Rundbrief Oktober 2011
„Jesus Christus ist Derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit.“ (Heb 13:8)
Rundbrief Oktober 2011
Ganz herzlich grüße ich Euch alle in dem teuren Namen unseres Herrn Jesus Christus mit dem Wort aus 1Mo 2:21:
„So waren der Himmel und die Erde mit ihrem ganzen Heer vollendet. Da brachte Gott am siebten Tage Sein Werk, das Er geschaffen hatte, zur Vollendung und ruhte am siebten Tage von aller Seiner Arbeit, die Er vollbracht hatte.“
Was Gott beginnt, das vollendet Er auch. Am Ende Seines Dienstes auf Erden konnte unser Herr sagen: „… und habe das Werk vollendet, dessen Vollführung Du Mir aufgetragen hast“ (Joh 17:4b). Dasselbe Wort „vollbracht“, das mit Bezug auf die Schöpfung geschrieben steht, finden wir im Neuen Testament, als unser Herr am Kreuz hing und ausrief: „Es ist vollbracht!“ (Joh 19:30).
Die Verheißung für die Vollendung des Erlösungswerkes lautet: „Denn wie am Berge Perazim wird der Herr sich erheben, wie im Tal bei Gibeon wird Er vor Zorn beben, um Sein Werk zu vollführen – ein befremdliches Werk – und um Seine Arbeit zu verrichten – eine ungewöhnliche Arbeit“ (Jes 28:21).
Im Neuen Testament finden wir sie bestätigt: „Seht, ihr Verächter, verwundert euch und vergeht! Denn ein Werk vollführe Ich in euren Tagen, ein Werk, das ihr gewiss nicht glauben würdet, wenn jemand es euch erzählte“ (Apg 13:41). Wir müssen es miterleben; davon hören, genügt nicht. Die einen verachten es, die anderen freuen sich und haben Anteil an dem, was Gott tut.
Von Anfang an hatte Gott einen Heilsplan mit der Menschheit, den Er im Verlauf der Zeit ausführt und schließlich zum Abschluss bringt. Immer wieder griff Er deshalb in die Geschichte der Menschen ein, indem Er einzelne zu Propheten nahm, durch die Er reden und handeln konnte (Amos 3:7). Mit einer direkten göttlichen Berufung und Sendung war immer ein Resultat verbunden. Die wahrhaft Gläubigen erkannten zu jeder Zeit die Botschaft und hatten Anteil an dem, was Gott in ihren Tagen tat. Das werden wir den folgenden Beispielen entnehmen:
Über Noah lesen wir: „Noah aber hatte Gnade beim Herrn gefunden“ (1Mo 6:8).
Noah bekam einen Auftrag, und er führte ihn aus: „Und Noah tat es; er machte alles genau so, wie Gott es ihm geboten hatte“ (1Mo 6:22).
Wer glaubte, was der Prophet sagte, nämlich dass die Sintflut kommen würde, ging in die Arche hinein. Wer es nicht glaubte, blieb draußen. Schließlich kam der angekündigte Regen, die Fluten stiegen an und alle, die Noahs Botschaft nicht geglaubt hatten, kamen um. Für diejenigen aber, die ihm glaubten und in die Arche gingen, war sie die Rettung.
Das, was damals geschah, soll uns zur Warnung dienen, denn der Herr Jesus hat gesagt: „Und wie es in den Tagen Noahs zugegangen ist … ebenso wird es auch an dem Tage sein, an welchem der Menschensohn sich offenbart“ (Lk 17:26-30).
Auch Abraham glaubte Gott und tat, was der Herr ihm gebot: Er verließ seine Heimat und zog in das Land, das der Herr ihm als Besitz geben wollte. Dort erhielt er die Zusage, einen Sohn und Erben zu bekommen. „Da glaubte Abram dem Herrn, und das rechnete dieser ihm als Gerechtigkeit an“ (1Mo 15:6). „… nach dem Schriftwort: »Zum Vater vieler Völker habe Ich dich gesetzt« – vor dem Gott, dem er geglaubt hat als dem, welcher die Toten lebendig macht und das noch nicht Vorhandene benennt, als wäre es schon vorhanden“ (Röm 4:17). Abraham gehorchte Gott und tat alles, was der Herr ihm sagte.
Er war sogar bereit, seinen Sohn Isaak als Opfer darzubringen, als Gott dies von ihm verlangte. Doch Gott griff ein und belohnte seinen Glaubensgehorsam: „»Ich schwöre bei Mir selbst« – so lautet der Ausspruch des Herrn –: »darum, dass du so gehandelt und Mir deinen einzigen Sohn nicht vorenthalten hast, will Ich dich reichlich segnen und deine Nachkommenschaft überaus zahlreich machen wie die Sterne am Himmel und wie den Sand am Gestade des Meeres; und deine Nachkommen sollen die Tore ihrer Feinde besitzen.«“ (1Mo 22:15-17).
Glaube und Gehorsam gehören immer zusammen – wie bei Abraham, so bei allen wahrhaft Gläubigen. Deshalb hat Jesus gesagt: „Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden“ (Mk 16:16). Wer also tatsächlich gläubig geworden ist, lässt sich taufen. Ohne Taufe ist das Gläubigsein nicht viel mehr als ein Lippenbekenntnis. Es steht ja geschrieben: „Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohne ungehorsam bleibt, wird das Leben nicht zu sehen bekommen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihn gerichtet“ (Joh 3:36). Glaube kommt aus der Verkündigung des Wortes, wird zur Offenbarung, verbindet mit Gott und führt zum Gehorsam.
„Ist nicht unser Vater Abraham aus Werken gerechtfertigt worden, da er seinen Sohn Isaak auf dem Opferaltar darbrachte? Daran siehst du, dass der Glaube mit seinen Werken zusammengewirkt hat und der Glaube erst durch die Werke zur Vollendung gebracht ist, und dass so erst das Schriftwort sich erfüllt hat, das da lautet: »Abraham glaubte aber Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet«, und er wurde ›Gottes Freund‹ genannt. So seht ihr, dass der Mensch aus Werken gerechtfertigt wird und nicht aus Glauben allein. Ist nicht ebenso auch die Dirne Rahab aufgrund von Werken gerechtfertigt worden, weil sie die Kundschafter bei sich aufgenommen und sie auf einem anderen Wege wieder entlassen hatte? Denn ebenso wie der Leib ohne Geist tot ist, ebenso ist auch der Glaube ohne Werke tot“ (Jak 2:21-26).
Mit den Werken ist nicht gemeint, was Menschen nach ihrem Gutdünken, sondern was sie gemäß dem Wort Gottes in Seinem Willen im Glaubensgehorsam tun.
Von den Aposteln heißt es: „Sie aber zogen aus und predigten überall, wobei der Herr mitwirkte und das Wort durch die Zeichen bestätigte, die dabei geschahen“ (Mk 16:20). Der auferstandene Herr hat doch gesagt: „Denen aber, die zum Glauben gekommen sind, werden diese Wunderzeichen folgen …“ (Mk 16:17). Das Resultat ist die göttliche Bestätigung der Verheißung.
Mose hatte eine Berufung und Sendung von besonderer heilsgeschichtlicher Bedeutung: „Da erschien ihm der Engel des Herrn als eine Feuerflamme, die mitten aus einem Dornbusch hervorschlug; und als er hinblickte, sah er, dass der Dornbusch im Feuer brannte, ohne jedoch vom Feuer verzehrt zu werden“ (2Mo 3:2). Das Resultat war die Herausführung Israels aus der ägyptischen Knechtschaft: „So hat der Herr gesprochen: Israel ist Mein erstgeborener Sohn; daher fordere Ich dich auf: Lass Meinen Sohn ziehen, damit er Mir diene!“ (2Mo 4:22-23), wie der Herr es schon Abraham verheißen hatte: „Sicher wissen sollst du, dass deine Nachkommen als Fremdlinge in einem Lande weilen werden, das ihnen nicht gehört; dort werden sie als Knechte dienen müssen, und man wird sie bedrücken vierhundert Jahre lang. Aber auch das Volk, dem sie dienen müssen, will Ich zur Rechenschaft ziehen; und danach werden sie mit reicher Habe ausziehen“ (1Mo 15:13-14).
Sein Auftrag wurde mit Erfolg gekrönt: Der Auszug fand statt, das Rote Meer teilte sich und die Erlösten zogen trockenen Fußes hindurch. Er selbst durfte vom Berge Nebo noch das Verheißene Land sehen (5Mo 32:49), bevor er starb.
Von ihm heißt es: „Es ist aber hinfort kein Prophet mehr in Israel aufgestanden wie Mose, mit dem der Herr von Angesicht zu Angesicht verkehrt hätte“ (5Mo 34:10). Wer Mose glaubte, der glaubte Gott, und wer Gott glaubte, der glaubte Mose.
Mose sagte zu ganz Israel: „Ich bin heute 120 Jahre alt: ich vermag nicht mehr den Anforderungen meines Amtes zu genügen; auch hat der Herr zu mir gesagt: »Du sollst den Jordan da nicht überschreiten!« Der Herr, dein Gott, wird selbst an deiner Spitze hinüberziehen: er selbst wird diese Völker vor dir her vernichten, dass du ihr Land in Besitz nehmen kannst. Josua wird an deiner Spitze hinüberziehen, wie der Herr geboten hat“ (5Mo 31:2+3). Mose sagte der Gemeinde Israel und besonders Josua, wie es weitergehen sollte, nämlich wie der Herr geboten hat. Dann war sein Dienst getan.
Josua hatte ebenfalls eine göttliche Sendung. Sein besonderer Auftrag ist in mehreren Schriftstellen beschrieben worden (4Mo 27:18-19; 5Mo 1:38; 5Mo 3:28; 5Mo 31). Auch zu ihm redete der Herr und beauftragte ihn: „Ich habe dir also zur Pflicht gemacht: Sei stark und entschlossen! Habe keine Angst und verzage nicht! Denn mit dir ist der Herr, dein Gott, bei allem, was du unternimmst“ (Jos 1:9). Das Resultat war, dass die 12 Stämme mitsamt der Bundeslade, in der das Wort Gottes war, durch den Jordan zogen und das Verheißene Land in Besitz nahmen.
„Damals betete Josua zum Herrn, an dem Tage, an dem der Herr die Amoriter den Israeliten preisgab, und zwar rief er angesichts der Israeliten aus: »Sonne, stehe still zu Gibeon und du, Mond, im Tal von Ajjalon!« Da stand die Sonne still, und der Mond blieb stehen, bis das Volk Rache an seinen Feinden genommen hatte. Das steht bekanntlich im »Buch des Braven« geschrieben. Die Sonne blieb also mitten am Himmel stehen und eilte beinahe einen ganzen Tag lang nicht zum Untergang“ (Jos 10:12-13). Wer Josua glaubte, der glaubte Gott, der ihn beauftragt hatte, und bekam Anteil an dem göttlichen Resultat. „Einen Tag wie diesen hat es weder vorher noch später gegeben, dass der Herr auf die Stimme eines Menschen gehört hätte; denn der Herr stritt für Israel“ (Jos 10:14). Der Herr wird auch jetzt auf die Stimme Seiner Auserwählten hören, die Tag und Nacht zu Ihm rufen, und es kommt ein Tag für die Gemeinde, wie er noch nie gewesen ist.
Am Ende konnte der Gottesmann sagen:
„Seht, ich gehe jetzt den Weg alles Irdischen; so bedenkt denn mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele, dass von all den Segensverheißungen, die der Herr, euer Gott, in Bezug auf euch gegeben hat, keine einzige unerfüllt geblieben ist; nein, alle sind bei euch eingetroffen, keine einzige von ihnen ist unerfüllt geblieben“ (Jos 23:14).
David, der gesalbte König über Israel gemäß dem Willen Gottes, hatte das Verlangen, die Bundeslade, die zur Zeit Moses gebaut und zur Zeit Josuas über den Jordan getragen wurde, an den rechten Ort zu bringen.
„Damals ordnete David an: »Niemand darf die Lade Gottes tragen außer den Leviten! Denn diese hat der Herr dazu erwählt, die Lade Gottes zu tragen und Ihm allezeit Dienste zu verrichten.«“ (1Chr 15:2).
„So brachte denn ganz Israel die Lade mit dem Bundesgesetz des Herrn unter lautem Jubel und Posaunenschall, mit Trompeten- und Zimbelklang und unter Harfen- und Zitherspiel hinauf“ (1Chr 15:28).
Die Krönung des Ganzen wird uns in 1Chr 16 geschildert. Dieses Ereignis sollte jeder selbst nachlesen. Das Loblied Davids ist ein prophetisches Meisterstück: „Er gedenkt Seines Bundes auf ewig, des Wortes, das Er geboten auf tausend Geschlechter, des Bundes, den Er mit Abraham geschlossen, und des Eides, den Er Isaak geschworen, den für Jakob er als Satzung bestätigt und für Israel als ewigen Bund, da Er sprach: »Dir will ich Kanaan geben, das Land, das Ich euch als Erbbesitztum zugeteilt!«“ (V 15-18).
Salomo war von Gott vorherbestimmt, den Tempel des Herrn zu bauen. Der Höhepunkt war, als die übernatürliche Wolke das Allerheiligste erfüllte und Gott selbst damit die Verheißung (1Chr 17:11-12; 22:9-10) bestätigte:
„Nun hat der Herr diese Verheißung, die Er gegeben hat, in Erfüllung gehen lassen; denn ich bin an die Stelle meines Vaters David getreten und habe den Thron Israels bestiegen, wie der Herr es verheißen hatte, und habe dem Namen des Herrn, des Gottes Israels, den Tempel erbaut“ (1Kö 8:20).
Jeder Mann Gottes bekam genaue Weisungen, was gesagt und getan werden sollte.
Der Prophet Elijah erhielt seinen Auftrag von Gott, als das Volk Israel wieder an einem Wendepunkt angekommen war. Während einer Hungersnot gebot Er ihm, den Sohn einer Witwe zu erwecken und beide am Leben zu erhalten. Dort ist die Rede von Öl und vom Krug, wie in Mt 25 vom Öl, von Lampen und Krügen geschrieben steht.
„Denn so hat der Herr, der Gott Israels, gesprochen: »Das Mehl im Topf soll nicht ausgehen und das Öl im Kruge nicht abnehmen bis zu dem Tage, wo der Herr wieder Regen auf den Erdboden fallen lässt.« Da ging sie hin und kam der Weisung Elias nach; und sie hatten lange Zeit zu essen, er und sie und ihr Sohn: das Mehl im Topf ging nicht aus, und das Öl im Kruge nahm nicht ab, wie der Herr es durch den Mund Elias hatte ankündigen lassen“ (1Kö 17:14-16). Ungeachtet dessen, wie viel Öl im Laufe der Jahre benötigt wurde: der Krug blieb voll. Ganz gleich, wie viel Brot gebacken wurde: der Topf blieb voll. Es war so spricht der Herr, und so geschah es.
Durch das, was geschah, erkannte die Witwe, dass Elijah ein Prophet ist: „Da antwortete die Frau dem Elia: »Ja, nun weiß ich, dass du ein Mann Gottes bist und dass das Wort des Herrn in deinem Munde Wahrheit ist«“ (17:24).
Schließlich kam es zur entscheidenden Kraftprobe auf dem Berg Karmel:
„Da trat Elia vor das gesamte Volk hin und sagte: »Wie lange wollt ihr nach beiden Seiten hinken? Wenn der Herr Gott ist, so haltet euch zu ihm, ist es aber der Baal, so folgt diesem nach!« Aber das Volk antwortete ihm kein Wort“ (1Kö 18:21).
Ungeachtet der 450 Propheten Baals und der 400 Aschera-Propheten baute der Mann Gottes den Altar wieder auf. Er nahm 12 Steine, entsprechend den 12 Stämmen Israels, rief das Volk zusammen, füllte vier Krüge mit Wasser und goss es auf das Opfer, und das insgesamt dreimal. Ja, und dann kam die Antwort, denn der Gottesmann hatte alles genau nach der Weisung des Herrn getan:
„Als dann die Zeit da war, wo man das Speiseopfer darzubringen pflegt, trat der Prophet Elia herzu und betete: »Herr, Gott Abrahams, Isaaks und Israels, lass es heute kund werden, dass Du Gott in Israel bist und ich Dein Knecht bin und dass ich dies alles nach Deinem Befehl getan habe. Erhöre mich, Herr, erhöre mich, damit dieses Volk erkennt, dass Du, Herr, der wahre Gott bist und Du selbst ihre Herzen zur Umkehr gebracht hast!«“ (1Kö 18:36-37).
Der Dienst des Propheten Elijah hatte ein göttliches Resultat für ganz Israel zu verzeichnen. Denn so steht es geschrieben: „… und Du selbst ihre Herzen zur Umkehr gebracht hast.“ Wohlbemerkt: nicht ihre Köpfe, wo diskutiert wird, sondern die Herzen, wo geglaubt wird.
Gott selbst hat die Herzen Seines Volkes zur Umkehr gebracht; dazu gebraucht hat Er den Propheten Elijah mit der Botschaft der Stunde:
„Da fiel das Feuer des Herrn herab und verzehrte das Brandopfer und das Holz, die Steine und das Erdreich und leckte sogar das Wasser im Graben auf. Als das ganze Volk das sah, warfen sie sich auf ihr Angesicht nieder und riefen aus: »Der Herr, Er ist der wahre Gott! Der Herr, Er ist der wahre Gott!«“ (1Kö 18:38-39).
Das Hinken auf beiden Seiten, das Nachlaufen hinter den Baalspriestern und den Aschera-Priestern hatte ein Ende, denn die göttliche Entscheidung war gefallen, und das Volk rief aus:
„Der Herr, Er ist der wahre Gott! Der Herr, Er ist der wahre Gott!“
Der Dienst Elijahs wurde mit einem gewaltigen Resultat gekrönt, die Hungersnot nahm ein Ende und mächtiger Regen fiel hernieder (1Kön 18:41-46). Gott der Herr gab die Bestätigung und später die Verheißung:
„Wisset wohl: Ich sende euch den Propheten Elia, ehe der große und furchtbare Tag des Herrn kommt“ (Mal 3:23).
Diese Verheißung war und ist von so großer heilsgeschichtlicher Bedeutung, dass unser Herr sie im Neuen Testament bestätigt hat. Als Seine Jünger Ihn auf das Kommen Elijahs ansprachen, antwortete Er ihnen: „Elia kommt allerdings und wird alles wieder in den rechten Stand bringen“ (Mt 17:11).
Damit alles auf der Aussage von zwei oder drei Zeugen besteht, lesen wir auch in Mk 9:12: „Er antwortete ihnen: »Ja, Elia kommt allerdings zuerst und bringt alles wieder in den rechten Stand.“ Das ist so spricht der Herr, und es sollte geschehen, ehe der Tag des Herrn kommt.
Der Dienst Johannes des Täufers wurde mit großem Erfolg gekrönt: Aus ganz Judäa und auch aus Jerusalem zogen die Volksscharen zu ihm hinaus, hörten seine Predigt und ließen sich im Jordan taufen (Mk 1:1‑8). „Aber die Pharisäer und die Gesetzeslehrer haben den Heilsratschluss Gottes für ihre Person verworfen, indem sie sich von ihm nicht taufen ließen“ (Luk 7:30). Er war der verheißene Prophet als Wegbereiter bei dem ersten Kommen unseres Herrn (Mal 3:1). Ihn und seinen Dienst abzulehnen, bedeutete, den Ratschluss Gottes zu verwerfen.
Unser Herr hat ihn bestätigt: „Denn dieser ist es, auf den sich das Schriftwort bezieht: »Siehe, Ich sende Meinen Boten vor Dir her, der Dir den Weg vor Dir her bereiten soll.«“ (Mt 11:10).
Von großer Bedeutung ist auch, dass Markus den Dienst des Wegbereiters gemäß Jes 40:3 und Mal 3:1 einordnet:
„Die Heilsbotschaft von Jesus Christus, dem Sohne Gottes, hat folgenden Anfang: Wie beim Propheten Jesaja geschrieben steht: »Siehe, Ich sende Meinen Boten vor Dir her, der Dir den Weg herrichten soll«; »eine Stimme ruft in der Wüste: ›Bereitet den Weg des Herrn, macht gerade Seine Pfade!‹»: so trat Johannes der Täufer in der Wüste auf, indem er eine Taufe der Buße predigte zur Vergebung der Sünden“ (Vv 1-4).
Die Volksscharen hörten ihn sagen: „Ich taufe euch nur mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, und ich bin nicht gut genug, Ihm Seine Schuhe abzunehmen: der wird euch mit heiligem Geist und mit Feuer taufen“ (Mt 3:11). Am Pfingsttag antwortete Petrus den Tausenden, die seine Predigt gehört hatten und glaubten: „Tut Buße und lasst euch ein jeder auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden taufen, dann werdet ihr die Gabe des heiligen Geistes empfangen. Denn euch gilt die Verheißung und euren Kindern und allen, die noch fern stehen, so viele ihrer der Herr, unser Gott berufen wird“ (Apg 2:38-39).
So gewiss das Neue Testament unseres geliebten Erlösers mit der Erfüllung biblischer Verheißungen begonnen hat, so gewiss endet es mit der Erfüllung biblischer Verheißungen. Eine der wichtigsten am Ende der Gnadenzeit ist das Auftreten eines von Gott gesandten Mannes mit dem Dienst, wie ihn Elijah hatte.
Durch Johannes den Täufer erfüllte sich: „Viele von den Söhnen Israels wird er zum Herrn, ihrem Gott, zurückführen; und er ist es, der vor dem Herrn einhergehen wird im Geist und in der Kraft des Elia, um die Herzen der Väter den Kindern wieder zuzuwenden und die Ungehorsamen zur Gesinnung der Gerechten zu führen, um dem Herrn ein wohlbereitetes Volk zu schaffen“ (Lk 1:16-17). Jetzt werden die Herzen der Kinder Gottes zum Glauben der Väter am Anfang zurückgebracht, und so erfüllt sich der zweite Teil der Elijah-Verheißung aus Mal 3:23-24: „… und das Herz der Söhne ihren Vätern wieder zuwenden …“ (V 24b). Gottes Wort ist vollkommen.
Johannes der Täufer wurde gefragt: „»Bist du Elia?« Er sagte: »Nein, ich bin es nicht.« »Bist du der Prophet?« Er antwortete: »Nein.« … »Ich bin die Stimme dessen der in der Wüste ruft: ›Ebnet dem Herrn den Weg!‹ wie der Prophet Jesaja geboten hat.« … und sie fragten ihn weiter »Warum taufst du denn, wenn du weder Christus noch Elia noch der Prophet bist?« (Joh 1:21, 23, 25).
Der Vorläufer trat auf und führte den verheißenen Retter ein, indem er sagte: „Wer die Braut hat, ist der Bräutigam; der Freund des Bräutigams aber, der dabeisteht und Ihm zuhört, freut sich von Herzen über den Jubelruf des Bräutigams. Diese meine Freude ist nun vollkommen geworden“ (Joh 3:29).
Als die Jünger den Meister nach dem gewaltigen Erlebnis auf dem Verklärungsberg fragten, warum die Schriftgelehrten auf den Elia warteten, „gab Er ihnen zur Antwort: »Elia kommt allerdings und wird alles wieder in den rechten Stand bringen.«“ Mit Bezug auf Johannes den Täufer steht geschrieben: „Ich sage euch aber: Elia ist bereits gekommen, doch sie haben ihn nicht erkannt, sondern sind mit ihm verfahren, wie es ihnen beliebte. Ebenso wird auch der Menschensohn durch sie zu leiden haben“ (Mt 17:11-12).
Es war eine zweifache Aussage des Herrn selbst: einmal über den Elijah, der noch zukünftig war, und auch über Johannes, Seinen Vorläufer im Geist Elijahs, dessen Dienst bereits sein Ende gefunden hatte. Der Elijah, der alles wieder in den rechten Stand bringen würde, konnte erst jetzt am Ende der Gnadenzeit auftreten, nämlich ehe der große und schreckliche Tag des Herrn kommt, ehe die Sonne ihren Schein verliert und der Mond sich in Blut verwandelt (Joel 3; Apg 2:20). Johannes trat zu Beginn des Tages des Heils auf, der immer noch andauert (Jes 49:6‑8; 2Kor 6:2).
Somit ist die Elijah-Frage beantwortet: einmal mit Johannes dem Täufer und jetzt mit dem Propheten vor dem zweiten Kommen Christi.
Im ganzen Alten Testament sehen wir die Wege Gottes mit den Propheten und mit Israel. Dann wurde die Brücke vom Alten zum Neuen Testament geschlagen: „Das Gesetz und die Propheten reichen bis auf Johannes; von da an wird das Reich Gottes durch die Heilsbotschaft verkündigt, und ein jeder drängt sich mit Gewalt hinein“ (Lk 16:16; Mt 11:12-15).
Petrus war ein Mann der ersten Stunde. Zu ihm sagte der Herr: „Ich will dir die Schlüssel des Himmelreiches geben, und was du auf der Erde bindest, das soll auch im Himmel gebunden sein, und was du auf der Erde lösest, das soll auch im Himmel gelöst sein!“ (Mt 16:19).
Petrus war es auch, der auf dem Obersaal, wo die Jünger auf die Ausgießung des Heiligen Geistes warteten, seinen Auftrag wahrnahm: „In diesen Tagen nun trat Petrus im Kreise der Brüder auf – es war aber eine Schar von ungefähr einhundertundzwanzig Personen versammelt – und sagte: »Liebe Brüder, das Schriftwort (Ps 41:10; Ps 109:5; Joh 13:18) musste erfüllt werden …«“ (Apg 1:15-26). Er ordnete die Angelegenheit mit Judas gemäß der Schrift, und Matthias übernahm das Apostelamt, aus dem Judas ausgeschieden war.
Sofort nach Ausgießung des Heiligen Geistes am Gründungstag der neutestamentlichen Gemeinde (Apg 2) wandte Petrus die Schlüssel des Himmelreiches an, indem er der herbeigeeilten Menschenmenge von der Heiligen Schrift her zeigte, was geschehen war: „Da trat Petrus im Verein mit den Elfen auf und redete sie mit laut erhobener Stimme so an: »Ihr jüdischen Männer und ihr anderen alle, die ihr in Jerusalem wohnt: dies sei euch kundgetan und schenkt meinen Worten Gehör …«“ (V 14).
Er legt dann den Ratschluss Gottes dar, beginnt mit der Verheißung der Geistesausgießung in Joel 3, bezieht sich auf die entsprechenden alttestamentlichen Stellen und führt den Beweis, dass sich mit Jesus Christus alles erfüllt hat, was von Ihm über Sein Leiden, Sterben, Seine Auferstehung und Himmelfahrt vorausgesagt war.
An Petrus, dem Mann Gottes, dem Apostel, dem der Herr die Schlüssel des Himmelreiches gab, muss sich jeder Verkündiger auch heute noch messen lassen. Die letzte Predigt, die unter der Inspiration des Heiligen Geistes gehalten wird, muss und wird mit der ersten übereinstimmen, die letzte Taufe muss und wird wie die erste sein. Was in der neutestamentlichen Gemeinde ganz am Anfang gelehrt und getan wurde, gilt, solange die Gemeinde Jesu Christi auf Erden ist. Hierbei handelt es sich nicht um die katholische, die orthodoxe, die anglikanische, die lutherische oder um sonst eine Kirche, sondern um die Gemeinde Jesu Christi, von der unser Herr selbst gesagt hat: „Ich will bauen Meine Gemeinde …“ – und nur sie wird von den Pforten der Hölle nicht überwältigt werden.
Alle von Menschen gegründeten Konfessionen haben ihr eigenes Glaubensbekenntnis eingeführt. So gibt es zum Beispiel das chalzedonisch-nicäanische Glaubensbekenntnis, das erst im Jahr 381 n. Chr. durch einen Konzilsbeschluss endgültig anerkannt wurde. Damals wurde durch Theodosius I. der Trinitätsglaube zur Staatsreligion erklärt. Die Gemeinde Jesu Christi aber kennt nur das eine Glaubensbekenntnis, und das steht in keinem Katechismus, sondern allein in der Bibel: „Ein Herr, ein Glaube und eine Taufe …“ (Eph 4:5).
Petrus, der den Missionsbefehl aus dem Mund des Herrn gehört und richtig verstanden hatte, fasste zusammen, was in Mt 28:18-20; in Mk 16:14-20; in Lk 24:44-51 und in Joh 20:19-23 über die Verkündigung, über Glauben, über Vergebung der Sünden und über die Taufe gesagt wird.
Das Resultat seiner Predigt war: „Als sie das hörten, ging es ihnen wie ein Stich durchs Herz, und sie wandten sich an Petrus und die anderen Apostel mit der Frage: »Was sollen wir tun, werte Brüder?« Da antwortete ihnen Petrus: »Tut Buße und lasst euch ein jeder auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden taufen, dann werdet ihr die Gabe des heiligen Geistes empfangen. Denn euch gilt die Verheißung und euren Kindern und allen, die noch fern stehen, so viele ihrer der Herr, unser Gott, berufen wird.« Auch noch mit vielen anderen Worten redete er ihnen eindringlich zu und ermahnte sie: »Lasst euch aus diesem verkehrten Geschlecht erretten!« Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen, und so kamen an jenem Tage etwa dreitausend Seelen hinzu“ (Apg 2:37-41).
Das ist die Predigt, die für immer als Muster gilt, denn die wahre Gemeinde Jesu Christi ist aufgebaut auf dem Grund der Apostel und Propheten (Eph 2:19-22). Buße, Glaube, Taufe, Geistestaufe – alles wurde gepredigt, alles wurde erlebt, und bei den biblisch Gläubigen bleibt es bis ans Ende gültig.
Als es in Apg 15 um Streitfragen ging, kamen die Apostel und die Ältesten zusammen. Dort lesen wir: „Nachdem nun eine lange, erregte Erörterung stattgefunden hatte, stand Petrus auf und sprach zu ihnen: »Werte Brüder! Ihr wisst, dass Gott schon vor längerer Zeit mich in eurem Kreise dazu erwählt hat, dass die Heiden durch meinen Mund das Wort der Heilsbotschaft vernehmen und so zum Glauben kommen sollten“ (V 7).
Petrus, der Mann der ersten Stunde, hat sein göttliches Amt wahrgenommen. Er zögerte nicht zu bekennen, dass Gott ihn dazu auserwählt hatte, auch Heiden das Wort zu verkündigen. Den Beweis, dass die Bekehrung der Heiden echt war, finden wir in den Versen 8 und 9: „Und Gott, der Herzenskenner, hat selbst Zeugnis für sie dadurch abgelegt, dass Er ihnen den heiligen Geist gerade so verliehen hat wie uns: Er hat keinen Unterschied zwischen uns und ihnen gemacht, indem Er ihre Herzen durch den Glauben gereinigt hat.“ Gott macht auf die gleiche Weise selig, ob Juden oder Heiden – auch heute noch.
Sagen wir es noch einmal deutlich: die erste Taufe der Gläubiggewordenen fand am Pfingsttag auf den Namen des Herrn Jesus Christus statt. So wurden die Dreitausend in Jerusalem, dann die Gläubigen in Samarien (Apg 8:16), dann in Kapitel 10:48 die in Caesarea und in Kapitel 19:5 die in Ephesus getauft, und so werden die letzten Gläubiggewordenen getauft werden. Die im 4. Jahrhundert eingeführte Trinitätslehre sowie die Trinitätstaufe sind unbiblisch. Auch die Besprengung mit Wasser auf der Stirn, wie sie Konstantin im Jahr 337 auf dem Sterbebett empfing, ist total unbiblisch. Wenn die heilige Schrift eine Taufe bezeugt, dann kann es nur die eine Taufe durch Untertauchen sein. So taufte Johannes der Täufer unseren Herrn und Erlöser im Jordan: „Als Jesus aber getauft und soeben aus dem Wasser gestiegen war, siehe, da taten sich Ihm die Himmel auf, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabschweben und auf Ihn kommen“ (Mat 3:16). So wurden zur Apostelzeit alle Gläubigen getauft, zum Beispiel auch der Hofbeamte in Apg 8:38: „Er ließ also den Wagen halten, und beide stiegen in das Wasser hinab, Philippus sowohl wie der Hofbeamte, und er taufte ihn.“
Petrus, der vom Herrn selbst berufene und erwählte Apostel, verkündigte das volle Evangelium Jesu Christi mit Buße, Glaube, Taufe, Geistestaufe, und alle, die seine Predigt hörten und glaubten, erlebten das volle Heil, wie es auch in Apg 10 im Hause des Kornelius geschah. In seiner Predigt betonte er mit Blick auf Jesus Christus: „»Für diesen legen alle Propheten das Zeugnis ab, dass jeder, der an Ihn glaubt, Vergebung der Sünden durch Seinen Namen empfängt.« Während Petrus noch in dieser Weise redete, fiel der heilige Geist auf alle, die seine Ansprache hörten“ (V 43-44). Also keine Amtshandlung, sondern zuerst die Predigt, dann der Glaube der Zuhörer, dann Vergebung der Sünden als persönliches Heilserlebnis und daraufhin Taufe und Geistestaufe.
Wie bei seiner ersten Predigt gebot Petrus auch im Hause des Kornelius den Gläubiggewordenen, dass sie getauft werden: „So ordnete er denn an, dass sie im Namen Jesu Christi getauft würden“ (V 48).
Der Apostel Petrus, der eine besondere Verantwortung trug, hat die Krönung seines Dienstes voll miterlebt, wobei Gott selbst Zeugnis abgelegt hat. Er hat seinen Auftrag auch in seinen Briefen wahrgenommen, die ein fester Bestandteil des Neuen Testaments geworden sind.
Als nächsten Zeugen nehmen wir Paulus. Bei seiner Bekehrung wurde gesagt: „… denn dieser Mann ist für Mich ein auserwähltes Werkzeug: er soll Meinen Namen vor Heidenvölker und Könige und vor die Kinder Israels tragen …«“ (Apg 9:15).
Er war ein auserwähltes Werkzeug für die Auserwählten und bekam eine besondere Sendung zu den Heidenvölkern. Ananias sprach aufgrund einer göttlichen Weisung, die er im Gesicht gesehen hatte: „Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir auf dem Wege hierher erschienen ist: du sollst wieder sehen können und mit heiligem Geist erfüllt werden“ (V 17b). Paulus erlebte seine Bekehrung mit Taufe und Geistestaufe (9:17-18).
Weiter wird von diesem Erlebnis berichtet: „Er aber fuhrt fort: »Der Gott unserer Väter hat dich dazu bestimmt, Seinen Willen zu erkennen und den Gerechten zu sehen und einen Ruf aus Seinem Munde zu vernehmen“ (Apg 22:14).
Der Herr selbst gebot ihm: „Mache dich auf den Weg, denn Ich will dich in die Ferne zu den Heiden senden!“ (22:21b).
In Joh 13:20 hatte Er gesagt: „Wahrlich, wahrlich Ich sage euch: Wer dann, wenn Ich jemand sende, ihn aufnimmt, der nimmt Mich auf; wer aber Mich aufnimmt, nimmt den auf, der Mich gesandt hat.“ Eine göttliche Sendung geschieht im Zusammenhang mit dem Heilsplan Gottes. Und alle, die aus Gott sind, nehmen den gesandten Boten und die Botschaft auf.
Paulus erlebte eine biblische Bekehrung, eine biblische Taufe, eine biblische Geistestaufe, eine biblische Berufung und Sendung. Er wusste, wo und wann seine Bekehrung geschah und er Christus begegnet ist; nämlich zur Mittagszeit in der Nähe von Damaskus (Apg 22:6).
In seinem ersten Brief an die kleine Hausgemeinde in Rom stellt er sich deshalb so vor: „Ich, Paulus, ein Knecht Christi Jesu, bin durch Berufung zum Apostel ausgesondert, die Heilsbotschaft Gottes zu verkündigen, die Er durch Seine Propheten in den heiligen Schriften voraus verheißen hat“ (Röm 1:1-2).
Er war von Gott eingesetzt und hat in seinen Briefen jedes biblische Thema, jede biblische Lehre behandelt: angefangen mit der Erwählung, über Rechtfertigung, Heiligung, Geistestaufe, Geistesgaben, bis hin zu den Geistesfrüchten. Er hat die neutestamentliche »Gemeindeordnung« geschrieben; was den fünffachen Dienst (Eph 4) in der Gemeinde betrifft, hat den Ältesten, den Diakonen, den Gabenträgern, den Männern, den Frauen und allen ihren Platz zugewiesen, hat die Wiederkunft des Herrn behandelt. Es gibt kein Thema, das die Gemeinde betrifft, das er nicht ausführlich dargelegt hat.
Im Brief an die Galater-Gemeinde betont er mit besonderer göttlicher Autorität, dass jeder verflucht ist, der ein anderes Evangelium verkündigt. Er hatte es nicht im Unterricht in einer Bibelschule oder einem Priesterseminar von einem Menschen gelernt, sondern direkt durch eine Offenbarung Jesu Christi empfangen (1:6-12), und das, was er predigte, stimmte genau mit dem überein, was Petrus und die Apostel verkündigten (Gal 2). Als Paulus nach Ephesus kam, traf er Jünger, die von Johannes dem Täufer getauft worden waren, und predigte ihnen. „Als sie das hörten, ließen sie sich auf den Namen des Herrn Jesus taufen; und als Paulus ihnen dann die Hände auflegte, kam der heilige Geist auf sie, und sie redeten mit Zungen und weissagten“ (Apg 19:5-6).
Petrus, Johannes, Jakobus, Paulus und alle anderen kannten keinen Drei-Personen-Gott, keine Trinität, keine trinitarische Taufe, keine Bekreuzigung im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Es gibt keine einzige Bibelstelle, in der die trinitarische Formel verwendet worden ist. Erst im 4. Jahrhundert wurde Mt 28 falsch gedeutet und angewandt. In den ursprünglichen Handschriften, bezeugt von Eusebius, hieß es dort: »… und taufet sie in Meinen Namen hinein!« (Fußnote in der Bibelausgabe Aland/Nestle Novum Testamentum). Die jetzige Fassung steht erst im Kanon des Jahres 367.
Die ersten dreihundert Jahre vergingen ohne Päpste, ohne Kardinäle, ohne Priester. Bei genauer Durchforschung der internationalen Kirchengeschichte stellt man fest, dass keiner der so bezeichneten „Kirchenväter“ in der Lehre der Urapostel geblieben ist. Die Abweichungen begannen gleich in der nachapostolischen Zeit. Ob es Polycarp, Irenäus, Ignatius, Justinian, Tertullian, der als erster die Trinität erfand, oder Cyprian, Origenes, Augustin war: Keiner konnte von einer biblischen Bekehrung, Taufe, Geistestaufe oder Berufung berichten; keiner hatte ein Erlebnis mit Christus; sie alle haben das Christentum lediglich als Religion angenommen.
Besonders seit Ignatius und Justinian haben alle die Juden verflucht und als Gottes- und Christusmörder bezeichnet. Dr. Karlheinz Deschner hat in seinen Werken „Abermals krähte der Hahn“ und „Die Kriminalgeschichte des Christentums“ die Aussprüche der Kirchenväter gegen die Juden wiedergegeben. Indem sie den einen Gott Israels – Elohim Jahweh Elohim Echad –, an den die Juden glauben, verwarfen, haben sie einen Drei-Personen-Gott aus dem Heidentum übernommen und als „heilige Dreieinigkeit“ eingeführt. Das ist Lästerung des ewigen Gottes, der im ersten Gebot sagte: „Ich bin der Herr, dein Gott … Du sollst keine anderen Götter haben neben Mir!“ (2Mo 20:2-3).
„Ich bin der Herr, und sonst ist keiner da: außer Mir gibt’s keinen Gott. Ich habe dich gegürtet, ohne dass du Mich kanntest“ (Jes 45:5).
Jedes Mal hat Gott der Herr nur bei sich selbst geschworen: „»Ich schwöre bei Mir selbst« – so lautet der Ausspruch des Herrn …“ (1Mo 22:16a).
In Jes 45:22-23 spricht Er: „Wendet euch zu Mir und lasst euch retten, alle ihr Enden der Erde! Denn Ich bin Gott und keiner sonst! Bei Mir selbst habe Ich geschworen, hervorgegangen ist aus Meinem Munde Wahrheit und ein Wort, das unverbrüchlich ist: Vor Mir soll jedes Knie sich beugen, Mir jede Zunge schwören!“ 6356-mal steht in der Einzahl „Gott der Herr“ – Elohim Jahweh in der hebräischen Bibel.
Auch im Neuen Testament ist immer vom alleinigen Gott die Rede:
„Jesus antwortete: »Das erste Gebot ist: ›Höre, Israel: der Herr, unser Gott, ist Herr allein‹.«“ (Mk 12:29).
„Darin besteht aber das ewige Leben, dass sie Dich, den allein wahren Gott, und den Du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen“ (Joh 17:3).
„… so gewiss es nur einen einzigen Gott gibt, der die Beschnittenen aus Glauben und die Unbeschnittenen durch den Glauben rechtfertigen wird“ (Röm 3:30).
„Ein Mittler aber vertritt nicht einen Einzigen; Gott aber ist ein Einziger“ (Gal 3:20).
„»Ich bin das Alpha und das Omega«, spricht Gott der Herr, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige“ (Offb 1:8).
… und siehe, da stand ein Thron im Himmel, und auf dem Thron saß einer“ (Offb 4:2).
Kein Prophet, kein Apostel hat von drei ewigen Personen gesprochen. Kein einziges Mal steht in der Bibel: „Gott der Sohn“, immer Sohn Gottes; kein einziges Mal: „Gott der Heilige Geist“, immer Geist Gottes oder der Heilige Geist. Der eine Allmächtige, der eine Ewige, der Eine ist Schöpfer, Retter, König, Richter, alles in allem. Zu unserem Heil hat Er sich als Vater im Himmel, auf Erden im Sohn, durch den Heiligen Geist in der Gemeinde geoffenbart.
Die Frage muss gestattet sein: Gibt es eine Kirche oder Freikirche, einen Prediger, einen Evangelisten, die das Original, das volle Evangelium mit Buße, Bekehrung, Erneuerung, Wiedergeburt, mit der allein gültigen biblischen Taufe auf den Namen des Herrn Jesus Christus – „ein Herr, ein Glaube, eine Taufe“ (Eph 4:5) – und der in der Heiligen Schrift bezeugten Geistestaufe (Mt 3:11 u. a.) verkündigen? „… denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber werdet mit heiligem Geist getauft werden, und zwar nicht lange nach diesen Tagen“ (Apg 1:5). Selbst den bekannten Fernsehpredigern geht es mehr um ein soziales, ein Wunder- oder ein Wohlstands-Evangelium als um das Original, wie es uns in der Heiligen Schrift hinterlassen worden ist. Damit nicht genug: Sie bezeichnen sogar die biblische Taufe auf den Namen des Herrn Jesus Christus als Irrlehre. Demnach müsste also Petrus der erste, Philippus der zweite und Paulus der dritte Irrlehrer gewesen sein. Die meisten glauben das Römische Taufbekenntnis und nicht das Jerusalemer – das biblische, das apostolische.
Die Kirchen werden weiterhin in ihrer überlieferten Tradition bleiben. Trotz ihrer Verschiedenheit haben sie das eine Glaubensbekenntnis, das als apostolisch bezeichnet wird, aber nicht wirklich apostolisch ist, weil es nicht von den Aposteln stammt. Was die Taufe betrifft, so ist es doch ein himmelweiter Unterschied, ob gelehrt wird, dass die Wiedergeburt bei einem Säugling durch Besprengung mit Wasser auf der Stirn stattfindet, oder ob es tatsächlich in den Gläubigen durch das Wort und den Geist geschieht. Ohne Ausnahme sind alle Kirchen auf die Deutungs-Theologie hereingefallen und stützen sich auf die selbstgemachten Säulen: die Trinität und die trinitarische Taufe.
Das ist das tragische Ergebnis nach 2000 Jahren. Die falschen Christusse und Gesalbten, die viele irreführen, wie Jesus es vorausgesagt hat (Mat 24), treten selbstbewusst auf. Der große Abfall, den Paulus in 2Thess 2 angekündigt hat, ist eingetroffen. Selbst Wundertätern wird der Herr sagen müssen: „Weichet von Mir, ihr Übeltäter – ihr Täter der Gesetzlosigkeit“ (Mt 7:21-23).
Dies musste Erwähnung finden, weil die christlichen Kirchen nicht auf die Lehre unseres Herrn, wie sie von den Aposteln verkündigt wurde, zurückgehen, sondern auf Lehren, die seit Gründung des Staatschristentums im 4. Jahrhundert nach und nach entstanden sind. Von den über tausend Teilnehmern am Konzil zu Nicäa stimmten damals 318 für die Trinitätslehre, in der die Betonung auf die Person des Sohnes, der genauso ewig sei wie der Vater, gelegt wurde. Im Jahr 386 wurde der Heilige Geist dann offiziell zur dritten Person erklärt.
Das durch Konzile entstandene Christentum ist aus biblischer Sicht eine Fälschung. Nichts stimmt darin wirklich mit Gottes Wort überein, nichts ist biblisch, nichts geht tatsächlich auf Christus, auf Petrus und die Apostel zurück. Es sind alles Missverständnisse, nur kirchliche Lehren und Dogmen. Christus hat keinen Stellvertreter, und Petrus hat keinen Nachfolger eingesetzt. Die Bibel kennt auch keine Mariologie, keine Mittlerin, keine Fürsprecherin. Maria hat ihre einmalige Aufgabe erfüllt: „»Siehe, die Jungfrau wird guter Hoffnung und Mutter eines Sohnes werden, dem man den Namen Immanuel geben wird«, das heißt übersetzt ›Gott mit uns‹«“ (Mt 1:23; Jes 7:14), „Wisse wohl: du wirst guter Hoffnung werden und Mutter eines Sohnes, dem du den Namen Jesus geben sollst“ (Luk 1:31) und wird dann nur noch einmal in Apg 1:14 erwähnt, als sie mit den 120 im Gebet um die Geistestaufe war. Auch die Selig- oder Heiligsprechung von Verstorbenen ist der Heiligen Schrift völlig fremd.
Auf die Gründung der Staatskirche folgten die Zwangschristianisierung und die Verfolgung der Juden und aller, die sich der römischen Reichskirche nicht anschlossen. Allein in den sieben Kreuzzügen zwischen 1095 und 1292 wurden Millionen Menschen grausam ermordet, weil sie sich weigerten, ein Kruzifix zu küssen und die christliche Religion anzunehmen. Auch durch die Inquisition, den Hexenwahn, die Gegenreformation und die Hugenottenverfolgung mussten Unzählige ihr Leben lassen. Viel unschuldiges Blut ist im Namen des Staats-Christentums vergossen worden.
Doch bei genauer Betrachtung stimmen weder in der katholischen noch in der orthodoxen, der anglikanischen, den christlichen Kirchen des Nahen Ostens und allen anderen Lehre und Praxis mit der Urgemeinde überein. Alle haben ihr eigenes, ja ein ganz anderes Evangelium als das, was am Anfang von den Aposteln verkündigt und uns im Wort Gottes klar und deutlich hinterlassen worden ist. Dennoch war der Dienst, den der Apostel Paulus im göttlichen Auftrag ausgeführt hat, für die wahrhaft Gläubigen zu allen Zeiten und auch jetzt für uns in der Endzeit nicht vergeblich.
Als weiteren Zeugen nehmen wir den Apostel Johannes, der auf der Insel Patmos die abschließende Offenbarung Jesu Christi und alles, was bis zum Ende der Zeit geschehen würde, geoffenbart bekam. In seinen Briefen hat der Lieblingsjünger Jesu die Liebe Gottes besonders beschrieben, denn Gott ist Liebe. Er hat betont, dass keine Lüge ihren Ursprung in der Wahrheit hat: „Ich habe euch nicht geschrieben, weil euch die Wahrheit unbekannt ist, im Gegenteil: weil ihr sie kennt und auch wisst, dass keine Lüge ihren Ursprung in der Wahrheit hat“ (1Joh 2:21).
Auch den Antichristen, der sich über alles erhebt, was Gott oder den Gottesdienst betrifft, hat er wie Paulus als Mensch der Sünde und der Gesetzlosigkeit bloßgestellt. Johannes fragt: „Wer ist der Lügner? Doch wohl der, welcher leugnet, dass Jesus der Gottgesalbte ist. Der ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet“ (V 22) – also geht es nicht um eine zweite Person Gottes, sondern um Christus, den Messias, den Gesalbten als Offenbarung des Vaters im Sohn. Denn Gott war in Christo und hat die Welt mit sich versöhnt (2Kor 5:19).
„Alles ist Mir von Meinem Vater übergeben worden, und niemand erkennt den Sohn als nur der Vater, und niemand erkennt den Vater als nur der Sohn und der, welchem der Sohn Ihn offenbaren will“ (Mat 11:27).
Von der Wiederkunft Christi schrieb Johannes: „Und gerade jetzt, ihr Kindlein, bleibet in Ihm, damit wir, wenn Er sich offenbart, freudige Zuversicht haben dürfen und bei Seiner Wiederkunft nicht beschämt vor Ihm zurücktreten müssen“ (1Joh 2:28). Das ist an die Bekehrten, die Wiedergeborenen, die Getauften, die Geistgetauften, an diejenigen, die auf die Wiederkunft Christi warten, gerichtet. „Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen jedoch, dass, wenn diese Offenbarung eintritt, wir Ihm gleich sein werden; denn wir werden Ihn sehen, wie Er ist“ (1Joh 3:2). Jeder Vers bis zum letzten im 3. Johannesbrief hat eine gewaltige Aussagekraft. „… um der Wahrheit willen, die dauernd in uns wohnt und in unserer Mitte sein wird in Ewigkeit“ (2Joh, Vers 2). „Eine größere Freude gibt es für mich nicht als die, von meinen Kindern zu hören, dass sie in der Wahrheit wandeln“ (3Joh, Vers 4).
Uns geht es hier in der Hauptsache um die 22 Kapitel der Offenbarung mit ihrem prophetischen Charakter, um das, was ihm gezeigt und gesagt wurde und was für uns in dieser letzten Zeit von besonderer Bedeutung ist: die sieben Sendschreiben, die sieben Siegel, die sieben Posaunengerichte, die sieben Zornschalen; über die wahre Gemeinde Jesu Christi (Kap 12), die als Weib mit 12 Sternen, nämlich mit der Lehre der zwölf Apostel gekrönt ist und verfolgt wird; oder die abgefallene Kirche, die in Kap. 17 als Weib mit folgenden Merkmalen beschrieben wird:
„Das Weib war in Purpur und Scharlach gekleidet und mit Gold, Edelsteinen und Perlen reich geschmückt; in ihrer Hand hielt sie einen goldenen Becher, der mit Gräueln und mit dem Schmutz ihrer Buhlerei gefüllt war;
und auf ihrer Stirn stand ein Name geschrieben, ein Geheimnis: »Groß-Babylon, die Mutter der Buhlerinnen und der Gräuel der Erde.«
Ich sah das Weib trunken vom Blut der Heiligen und vom Blut der Zeugen Jesu; bei ihrem Anblick geriet ich in großes Staunen …
Das Weib endlich, das du gesehen hast, ist die große Stadt, welche die Herrschaft über die Könige der Erde hat“ (17: 4-6, 18).
Im 18. Kapitel wird das Gericht über die Welthauptstadt, die auf sieben Hügeln erbaut ist, gezeigt, und genau in dem Zusammenhang ertönt die Stimme aus dem Himmel an das Volk Gottes gerichtet: „Gehet aus ihr hinaus, ihr Mein Volk, damit ihr an ihren Sünden keinen Anteil habt und von ihren Plagen nicht mitbetroffen werdet!“ (V 4).
Dann kommt das große Strafgericht über sie: „»Wehe, wehe, du große Stadt …! Ach, in einer einzigen Stunde ist sie verwüstet worden!«
»Frohlocke über sie, du Himmel und ihr Heiligen, ihr Apostel und Propheten, denn Gott hat das Strafgericht für euch an ihr vollzogen!«
»… und in ihr ist das Blut der Propheten und Heiligen und aller derer gefunden, die auf der Erde hingeschlachtet worden sind!«“ (Vv 19b, 20, 24).
Im 19. Kapitel sehen wir die Vollendung, an der die erlöste Gemeinde Anteil hat. Die Braut des Lammes hat sich bereitet und wird am Hochzeitsmahl im Himmel teilnehmen (V 7).
„Dann sagte er zu mir: »Schreibe: Selig sind die, welche zum Hochzeitsmahl des Lammes geladen sind!« Weiter sagte er zu mir: »Dies sind die wahrhaftigen Worte Gottes.«“ (V 9).
In Kapitel 20 finden wir zunächst den Hinweis auf das Tausendjährige Reich (Vv 1-10), dann die Beschreibung des Jüngsten Gerichts:
„… hierauf wurden der Tod und das Totenreich in den Feuersee geworfen. Dies ist der zweite Tod, nämlich der Feuersee: und wenn jemand nicht im Buch des Lebens verzeichnet gefunden wurde, so wurde er in den Feuersee geworfen“ (20:14-15).
Dann kommt das Neue Jerusalem aus dem Himmel herab: „Und ich sah die heilige Stadt, ein neues Jerusalem, aus dem Himmel herabkommen von Gott her, ausgestattet wie eine für ihren Bräutigam geschmückte Braut“ (21:2).
Ja, und dann endet die Zeit und die Ewigkeit, die nie begonnen hat, setzt für immer ein. Nur wer das ewige Leben durch den Glauben an Jesus Christus empfangen hat, wird ewig leben. „Und dies Zeugnis lautet so: »Gott hat uns ewiges Leben gegeben, und dieses Leben ist in Seinem Sohne vorhanden. Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat auch das Leben nicht.«“
„Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns Einsicht verliehen hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen; und wir sind in dem Wahrhaftigen, in Seinem Sohne Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben“ (1 Joh 5:11-12+20).
Petrus und Paulus haben den Glauben, die Lehre der neutestamentlichen Gemeinde übersichtlich und für jeden, dem es geoffenbart wird, klar verständlich niedergeschrieben. Der Apostel Johannes hat zunächst seinen Teil in den Briefen dargelegt und dann in der Offenbarung alles, was er gesehen hat, nämlich das, was bis zum Ende der Zeit geschehen würde, bis hin zum neuen Himmel und der neuen Erde.