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Voriges Kapitel

Rundbrief September 2009

„Jesus Christus ist Derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit.“ (Heb 13:8)

Rundbrief September 2009

„Dafür halte uns jedermann, nämlich für Diener Christi und für Verwalter der Geheimnisse Gottes“ (1Kor 4:1).

Ja, gut gesagt, Paulus: „Dafür halte uns jedermann…“ Was aber ist, wenn fast alle uns für selbsternannte Apostel und Lehrer halten? Auch ihm ist es ja so ergangen (2. Kor 6:8), doch das ändert nichts an einer göttlichen Berufung und Sendung. Ungeachtet dessen, was Menschen denken oder sagen: „Bei dieser Sachlage verlangt man allerdings von den Verwaltern, dass ein solcher treu erfunden werde“ (V 2), schreibt Paulus weiter. 

Wir müssen den Anfang der Gnadenzeit betrachten, um zu wissen, was und wie es zum Ende hin geschehen muss. An Johannes den Täufer erging das Wort Gottes (Luk 3:2); er wusste, was seine Berufung und sein Dienst waren. Er war als der verheißene Wegbereiter (Jes 40:3; Mal 3:1) von Gott gesandt, durch den alle zum Glauben kommen sollten (Joh 1:6-7). Auch Petrus wusste, wozu der Herr ihn berufen (Mat 4:18-20) und bestimmt hatte (Apg 15:7). Ihm hatte der Herr sogar gesagt: „Ich gebe dir die Schlüssel des Himmelreiches!“ (Mat 16:19). Als er am Pfingsttag auftrat, Buße und die Taufe auf den Namen des Herrn Jesus Christus predigte, legte er damit das allein gültige Muster für die gesamte neutestamentliche Gemeinde fest. 

Paulus empfing eine hörbare Berufung vom auferstandenen Herrn und wusste ebenfalls, was sein Dienst war (Apg 9:15; Apg 22:6-21). Das erkennt man schon daran, wie er sich in jedem seiner 13 Briefe vorstellt. Seine Aufgabe war es, der neutestamentlichen Gemeinde den gesamten Ratschluss Gottes darzulegen (Apg 20). Er bezeugt, dass er bei seiner Berufung die Stimme des Herrn in seiner hebräischen Muttersprache hörte, der ihm sagte: „ … und Ich werde dich retten vor dem Volk Israel und vor den Heiden, zu denen Ich dich senden will: du sollst ihnen die Augen öffnen, damit sie sich von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott bekehren, auf dass sie Vergebung der Sünden und ein Erbteil unter denen erhalten, die durch den Glauben an Mich geheiligt worden sind“ (Apg 26:17-18). Wie jeder, der eine göttliche Berufung empfangen hat, wusste auch er, was der Herr ihm entsprechend Seinem Heilsplan zugeordnet hatte, und führte es aus. 

Von Noah steht geschrieben: „Und Noah tat es; er machte alles genau so, wie Gott es ihm geboten hatte“ (1Mo 6:22). Wir können durch das ganze Alte Testament gehen: Abraham, Mose, Josua, Elia, Elisa, David, Salomo und alle anderen taten genau das, was der Herr ihnen auftrug.

Von Mose heißt es ebenfalls, dass er „alles genau nach den Anordnungen des Herrn ausführte“ (2Mo 40:16). Danach werden die Einzelheiten angegeben, die er befolgte, „wie der Herr dem Mose geboten hatte.“ Darüber hinaus wird uns auch von der Zusammenarbeit zwischen ihm als dem beauftragten Propheten und denen, die ihm zur Seite gestellt wurden, berichtet: „Genau so, wie der Herr dem Mose geboten hatte, war die ganze Arbeit von den Israeliten ausgeführt worden. – Als Mose dann alles von ihnen Hergestellte besichtigt und sich überzeugt hatte, dass sie es genau nach den Anordnungen des Herrn ausgeführt hatten, dankte er ihnen unter Segenswünschen (2Mo 39:42-43). So sieht noch heute echte Zusammenarbeit von wahren Dienern Gottes aus! 

In der Predigt „Doing God a service without His will“ – „Gott einen Dienst tun ohne Seinen Willen“ vom 18. Juli 1965 hat Bruder Branham von denen gesprochen, die, ohne eine Berufung oder eine Sendung zu haben, meinen, Gott einen Dienst zu tun. Sie sind das eigentliche Hindernis in der Gemeinde und im Reiche Gottes, denn sie halten sich nicht an Seine Anordnungen und Vorgaben.

In Heb 3:5-6 steht: „Und was Mose betrifft, so ist er zwar »in Seinem ganzen Hause treu« gewesen als »Diener«, um Zeugnis abzulegen für das, was als Offenbarung verkündigt werden sollte; Christus dagegen ist treu als »Sohn« über »Sein eigenes Haus«, und Sein Haus sind wir, vorausgesetzt, dass wir an der freudigen Zuversicht und an der Hoffnung, deren wir uns rühmen, bis ans Ende unerschütterlich festhalten.“ 

Bei Elia wird es besonders betont: „Als dann die Zeit da war, wo man das Speiseopfer darzubringen pflegt, trat der Prophet Elia herzu und betete: »Herr, Gott Abrahams, Isaaks und Israels, lass es heute kund werden, dass Du Gott in Israel bist und ich Dein Knecht bin und dass ich dies alles nach Deinem Befehl getan habe (1Kön 18:36). 

Bruder Branham konnte sich auf das berufen, was ihm durch den himmlischen Boten am 7. Mai 1946 gesagt wurde, und führte den Auftrag so aus, wie es ihm geboten worden war. Durch seinen unvergleichbaren prophetischen Dienst erfüllte sich göttliche Heilsgeschichte in der Endzeit (Mal 3:23-24; Mat 17:11; Mk 9:12 u.a.). So lauteten die Worte, die am 11. Juni 1933 am Ohio-Fluss vom Himmel erschollen: „Wie Johannes der Täufer dem ersten Kommen Christi vorausgesandt wurde, so wird die Botschaft, die dir gegeben wurde, ein Vorläufer des zweiten Kommens Christi sein.“ 

Von jedem wahren Knecht Gottes erwartet der Herr, dass er Seine Befehle so ausführt, wie Er sie geboten hat. Deshalb reise ich immer noch regelmäßig in alle Welt und predige das Wort, wie Er es mir vor 47 Jahren gesagt hat: „Ich werde dich in andere Städte senden, Mein Wort zu verkündigen.“ Gott belohnt die Treue, die Treue zum Wort, die Treue zum Auftrag. Dazu gehört auch die Austeilung der geistlichen Speise als Fortsetzung des Dienstes, der Bruder Branham anvertraut war. 

Der Herr selbst hat ja in Mat 24:45 in Zusammenhang mit der Zeit vor Seiner Wiederkunft als Bräutigam gesagt: „Wer ist demnach der treue und kluge Knecht, den sein Herr über seine Dienerschaft gesetzt hat, damit er ihnen die Speise zu rechter Zeit gebe?“ Auch dieses Wort musste zur Erfüllung kommen. Die geistliche Speise, das geoffenbarte Wort, muss ausgeteilt werden. Deshalb erwartet Er von allen Brüdern, die jetzt im letzten Gemeindezeitalter die geistliche Speise austeilen und an dem direkten Auftrag Anteil haben, die genaue Ausführung, eine völlige Übereinstimmung mit dem geoffenbarten Wort und eine harmonische Zusammenarbeit untereinander. Nur so kann die Einheit der Gläubigen und die völlige Wiederherstellung zustande kommen, die geschehen muss, bevor der Herr Jesus wiederkommen kann (Apg 3:20-21).

Doch wenn alles in der Gemeinde werden muss, wie es am Anfang war, dann gilt dies auch für die Dienste in der lokalen Gemeinde. Brüder haben Reisen in andere Länder unternommen, ohne dazu beauftragt worden zu sein, und ihre eigene Version vorgetragen, so dass ein Chaos entstanden ist. Zu Antiochia gab es damals sogar Propheten und Lehrer, doch während sie Gottesdienste abhielten, fasteten und beteten, sprach der Heilige Geist: „Sondert mir doch Barnabas und Saulus für das Werk aus, zu dem Ich sie berufen habe.“ Das war so spricht der Herr und Gott war mit ihnen. Alle Brüder in den lokalen Gemeinden sollten bleiben, wo sie sind, es sei denn, der Herr selbst spricht eine Berufung und Sendung aus. 

In Mat 11:7-19 erläutert Jesus ausführlich den Dienst Johannes des Täufers und fragt: „Aber wozu seid ihr denn hinausgezogen? Wolltet ihr einen Propheten sehen? Ja, Ich sage euch: einen Mann, der noch mehr ist als ein Prophet!“ (V 9). Der Herr zeigt uns die Erfüllung dieses Dienstes aus Mal 3:1 und sagt: „Wahrlich Ich sage euch: Unter den von Frauen Geborenen ist keiner aufgetreten, der größer wäre als Johannes der Täufer; doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als er (V12) – also mehr als ein Prophet, aber nicht mehr als jeder andere Gläubige. Alle Propheten haben das Kommen des Messias angekündigt, der Vorläufer hat Ihn vorgestellt und durch seinen Dienst die Brücke zwischen dem, was die Propheten im Alten Testament geweissagt haben, und dem Neuen Testament geschlagen (Lk 16:16). Johannes der Täufer hat das Himmelreich angekündigt (Mat 3) und die ersten Gläubigen sind am Pfingsttag durch die Ausgießung des Heiligen Geistes in das Reich Gottes eingegangen.

Ebenso wie Johannes der Täufer, wie Petrus und Paulus war auch Bruder Branham trotz seines herausragenden Dienstes ein Mensch wie wir. Von Elia heißt es: „Elia war ein Mensch von gleicher Art wie wir und betete, es möchte nicht regnen; da regnete es drei und ein halbes Jahr lang nicht im Lande. Er betete dann nochmals: da gab der Himmel wieder Regen…“ (Jak 5:17-18). Alle Gottesmänner beteten, aber keiner wurde angebetet. Wer aus einem Menschen mehr macht als das, was er ist – nämlich ein Mensch –, wird von dem Geist der Täuschung betört. Nur um des Wortes Gottes willen, das an geheiligte Männer ergangen war, wurden sie Götter genannt (Joh 10:35-36), sind aber Menschen geblieben, und wie Menschen sollten sie sterben (Ps 82:6-7). Nur weil das Wort Gottes als göttlicher Same in uns hineingelegt worden ist, sind wir wiedergeboren und zu Kindern Gottes geworden, bleiben aber bis zu unserer Leibesverwandlung gewöhnliche sterbliche Menschen (Phil 3:21; Röm 11 u. a.). 

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