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Voriges Kapitel

Einleitung

Auf meinen Vortragsreisen bin ich immer wieder darum gebeten worden, über William M. Branham etwas zu veröffentlichen. Ich habe ihn persönlich genau 10 Jahre lang (1955-1965) gekannt und war mit ihm in Europa und den U.S.A. zusammen. Wir haben am gleichen Tisch gegessen und sind im gleichen Auto gefahren. Ich habe ihn als Mensch und als Gottesmann erlebt. Mir ist das Vorrecht zuteil geworden, Augen- und Ohrenzeuge des ihm von Gott gegebenen außergewöhnlichen Dienstes zu werden. Somit kann ich aus eigener, gründlicher Kenntnis reden und schreiben. Auch bin ich im Besitz von über 300 Predigten, die er gehalten hat, und kann mir so eine umfassende Beurteilung seiner Wortverkündigung, seiner besonderen Sendung und Botschaft bilden.

Zu seinen Lebzeiten und auch nach seinem Heimgang im Dezember 1965 ist er von den einen besonders geschätzt, von den anderen strikt abgelehnt worden. In christlichen Zeitschriften ist er überwiegend von Verfassern, die ihn und seinen Dienst nicht persönlich kannten, negativ beurteilt worden. Dagegen hat die weltliche Presse im allgemeinen positiv von ihm berichtet. Daß die Beurteilung von Persönlichkeiten, die an die Öffentlichkeit treten, zum Teil sehr unterschiedlich ausfallt, ist ja bekannt. Besonders schlecht fällt sie für solche aus, die von den traditionellen Überlieferungen abweichen.

Bei Männern und Frauen, die mit Offenbarungen aufgetreten sind, wurden seit jeher die Begriffe “Propheten” und “Prophetinnen” verwendet. Diese Bezeichnungen finden wir schon in der Heiligen Schrift. Abraham, Mose, Elia und viele andere waren von Gott bestätigte Propheten. Mit diesem Begriff soll zum Ausdruck gebracht werden, daß nicht ein Mensch, sondern Gott selbst durch den Menschen spricht. Als Mund Gottes auf Erden hat es Sprachrohre gegeben, deshalb finden wir bei solchen, von Gott gesandten Männern, die wirklich im Namen des HErrn geredet haben, das So spricht der HErr. Erst nachdem Gott der HErr zu ihnen gesprochen hatte, und das geschah von Mund zu Ohr, also hörbar, konnten solche Männer sagen: So hat der HErr gesprochen! Hinzu kam, daß sie gewisse Vorgänge in Visionen sahen und deshalb “Seher” genannt wurden. Zu dem Sehen im Geiste kam die Inspiration des Geistes, und so wurde das Gesehene und Geoffenbarte ausgesprochen und als Wort niedergeschrieben.

Der bekannteste Prophet des Alten Testaments ist Mose. Ihm offenbarte sich der Unsichtbare sichtbar in Gestalt eines Mannes und redete mit ihm von Angesicht zu Angesicht. Der bekannteste Seher und Prophet des Neuen Testaments ist der Apostel Johannes. Er berichtet im letzten Buch der Bibel, was er gesehen und gehört hat. Er sah den Verlauf der Menschheitsgeschichte entsprechend dem göttlichen Heilsplan bis ans Ende. Er sah sogar den neuen Himmel und die neue Erde, also den Neuanfang. “Gott der HErr tut nichts, ohne zuvor Seinen Ratschluß Seinen Knechten, den Propheten, geoffenbart zu haben” (Amos 3, 7).

Mit Recht wird gefragt, wie man denn wissen könne, ob es sich um wahre oder falsche Propheten handelt, denn viele stellen den Anspruch, von Gott gesandt zu sein. Es gibt seit jeher wahre und falsche Propheten. Der HErr selbst warnte uns davor, daß viele falsche Propheten auftreten würden, Er gab aber auch die Verheißung, daß Er einen Propheten nach dem Muster Elias vor dem großen und schrecklichen Tag senden würde (Mal. 3, 23; Matth. 17,11).

Es gibt jedoch ein zuverlässiges Kriterium, einen Maßstab, der zur Prüfung verwendet werden muß: Das unfehlbare Wort, das in Ewigkeit bleibt und Gültigkeit behält. Altes und Neues Testament enthalten den von Gott selbst vollständig und endgültig geoffenbarten Heilsplan. Wer als Prophet oder Prophetin auftritt, muß es sich gefallen lassen, daß die verkündigten Lehren und Offenbarungen und die geübte Praxis dem Gesamtzeugnis der Heiligen Schrift unterworfen werden. Die geringste Abweichung, Hinzufügung, Wegnahme oder Abänderung vom Originalwort disqualifiziert den Betreffenden auf einen Schlag an Ort und Stelle, Wer von Gott aus redet, bzw, durch wen Gott spricht, der kann nur sagen, was bereits gesagt wurde. Beides, Altes und Neues Testament, enthält alle Lehren, Erkenntnisse und Offenbarungen, und deshalb wird die Androhung der endgültigen Bestrafung im letzten Kapitel der Bibel auf das Hinzufügen und Wegnehmen vom geschriebenen Wort gelegt. Gott allerdings bleibt souverän in Seinem Tun. ER spricht: i(Seht, Ich vollbringe etwas Neues …” (Jes. 43, 19). ER tut, was Ihm beliebt, ohne die Einzelheiten vorher bekanntzumachen.

William Branham trat nicht mit Neuoffenbarungen auf, sein Dienst bestand eindeutig darin, das schon im Wort Dokumentierte und uns von den Propheten und Aposteln Überlieferte neu auf den Leuchter zu stellen. Durch den ihm anvertrauten Dienst tat Gott zum Teil etwas Neues und auch, was schon vorher geschehen war.Wer einen solchen, von Gott gesandten Propheten aufnimmt, wird den Lohn eines Propheten empfangen (Matth. 10, 41).

Es stimmt, daß er mit seiner absolut biblischen Verkündigung im Gegensatz zu den traditionellen Überlieferungen stand, die in Kirchen und Freikirchen zu finden sind. Doch die überwältigende Übereinstimmung seiner Lehren und seiner Praxis mit der Heiligen Schrift zwingt jeden ehrlichen Menschen, ob Geistlicher oder Laie, zur Überprüfung der eigenen Verkündigungund Praxis. Allen aufrichtigen Wahrheitssuchern bleibt nichts anderes übrig, als sich dem allein gültigen Zeugnis der Schrift zu stellen. Auf diesem unerschütterlichen Fundament, auf dem die Urgemeinde gegründet war, muß die Beurteilung vorgenommen werden.

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