Fragen, die Bruder Frank von Predigern aus verschiedenen Ländern zur Beantwortung vorgelegt worden sind
Ein Knecht des Herrn aber soll nicht streitsüchtig sein, sondern freundlich gegen jedermann, ein tüchtiger Lehrer, fähig, Böses mit Geduld zu ertragen und die Widerstrebenden mit Sanftmut zurechtzuweisen, ob Gott ihnen nicht doch noch die Umkehr zur Erkenntnis der Wahrheit verleihe, so dass sie wieder nüchtern werden und sich aus der Schlinge des Teufels losmachen, nachdem sie sich von ihm haben einfangen lassen, ihm zu Willen zu sein (2. Tim. 2, 24-26).
In dieser Darlegung geht es um Leben oder Tod. Im Wort haben wir das Leben; in der Deutung ist der Tod. Jede Deutung ist eine Schlinge, die der Teufel den Menschen um den Hals legt. Er zieht nicht immer gleich fest zu, doch hält er die Menschen gefangen, ihm zu Willen zu sein, wie der einleitende Bibeltext es klar und deutlich sagt.
Nachdem nun über ein halbes Jahrhundert im Predigtdienst hinter mir liegt, ist durch Gottes Gnade bei vielen Brüdern weltweit ein gewisses Vertrauen entstanden. Sie haben erkannt, dass Gott mich dazu bestimmt hat, den Völkern dieser Welt die ewiggültige Heilsbotschaft zu bringen. Nach dem Dienst Bruder Branhams ist es nun meine Aufgabe, zusammen mit allen treuen Dienern das wahre Wort mit den Menschen zu teilen. Doch wie es in den Tagen unseres Herrn, zur Zeit der Apostel und Propheten und zu allen Zeiten war, so ist es auch jetzt: Es gibt „Schwerverständliches, das die Unwissenden und Ungefestigten zu ihrem eigenen Verderben verdrehen“ (2. Pet. 3, 16). Die verschiedenen Deutungen haben viele Spaltungen und ein großes lehrmäßiges Durcheinander auch innerhalb der »Endzeitbotschaft« hervorgerufen. Prediger, denen das Volk des Herrn wirklich am Herzen liegt, sind nicht bereit, das noch länger hinzunehmen und haben mich um Klärung der verschiedenen Lehrpunkte gebeten. Alle wahren Gotteskinder haben das Recht, die Antworten, die allein auf die Heilige Schrift gegründet sind, zu erfahren.
Ich habe Bruder Branham persönlich gekannt, war ein Augenzeuge seines außergewöhnlichen Dienstes. Im August 1955 nahm ich eine ganze Woche lang an seinen Versammlungen teil. Seit September 1958 bekam ich seine in den USA gehaltenen Predigten auf Tonband zugeschickt und fing sofort damit an, sie in die deutsche Sprache zu übersetzen. Während eines persönlichen Gesprächs im Dezember 1962 erzählte ich Bruder Branham, dass ich seine Predigt über Kopfhörer verfolge und sie der Zuhörerschaft simultan in die deutsche Sprache übersetze. Im Jahr 1963 hat er sich offenbar daran erinnert und davon gesprochen:
„Der Dienst mit den Tonbändern ist weltweit. Ich meine, es ist eine Art, wie Gott die Botschaft in die Heidenländer dringen lässt. Dort werden sie übersetzt. In Deutschland nehmen sie die Tonbänder mit in die Versammlungen, wo sich Hunderte zusammenfinden. Der Kopfhörer wird aufgesetzt und dann wird das jeweilige Tonband abgespielt. So steht der Prediger vor Hunderten von Menschen und gibt, während ich spreche, das Gleiche in seiner Sprache wieder. In aller Welt, wohin die Tonbandpredigten gelangen, werden tatsächlich Hunderte gerettet und geheilt. Sie sind in Englisch, werden aber in viele verschiedene Sprachen der Welt, sogar in Stammessprachen, übersetzt. Wir erfahren durch die Briefe, die wir bekommen, davon.“ (Testimony, Shreveport, LA,
V-17-N-5; Thursday, 63-11-28). Offensichtlich hat Bruder Branham sich dabei auf Sidney Jackson aus Südafrika und mich bezogen, denn wir waren zu der Zeit die Einzigen, die seine Predigten übersetzt haben.
Während der vergangenen 47 Jahre habe ich sie nicht nur einmal, sondern mehrere Male gehört, gelesen und übersetzt und darf deshalb behaupten, die »Endzeitbotschaft« zu kennen wie kaum ein anderer. Ebenso bin ich von Jugend auf mit dem Wort Gottes, der Heiligen Schrift, vertraut. Was mich bei der mir vorgelegten Auflistung zutiefst erschüttert hat, ist, dass so wenige Prediger gefragt haben: „Was sagt die Schrift?“, denn die Antworten, die ich geben muss, können nur gemäß dem geschriebenen Wort Gottes sein, das in Ewigkeit bleibt (Jes. 40, 8; 1. Pet. 1, 23).
Frage 1: Was ist deine Einstellung zu dem Dienst Bruder Branhams heute?
Frage 2: Was ist der eigentliche Wortlaut des Auftrags, den William Branham bekam?
Frage 3: Was ist deine Überzeugung betreffs der Endzeitbotschaft?
Frage 4: Korrigierst du in bestimmten Punkten den Propheten?
Frage 5: Was ist dein Absolut, die Bibel oder die Botschaft?
Frage 6: Lehrst du anders, als Bruder Branham gelehrt hat?
Frage 7: Glaubst du an die Öffnung der sieben Siegel?
Frage 8: Wurde das siebente Siegel auch geoffenbart?
Frage 9: Glaubst du, dass Offbg. 10, 1-7 erfüllt wurde?
Frage 10: Glaubst du, dass Bruder Branham die sieben Donner geoffenbart wurden?
Frage 11: Warum hat Bruder Branham im Zusammenhang mit den sieben Donnern über den dritten Zug gesprochen?
Frage 12: Warum hat Bruder Branham wiederholt auf Offbg. 10, Vers 7, Bezug genommen?
Frage 13: Glaubst du an den Dienst eines achten Botschafters?
Frage 14: Glaubst du an die Lehre der Parusie?
Frage 15: Ist der Menschensohn gemäß Luk. 21, 27 schon gekommen?
Frage 16: Was ist mit deinem Dienst? Ist er in der Bibel bezeugt?
Frage 17: Predigst du aus den Ansprachen Bruder Branhams?
Frage 18: Was ist die geistliche Speise, Bruder Branhams Predigten oder die Bibel?
Frage 19: Wer wird die Gemeinde der letzten Tage dem Herrn vorstellen?
Frage 20: Wie reagierst du auf das, was über dich gesagt wird?
Frage 21: Hat Bruder Branham die Polygamie gelehrt?
Frage 22: Was ist deine Lehre über Heirat und Scheidung?
Frage 23: Wie steht es um die Familie eines Knechtes Gottes?
Frage 24: Was ist mit dem Buch „Die sieben Gemeindezeitalter“?
Frage 25: Sind die Zeitspannen der Gemeindezeitalter Bruder Branham geoffenbart worden?
Frage 26: Hat er geweissagt, dass 1977 das Weltende sein wird?
Frage 27: Hat Bruder Branham einen Kalender gesehen, der auf dem Jahr 1977 stehen blieb?
Frage 28: Ist die Taufe des Heiligen Geistes das Gleiche wie die Wiedergeburt?
Frage 29: Was ist mit der Zeltvision?
Frage 30: Kann etwas unerfüllt bleiben, das Bruder Branham in einer Vision gesehen hat?
Frage 31: Welch einen Vergleich haben wir mit Israel und der Gemeinde?
Frage 32: In welch einem Abschnitt leben wir jetzt gemäß dem Heilsplan Gottes?
Geliebte Brüder im Herrn,
teure Gotteskinder,
ich möchte direkt am Anfang klarstellen, dass es nicht gestattet ist, eine Lehre auf eine einzelne Schriftstelle oder einen einzelnen Ausspruch, den der Herr, ein Apostel oder Prophet gemacht hat, zu gründen. Es ist ein göttliches Muss, dass alles auf zwei oder drei Zeugen, zwei oder mehr Bibelstellen gegründet wird
(5. Mose 19, 15). Wir haben nicht nur ein Evangelium, wir haben vier Evangelien, die einander ergänzen, als Bestätigung und zur Vervollständigung. Wenn beispielsweise jemand den Missionsbefehl nicht im Ganzen nimmt, wie er in Matth. 28, 18-20; Mark. 16, 15-20; Luk. 24, 33-53 und Joh. 20, 19-31 geschrieben steht, dann hat er ihn nicht vollständig. Und wer zu diesem Missions-befehl nicht Apg. 2, 38 und all die weiteren Stellen hinzuzieht, wo er ausgeführt worden ist, hat immer noch keinen vollständigen Einblick in dieses Thema.
Wer über die Geburt, das Leben, das Wirken, das Leiden und Sterben, über die Auferstehung und Himmelfahrt unseres Herrn wirklich Bescheid wissen möchte, muss alle vier Evangelien lesen. Und wer wissen möchte, dass unser Herr Seine Jünger nach der Auferstehung vierzig Tage lang über das Reich Gottes belehrte, bevor Er gen Himmel fuhr, muss sogar Apostelgeschichte 1, 1-3 lesen. Darin finden wir, was in den vier Evangelien nicht steht,
z. B. dass unser Herr auf einer Wolke gen Himmel emporgehoben wurde (Apg. 1, 9). In Vers 11 wird uns gesagt, dass Er leiblich in derselben Weise wiederkommen wird, wie Er gen Himmel aufgefahren ist (Luk. 24, 50-51). In 1. Joh. 3 heißt es dazu: „… wenn diese Offenbarung eintritt, werden wir Ihm gleich sein; denn wir werden Ihn sehen, wie Er ist.“ Amen!
Wer über die Bekehrung des Paulus, über seinen Auftrag und seinen Dienst informiert werden möchte, kann nicht nur Apostelgeschichte 9 lesen, er muss auch Kapitel 22 und Kapitel 26 lesen, um eine Gesamtübersicht zu bekommen, und dann sogar
1. Kor. 15, 1-11, denn es war Paulus — nicht Petrus —, der darüber berichtete, dass der Herr Jesus nach der Auferstehung mehr als 500 Brüdern auf einmal erschienen ist. Aus all diesen Beispielen ist klar ersichtlich, dass es nicht genügt, nur eine Bibelstelle zu verwenden, sondern alle müssen miteinbezogen werden, die zum gleichen Thema gehören.
Das trifft auch auf das zu, was der Apostel Paulus in 2. Kor. 11, 1-4 geschrieben hat: Als Satan, die alte Schlange, Eva verführte, fügte er ihr dem, was Gott der Herr in 1. Mose 2, 16 Adam geboten hatte, in 1. Mose 3, 1 nur ein einziges Wort, nämlich das Wort „nicht“, hinzu. So brachte er sie unter seinen direkten Einfluss und nahm sie gefangen in seinen Willen. Der Feind setzt seine Argumentation immer über Themen fort, die der Herr vorher behandelt hat, aber er bleibt nie bei dem genauen Wortlaut — nie in der Wahrheit des Originalwortes. Es lautete: „Von allen Bäumen des Gartens darfst du nach Belieben essen …“ Der Feind säte Zweifel und sprach: „Sollte Gott wirklich gesagt haben: ihr dürft von allen Bäumen des Gartens nicht essen?“ Das Hinzufügen eines Wortes zu dem, was Gott selbst gesagt hatte, war der giftige Biss der Schlange. Und so wurde das erste Paar und damit die ganze Menschheit getrennt von Gott dem Tode preisgegeben. Zuerst sät der Menschensohn den guten Samen des Originalwortes, und immer kommt der Feind sogleich hinterher und sät seine
eigene Saat des Widerspruchs durch die Deutungen (Matth. 13). So fängt er die Menschen ein, dass sie ihm zu Willen sind. Jetzt geht es darum, dass sie aus der Schlinge des Teufels befreit und in den Willen Gottes zurückgebracht werden.
Die Verführung wurde der menschlichen Überlegung durch das Hinzufügen und Missdeuten eines einzelnen Ausspruchs plausibel gemacht. Deshalb muss die Warnung, den Worten der Weissagung dieses Buches nichts hinzuzufügen und nichts davon wegzunehmen, absolut ernst genommen werden (Offbg. 22, 18-19). Andernfalls sind die Folgen für immer unumkehrbar. Auf jede biblische Frage, zu jedem Thema gibt es nur eine wahre Antwort, die jedoch an verschiedenen Stellen gefunden wird. Deutungen sind immer das Werk des Feindes, das Resultat des Essens vom Baum der Erkenntnis. Dasselbe trifft auf die vielen verschiedenen Lehren innerhalb der Endzeitbotschaft zu. Wenn wir alles zur Heiligen Schrift zurücknehmen, finden wir darin die eine wahre Antwort, und damit sind Missverständnisse ausgeschlossen. Die Aufmerksamkeit aller Prediger und aller Gemeinden muss auf die Übereinstimmung mit dem und den vollen Respekt zum Worte Gottes, welches das einzige Absolut im Himmel und auf Erden ist, zurückgebracht werden. Aus der längsten Predigt Bruder Branhams „Das gesprochene Wort ist der Originalsame“ vom 18. März 1962, die insgesamt über 6 Stunden lang ist, geht deutlich hervor, welch einen Wert dieser Gottesmann dem Worte Gottes beigemessen hat. „Hin zum Gesetz und zum Zeugnis! Wenn sie nicht so sprechen, dann ist kein Licht in ihnen.“ (Jes. 8, 20 — engl. Version).
Zugegeben, es gibt schwierige Aussprüche im Worte Gottes und ebenso in der Botschaft, zum Beispiel, als unser Herr damals sagte: „Ihr werdet mit den Städten Israels noch nicht zu Ende sein, bis der Menschensohn kommt …“ (Matth. 10, 23) oder: „Wahrlich Ich sage euch: Einige von denen, die hier stehen, werden den Tod nicht schmecken, bis sie das Reich Gottes mit Macht haben kommen sehen.“ (Mk. 9, 1). Solche Aussprüche müssen im richtigen heilsgeschichtlichen Zusammenhang und in ihrer Erfüllung gesehen werden. Das Gesetz und die Propheten waren bis auf Johannes (Luk. 16, 16), von der Zeit an ist das Reich Gottes gepredigt worden. Am Pfingsttag brach es mit Macht herein, wie es vorher von Johannes dem Täufer in Matth. 3, 2 und von unserem Herrn in Matth. 4, 17 angekündigt worden war: die Gemeinde wurde ins Leben gerufen und der auferstandene Herr konnte im verklärten Zustand in ihr wandeln. In Offbg. 1 sah Johannes den Menschensohn in Seiner Herrlichkeit mitten in Seiner Gemeinde wandeln, die durch die sieben goldenen Leuchter repräsentiert wurde.
Der Apostel Paulus hat sich damals selbst miteinbezogen, als er sagte: „Seht, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wohl aber werden wir alle verwandelt werden“ (1. Kor. 15, 51). Wir rechnen jetzt mit der Erfüllung. Der Apostel Petrus warnte davor, die schwer verständlichen Aussprüche in der Heiligen Schrift und in dem, was Paulus geschrieben hat, zu verdrehen (2. Pet. 3, 15-16). Ebenso sollte es niemand wagen, eine Lehre aus den schwer verständlichen Aussagen Bruder Branhams zu machen. Zum Beispiel sagte er: „Nachdem die Siegel gebrochen sind und das Geheimnis geoffenbart ist, kommt der Engel, der Botschafter, mit dem Regenbogen über Seinem Haupt herab — Christus — und setzt Seine Füße auf Land und Meer. Denkt daran: Zur Zeit dieses Kommens ist der siebente Engel auf Erden.“ Bruder Branham war ja auf Erden, als sich der „Engel des Bundes“ in der übernatürlichen Wolke offenbarte. Zitat: „Dieser mächtige Engel des Bundes, Er, der bei Mose in der Wüste war, der Paulus auf dem Weg nach Damaskus begegnete, hat es gestattet, dass Sein Bild unter uns aufgenommen worden ist. Er war es auch auf dem Bild, das die Zeitschrift ,Life‘ vor kurzem veröffentlicht hat. Es ist dasselbe Wort desselben Gottes …“ (Christus, das Geheimnis Gottes geoffenbart).
Er sagte auch: „Und hier im 10. Kapitel kehrt Er zurück, nach der Zeit des Kommens.“ Was bedeutet der Ausspruch „nach der Zeit des Kommens“? Welches Kommen ist gemeint? Und was bedeutet es: „… und Er kehrt zurück im 10. Kapitel nach der Zeit des Kommens“ etc. etc.? Nur ein wenig später sagt Bruder Branham: „Er hat eine Braut aus den Heiden genommen und wird sie in den Palast bringen, in Seines Vaters Haus in der Herrlichkeit, zum Hochzeitsmahl und wird dann herabgleiten und sich Seinen Brüdern, den 144.000, zu erkennen geben.“
Prediger, bitte beachtet die verschiedenen Aussprüche und platziert sie in korrekter Weise mit dem Ereignis, für das sie bestimmt sind, und hört auf, eure eigenen Meinungen zu präsentieren! Denn keine Schrift, kein Ausspruch des Apostels Paulus oder Bruder Branhams lässt eine eigene Deutung zu. Gott ist Sein eigener Ausleger, Er wacht über Seinem Wort, um das zu erfüllen, was Er verheißen hat. Gottes Volk sollte ebenfalls unverzüglich aufhören, die vielen Deutungen, die in Umlauf sind, zu glauben. Die Brautgemeinde muss jetzt, so kurz vor dem Kommen des Bräutigams, in den Gleichschritt zurückgebracht werden, in die vollkommene Harmonie und Einheit: in Übereinstimmung mit jedem Worte Gottes. Die Stunde der Entscheidung ist da.