmt das Reden Gottes nicht ernst.
Doch das Werk des Herrn wird seine Vollendung finden. Jes. 28:21 sagt: „Denn wie am Berge Perazim wird der Herr sich erheben, wie im Tal bei Gibeon wird Er vor Zorn beben, um Sein Werk zu vollführen – ein befremdendes Werk – und um Seine Arbeit zu verrichten – eine ungewöhnliche Arbeit.” Das Werk Gottes und Sein Tun ist den Menschen etwas Befremdendes. So nahe vor der Wiederkunft Jesu Christi benötigen wir nicht die gutgemeinten Deutungen der Schrift, sondern das klare So spricht der Herr des untrüglichen Worte Gottes.
„Denn wie am Tage Perazim wird der Herr sich erheben…”, so lautet die Weissagung des Propheten Jesaja. Was geschah am Berge Perazim? Dort gab Gott einen mächtigen Durchbruch, schlug die Feinde und schenkte Seinem Volk den Sieg. David rief aus: „’Der Herr hat meine Feinde vor mir her durchbrochen, wie das Wasser einen Damm durchbricht!’ Darum hat man jenem Ort den Namen Baal-Perazim (Ort des Durchbruchs) gegeben.” (2. Sam. 5:20). „… wie im Tal bei Gibeon wird Er vor Zorn beben, um Sein Werk zu vollführen”: „Damals betete Josua zum Herrn…, und zwar rief er … aus: ,Sonne, stehe still zu Gibeon und du, Mond, im Tal von Ajalon!” (Jos. 10:12). Die beiden Ereignisse, auf die sich der Prophet Jesaja bezieht, lassen uns ahnen, in welch einer gewaltigen Weise der Herr „Sein befremdendes Werk und Seine ungewöhnliche Arbeit” zum Abschluss bringen wird. ER wird am Ende der Zeit einen mächtigen Durchbruch geben, jedes Hindernis und jeden Feind aus dem Weg räumen, um Sein Werk zu vollenden.