Sechzig Jahre im Dienst des Herrn
Ganz herzlich grüße ich alle Brüder und Schwestern im Namen unseres Herrn Jesus Christus. Als Einleitung habe ich das Wort des Paulus, der ja eine direkte Berufung empfangen hatte und in den Dienst eingesetzt wurde, aus 1. Tim. 1:12 gewählt:
„Dankbar bin ich Dem, der mich stark gemacht hat, unserem Herrn Christus Jesus, dafür, dass Er mich für treu erachtet hat, als Er mich in Seinen Dienst einsetzte …“
Wie Euch allen bekannt ist, habe ich dem Herrn mein Leben schon 1949 in der Pfingstkonferenz in Hamburg geweiht und erfuhr zugleich von dem besonderen Dienst Bruder Branhams. 1955 durfte ich an seinen Versammlungen in Karlsruhe teilnehmen und ihn dort bei einem ersten Gespräch miteinander auch persönlich kennenlernen.
Nach genau 60 Jahren beziehe ich mich jetzt noch einmal auf das außergewöhnliche Erlebnis von Montag, dem 2. April 1962. Ich sage die Wahrheit vor dem Angesicht Gottes. Es geschah vor Sonnenaufgang: der Herr sprach von der rechten Seite des Fensters her die Worte: »Mein Knecht, deine Zeit für diese Stadt ist bald um. Ich werde dich in andere Städte senden, Mein Wort zu verkündigen.« Ich erhob meine Hände und sagte: „Herr, sie werden nicht auf mich hören …“ Der Herr erwiderte: »Mein Knecht, die Zeit kommt, wo sie auf dich hören werden. Sorget euch ein mit Speise und Lebensmitteln, denn es kommt eine große Hungersnot. Dann sollst du mitten unter dem Volke stehen und die Speise austeilen …«
Im Dezember 1962 besuchte ich Bruder Branham in Jeffersonville. Durch göttliche Offenbarung wiederholte er Wort für Wort in Englisch, was der Herr mir am 2. April auf Deutsch geboten hatte. Die beiden Brüder Fred Sothman und Banks Wood waren als Zeugen dabei. Dann erklärte er mir: „Die Speise, die du einlagern sollst, ist keine irdische Speise, wie du gedacht hast, sondern das für diese Zeit verheißene Wort, das in den Predigten ist, die auf Tonband aufgenommen werden. Doch warte mit der Austeilung, bis du den Rest bekommen hast, der dazugehört.“
Wir alle wissen, dass Bruder Branham, dem verheißenen Propheten (Mal. 4:5), am 11. Juni 1933 gesagt wurde: »Wie Johannes der Täufer dem ersten Kommen Christi vorausgesandt wurde, so wirst du mit einer Botschaft gesandt, die dem zweiten Kommen Christi vorausgehen wird.« Er selbst hat wiederholt betont: „Nicht ich, sondern die Botschaft wird dem zweiten Kommen Christi vorausgehen.“ Gott hat ihn dazu gebraucht, alle Geheimnisse zu offenbaren und die geistliche Speise einzulagern. Am 11. Juni 1958 sagte er in Dallas/Texas am Ende unseres Gesprächs zu mir: „Bruder Frank, du wirst mit dieser Botschaft nach Deutschland zurückkehren.“ Von da an wurden uns seine Predigten regelmäßig auf Tonband zugesandt und ich begann sie zu übersetzen.
So gewiss der Herr mir den Auftrag gegeben hat, so habe ich ihn in allen Einzelheiten ausgeführt. Von hier aus ist nach dem Heimgang Bruder Branhams das Wort Gottes in alle Welt getragen worden. Auf meinen Missionsreisen habe ich nur zwei, höchstens drei Predigten in einer Stadt gehalten und bin zur nächsten gereist. Durch Brüder vor Ort sind dann lokale Gemeinden entstanden.
Der 2. April 1962 war der Tag, an dem der Herr mir den Auftrag gab und mich in Seinen Dienst einsetzte. Im Laufe der 60 Jahre gab Er mir immer wieder hörbar Weisungen, die mit meinem Dienst zusammenhängen. Ich möchte klarstellen, dass es niemals im Traum geschah, sondern immer im wachen Zustand. Ich kann den Tag, den Ort und die Stunde jedes Mal nennen. So sprach der Herr auch an jenem 19. September 1976 in Edmonton, einem Sonntagmorgen, mit gebietender Stimme folgende Worte: »Mein Knecht, Ich habe dich gemäß Matth. 24:45-47 dazu bestimmt, die Speise zu rechter Zeit auszuteilen.« Wer diese Bibelstelle nachliest, wird feststellen, dass in Vers 47 steht: „Er (der Herr) wird ihn über Seine sämtlichen Güter setzen.“ In unserer Zeit ist der gesamte Ratschluss Gottes geoffenbart worden wie noch nie zuvor. Wie Paulus kann auch ich bezeugen: „… ich habe es an mir nicht fehlen lassen, euch den ganzen Ratschluss Gottes zu verkündigen“ (Apg. 20:27). In meinen Predigten, Broschüren, Büchern und Rundbriefen ist jedes biblische Thema behandelt worden.
In Matth. 24 hat unser Herr nicht nur die Zerstörung des Tempels, die Zerstreuung Israels und im Gleichnis von Feigenbaum ihre Rückkehr in ihr Heimatland vorhergesagt (V. 32). Auch was in der Endzeit geschieht, hat Er vorausgesagt, nämlich Kriege, Hungersnöte, Seuchen, Erdbeben und teure Zeiten. Dazu gehört auch Vers 14: „Und diese Heilsbotschaft vom Reich wird auf dem ganzen Erdkreis allen Völkern zum Zeugnis gepredigt werden, und dann wird das Ende kommen“, genauso wie das, was in den Versen 45 bis 47 geschrieben steht, also sowohl die Verkündigung des Wortes wie auch die Austeilung der geistlichen Speise.
Wir leben tatsächlich noch in biblischen Tagen, in denen der Herr selbst Seinen Knecht und Propheten mit einer Botschaft gesandt und mir den Auftrag gegeben hat, das geoffenbarte Wort zu verkündigen und die eingelagerte Speise – das verborgene Manna – weiterzureichen. Der Dienst, den der Herr mir gegeben hat, ist direkt mit dem Dienst Bruder Branhams verbunden, ebenso wie der Dienst Josuas mit dem Dienst Moses verbunden war. Mose führte das Volk aus der Knechtschaft heraus, wie der Herr es dem Abraham in 1. Mose 15:13 verheißen hatte, und Josua führte das Volk in das Land der Verheißung hinein. Wir sind ja Kinder der Verheißung (Gal. 4:28) und glauben, was in 2. Kor 1:20 steht: „… denn für alle Verheißungen Gottes liegt in Ihm das »Ja«; daher ist durch Ihn auch das »Amen« erfolgt, Gott zur Verherrlichung durch uns.“ Wir glauben alle Verheißungen, die Gott uns in Seinem Wort gegeben hat, und werden sie in der Erfüllung sehen und erleben.
Lasst es mich deutlich sagen: Es geht nicht um Bruder Branham und nicht um Bruder Frank, sondern um die Verheißungen – das Wort für diese Zeit. Wen Gott zu einer bestimmten Aufgabe nimmt, bestimmt Er selbst, um so mehr, wenn es sich um eine Berufung handelt, die direkt mit dem Heilsplan Gottes verbunden ist. Paulus hat um keine Berufung gebeten, Bruder Branham hat um keine Berufung gebeten, ich habe um keine Berufung gebeten. Aber Gott hat es von Ewigkeit her so geplant, und so ist es in unserer Zeit geschehen. Noch gilt, was unser Herr gesagt hat: „Wer den aufnimmt, den Ich sende, der nimmt Mich auf, und wer Mich aufnimmt, der nimmt Den auf, der Mich gesandt hat“ (Joh. 13:20). Wer an dem vorbei geht, was Gott gemäß Seinem Wort tut, der geht an Gott vorbei wie alle anderen in den Denominationen und baut sein eigenes Reich.
1962, als der Herr mich beauftragte, war ich im 29., jetzt bin ich im 89. Lebensjahr und schaue mit Dankbarkeit auf die vielen Jahre in Seinem Dienst zurück. Ich lege nicht Zeugnis von mir selber ab, ich bezeuge nur vor dem allmächtigen Gott, was zu der Sendung gehört und was der Herr in allen Ländern der Erde getan hat. Die ewiggültige Heilsbotschaft mit allen biblischen Lehren ist weltweit verkündigt worden. Der Herr sagte: „… dann wird das Ende kommen.“ Wir, die wir die Endzeitbotschaft glauben, dürfen bezeugen, dass Gott uns alle Geheimnisse des Wortes des Heilsplanes geoffenbart und alles wiedererstattet hat.
Ich bitte Euch, die folgende Bibelstelle sorgfältig zu lesen, die auch auf meinen Dienst zutrifft: „… für die Gemeinde, deren Diener ich infolge des Haushalteramts geworden bin, das mir von Gott im Hinblick auf euch übertragen worden ist, um das Wort Gottes vollkommen auszurichten, nämlich das Geheimnis, das, seitdem es Weltzeiten und Menschengeschlechter gibt, verborgen gewesen, jetzt aber Seinen Heiligen geoffenbart worden ist. Denn ihnen hat Gott kundtun wollen, welche Fülle von Herrlichkeit dieses Geheimnis unter den Heidenvölkern in sich berge. Dieser Reichtum besteht darin, dass Christus in euch ist, als die Hoffnung der Herrlichkeit“ (Kol. 1: 25-27).
Gott hat es so geführt, dass durch die Missionsreisen in all den Jahren der Kontakt weltweit hergestellt wurde und dass jetzt durch Übertragung der Predigten in allen Sprachen alle wahrhaft Gläubigen hören können, was der Geist der Gemeinde zu sagen hat, und so Seine Gemeinde in den Gleichschritt mit Seinem Wort zurückbringt, wie sie am Anfang war.
In Krefeld werden wohl keine internationalen Versammlungen wie in den über 40 vergangenen Jahren mehr stattfinden können. Auch werde ich keine Missionsreisen mehr machen. Jetzt versammeln sich alle Gläubigen überall, wo es möglich ist, zum Gebet und zum Hören und werden dort, wo sie sind, Anteil haben an dem, was Gott in der Vollendung tut.
Wir sind dem Herrn dankbar für unsere Brüder, die dafür Sorge tragen, dass die Predigten ausgestrahlt werden, ebenso wie für die Brüder, die in die verschiedenen Sprachen übersetzen und auch für alle dienenden Brüder, die dem Volke Gottes weltweit dasselbe Wort, die reine geistliche Speise, darreichen. Jetzt geht es darum, dass alle, die zur Brautgemeinde gehören, in der Liebe Gottes durch den Heiligen Geist in die göttliche Einheit geleitet werden, so dass jeder Einzelne die Verbindung zu Gott findet, seine persönliche Zubereitung und alle Heilserlebnisse wie am Anfang erlebt und in völliger Übereinstimmung mit jedem Wort Gottes auf die Entrückung wartet (Matth. 4:4).
Bruder Branham hat seinen Teil getan, ich habe meinen Teil getan. Der Herr selbst wird Sein Erlösungswerk durch ein mächtiges Geisteswirken in der Brautgemeinde vollenden, so dass sie bereit sein wird, dem Bräutigam zu begegnen (Matth. 25:10; 1. Thess. 4:15-18; 1. Kor. 15:51-58).
Wir sehen, wie sich die Schriftstellen für diese Zeit vor unseren Augen erfüllen, und dürfen unsere Häupter erheben, denn unsere Leibeserlösung steht nahe bevor.
„Und der Geist und die Braut sagen: »Komm!«, und wer es hört, der sage: »Komm!« …“ (Offb 22:17a). „Amen, komm, Herr Jesus!“
Im Auftrage Gottes wirkend
Bruder Frank