Das wahre Bekenntnis
„Jesus Christus ist derselbe, gestern, heute und Ewigkeit.“ (Hebr. 13, 8)
RUNDBRIEF März 2007
Das wahre Bekenntnis
Ganz herzlich grüße ich Euch in dem Namen unseres Herrn Jesus Christus mit dem Wort aus Matth. 16, 16, dem wahren Bekenntnis des Apostels Petrus, das auch uns allen durch Offenbarung geschenkt sein sollte:
„Simon Petrus gab Ihm zur Antwort: ,Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!‘ Da gab Jesus ihm zur Antwort: ,Selig bist du, Simon, Sohn des Jonas, denn nicht Fleisch und Blut haben dir das geoffenbart, sondern Mein Vater droben im Himmel.‘“ (Matth. 16, 16-17).
Zuerst wurde die Frage allgemein gestellt: „Was sagen die Leute, wer der Menschensohn sei?“ Die Antworten fielen unterschiedlich aus. Dann richtete der Meister die Frage an Seine Jünger: „Ihr aber, für wen haltet ihr Mich?“ Spontan, durch Inspiration erfolgte die Antwort: „Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!“ Das Glaubensbekenntnis des Petrus war nicht das Resultat einer Synode oder dessen, was Menschen sagten, sondern eine direkte Offenbarung, die er von Gott selbst empfangen hat. Darauf liegt die Seligpreisung. Ich bitte darauf zu achten, dass es dort nicht einfach heißt: „Du bist der Sohn Gottes!“, sondern: „Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.“ Nur als der Gesalbte, als der Christus ist Er der Sohn Gottes.
Bis heute gilt in den christlichen Kirchen das nizäisch-chalcedonische Bekenntnis als das „apostolische“ Glaubensbekenntnis, hat aber mit den Aposteln wirklich nichts gemeinsam. Das kann es auch nicht, denn es wurde erst einige hundert Jahre später (zwischen 325 und 381) konzipiert. Seit der Zeit sind die Lehre der Trinität und die der trinitarischen Taufe die Hauptsäulen der Kirche, die seit Konstantin im römischen Reich entstand. Doch gerade diese beiden Säulen sind nicht auf dem Felsen, sondern auf Sand gebaut. Deshalb kann auch nicht gesagt werden: „Aufgebaut auf dem Grund der Apostel und Propheten…“, denn sie waren den Aposteln nicht bekannt. Allein diese Offenbarung Jesu Christi ist, wie unser Herr dem Petrus/Petros weiter gesagt hat, der Fels/Petra, auf dem Er Seine Gemeinde erbaut hat, welche die Pforten der Hölle nicht überwältigen können. Nur wer dieselbe Offenbarung von Gott empfängt, hat das wahre, vollständige Glaubensbekenntnis, das Gott selbst dem Petrus, den Aposteln und der neutestamentlichen Gemeinde von Anfang an kundgetan hat. Die Gemeinde Jesu Christi ist nur der Bibel verpflichtet und kann nur glauben, was und wie die Schrift es sagt, nämlich, dass sich der eine ewige und wahre Gott zu unserem Heil im Himmel als Vater, auf Erden in Seinem eingeborenen Sohn und in der Gemeinde durch den Heiligen Geist geoffenbart hat. Dieses Thema kann hier nicht eingehend behandelt werden, wohl aber möchten wir kurz auf das wahre Bekenntnis zu Jesus Christus, dem Sohne Gottes eingehen.
Seit den Tagen der Reformation ist auch die Frage, wer der Antichrist ist, zu einem wichtigen Thema innerhalb der Christenheit geworden. Allgemein wird heute die Meinung vertreten, dass der Antichrist außerhalb des Christentums gesucht und gefunden werden muss, „denn“, so die Behauptung, „wer Jesus als Sohn Gottes bekennt, der ist von Gott.“ Diese Erklärung trifft das eigentliche Bekenntnis nicht im Kern, ist nicht vollständig. Wir müssen genau nachlesen, was in der Heiligen Schrift wirklich geschrieben steht, und von dem unterscheiden, was Kirchenlehrer als Bekenntnis davon abgeleitet und umgedeutet haben. Das falsche Bekenntnis kann dem wahren so ähnlich sein wie eine gefälschte Banknote, die jemand weitergeben kann, ohne zu wissen, dass es sich um eine Fälschung handelt.
In 1. Joh. 4 finden wir die Aussage, auf die man sich allgemein beruft: „Geliebte, schenkt nicht jedem Geiste Glauben, sondern prüfet die Geister, ob sie aus Gott sind; denn viele falsche Propheten sind in die Welt ausgezogen. Daran könnt ihr den Geist Gottes erkennen: Jeder Geist, der da bekennt, dass Jesus der im Fleisch gekommene Christus ist, der ist aus Gott; und jeder Geist, der Jesus nicht so bekennt, ist nicht aus Gott; das ist vielmehr der Geist des Antichrists, von dessen Kommen ihr gehört habt und der jetzt schon in der Welt ist.“ Dem geht 1. Joh. 2, 22 voraus: „Wer ist der Lügner? Doch wohl der, welcher leugnet, dass Jesus der Gottgesalbte ist; der ist der Widerchrist, der den Vater und den Sohn leugnet.“ Es geht also um das alles einbeziehende Bekenntnis zu Jesus, dem Gesalbten, dem Christus, dem Sohne Gottes.
Wer aufmerksam liest, wird feststellen, dass hier nicht ein formales Lippenbekenntnis gemeint ist, sondern die grundlegende Offenbarung, wer Jesus Christus — der Gesalbte wirklich ist, denn darauf ist die Gemeinde geründet. Dabei hilft es zu wissen, dass der hebräische Name des Erlösers Jahschua ist. Der Engel sagte zu Maria: „Wisse wohl: du wirst guter Hoffnung werden und Mutter eines Sohnes, dem du den Namen Jesus/Jahschua geben sollst.“, was gleichbedeutend ist mit „Jahweh-Retter“, wie Immanuel „Gott mit uns“ bedeutet. Jahweh ist der geoffenbarte Bundesname Gottes im Alten Testament. So spricht der Herr: „Ich bin dem Abraham, Isaak und Jakob als ‚der allmächtige Gott‘ erschienen, aber mit Meinem Namen ‚Gott der Herr/Elohim-Jahweh‘ habe Ich Mich ihnen nicht geoffenbart.“ (2. Mose 6, 3). Im Neuen Testament heißt es dann: „Gott ist geoffenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist…“ (1. Tim. 3, 16): Jahweh/der Herr selbst ist zu uns gekommen als Jahschua. Jahweh des Alten Testaments ist Jahschua des Neuen Testaments. Das ist der neutestamentliche Bundesname des Herrn, in dem allein das volle Heil Gottes ist. Als Christus/der Gesalbte ist Er im Fleische erschienen und unser Erlöser geworden. So bezeugt es die Heilige Schrift: „Denn euch ist heute ein Retter geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.“ (Luk. 2, 11). In 1. Mose 18 besuchte der Herr in Menschengestalt Seinen Knecht Abraham, aß und trank mit ihm. In Johannes 8, 58 sprach Jesus: „Wahrlich, wahrlich Ich sage euch: Ehe Abraham ward, bin Ich!“
Ebenso bezeugt uns Gottes Wort: „… und keiner vermag zu sagen: ,Jesus ist der Herr!‘, außer durch den Heiligen Geist.“ (1. Kor. 12, 3). Er, den wir als Sohn Gottes kennengelernt haben, ist das Wort selbst, das am Anfang bei Gott war — der Logos, der Redende: durch Ihn und zu Ihm ist alles geschaffen worden. Obwohl als Sohn im Fleisch geoffenbart, bleibt Er der Herr, der Ich bin — Derselbe gestern, heute und in Ewigkeit. Der Herr wurde Knecht, ist uns gleich geworden. Das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns. Im Sohne Gottes haben alle Söhne und Töchter Gottes die Erlösung und Einsetzung in die Sohnschaft empfangen (Gal. 4, 5; Hebr. 2, 10-11; Joh. 20, 17 u. a.).
Ein oberflächliches Bekenntnis von Jesus als Sohn Gottes haben auch der Antichrist, alle falschen Propheten und sogar die Dämonen. Von ihnen wird mit Blick auf Jesus gesagt: „Kaum hatten sie Ihn erblickt, da schrieen sie laut: ,Was hast Du mit uns vor, Du Sohn Gottes? Bist Du hergekommen, um uns vor der Zeit zu quälen?‘“ (Matth. 8, 29).
Der Evangelist Markus berichtet ebenfalls von einem Besessenen: „Als er nun Jesus von weitem sah, kam er herzugelaufen, warf sich vor Ihm nieder und stieß laut schreiend die Worte aus: ,Was willst Du von mir, Jesus, Du Sohn Gottes, des Höchsten? Ich beschwöre Dich bei Gott: quäle mich nicht!‘“ (Mark. 5, 6-7). Der Besessene sprach sogar den Namen Jesus aus.
Der Evangelist Lukas beschreibt wohl die gleiche Begebenheit, so dass wir drei Zeugen haben: „Als er Jesus sah, schrie er auf, warf sich vor Ihm nieder und rief laut: ,Was willst Du von mir, Jesus, Du Sohn Gottes, des Höchsten? …‘“ (Luk. 8, 28).
Welcher Theologe oder Prediger würde behaupten, dass die Besessenen bzw. die Dämonen aus Gott waren, weil sie Jesus als Sohn Gottes bekannt haben? Im Christentum bekennen alle Jesus als „Sohn Gottes“, aber auf ganz unterschiedliche Weise:
So glauben die einen, dass Gott als Vater den Sohn schon in der Ewigkeit gezeugt und geboren hat. Doch einen solchen Sohn Gottes gibt es in der Heiligen Schrift nicht.
Andere glauben, dass der Sohn der Erstling der Schöpfertätigkeit Gottes ist. Ein Zeugnis über einen solchen Sohn Gottes gibt es in der Schrift ebenfalls nicht.
Wieder andere glauben, dass der Sohn im Alten Testament der Erzengel Michael war und im Neuen Testament Leibesgestalt annahm. Auch einen solchen Sohn Gottes gibt es nicht.
Wenn in einem Katechismus steht: „… Gottes eingeborenen Sohn als ,aus dem Vater geboren vor aller Zeit: Gott von Gott, Licht von Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater …‘“, so ist dieses Bekenntnis einer Kirche von der Heiligen Schrift so weit entfernt wie der Himmel von der Erde.
Es gibt noch eine Anzahl unterschiedlichster „Sohnesbekenntnisse“, die allesamt unbiblisch sind. Biblisch ist nur, was in der Bibel bezeugt wird. In der gesamten Zeitspanne des Alten Testaments, von 1. Mose 3, 15 bis Mal. 3, 1, wird der Sohn Gottes als Erlöser, als der Christus, als der Messias angekündigt. Im Neuen Testament haben wir den Bericht über Ihn von Seiner Geburt bis zur Himmelfahrt: „,Siehe, du wirst guter Hoffnung werden und Mutter eines Sohnes, dem du den Namen Jesus geben sollst‘ … Da sagte Maria zu dem Engel: ,Wie soll das möglich sein, ich weiß doch von keinem Manne.‘ Da gab der Engel ihr zur Antwort: ,Heiliger Geist wird über dich kommen und die Kraft des Höchsten dich überschatten; daher wird auch das Heilige, das von dir geboren werden soll, Sohn Gottes genannt werden.‘“ (Luk. 1). Kein einziges Mal wird in der Heiligen Schrift gesagt, dass der Vater einen Sohn im Himmel geboren haben soll, der dann zum Sohn auf Erden wurde. Das ist die Erfindung der Kirchenväter, die weder Gott gekannt noch die Offenbarung des Vaters im Sohn erkannt haben. Sie hatten sich nicht zu Christus bekehrt, sondern, wie die Kirchengeschichtsschreibung berichtet, dem Christentum zugewandt.
Die Heilige Schrift legt in der voraussagenden Prophetie des Alten Testaments über den Sohn Gottes folgendes Zeugnis ab: „Lasst mich kundtun den Ratschluss des Herrn (Jahwehs). Er hat zu mir gesagt: ,Mein Sohn bist Du. Ich selbst habe Dich heute gezeugt!‘“ (Ps. 2, 7). Siehe auch Apg. 13, 33 und Hebr. 5, 5. Die Ewigkeit kennt kein Heute und kein Morgen, hat keinen Anfang. Ewigkeit war immer und wird immer sein. David sagt im 90. Psalm: „Von Ewigkeit zu Ewigkeit bist Du, o Gott!“ Und nur wer das ewige Leben empfangen hat, kann und wird ewig leben: „Gott hat uns ewiges Leben gegeben, und dieses Leben ist in Seinem Sohne vorhanden. Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat auch das Leben nicht.“ (1. Joh. 5, 11-12).
Auch das Vater-Sohn-Verhältnis wurde bereits im Alten Testament vorausgesagt: „Ich will Ihm Vater sein und Er soll Mir Sohn sein!“ (2. Sam. 7, 14; 1. Chr. 17, 13). In Psalm 89, 27-28 heißt es: „Er soll zu Mir rufen: ,Mein Vater bist Du, Mein Gott und der Fels Meines Heils!‘ So will auch Ich Ihn zum Erstgeborenen, zum höchsten unter den Königen der Erde machen.“
Der Prophet Jesaja kündigte die Geburt des Sohnes folgendermaßen an: „Seht, die Jungfrau wird guter Hoffnung werden und einen Sohn gebären, dem sie den Namen Immanuel geben wird.“ (7, 14). Durch den Propheten Micha wurde vorausgesagt, wo der Sohn geboren werden sollte: nämlich in Bethlehem zu Judäa (Kap. 5).
Jeder Bibelleser kennt die Berichte der Evangelisten Matthäus und Lukas von der Geburt des Sohnes Gottes. Der Sohn wurde vom Vater gezeugt und von Maria, der Mutter, geboren. In Psalm 22 lesen wir: „Ja, Du bist es, der mich der Mutter gelegt in den Schoß … vom Schoß meiner Mutter her bist Du mein Gott.“ (Vv. 10+11).
Das Zeugnis des Sohnes lautet folgendermaßen: „… wenn Gott euer Vater wäre, dann würdet ihr Mich lieben; denn Ich bin von Gott ausgegangen!“ (Joh. 8, 42).
„… denn Er selbst, der Vater, hat euch lieb, weil ihr Mich geliebt und den Glauben gewonnen habt, dass Ich von Gott ausgegangen bin. Ich bin vom Vater ausgegangen und in die Welt gekommen…“
„Jetzt wissen wir, dass Du alles weißt und niemand Dich erst zu befragen braucht; darum glauben wir, dass Du von Gott ausgegangen bist.“ (Joh. 16, 26-33).
„Darin besteht aber das ewige Leben, dass sie Dich, den allein wahren Gott, und den Du gesandt hast, Jesus Christus erkennen…“;
„Ich habe Deinen Namen den Menschen geoffenbart, die Du Mir aus der Welt gegeben hast…“;
„… denn die Worte, die Du Mir gegeben hast, habe Ich ihnen gegeben, und sie haben sie angenommen und haben in Wahrheit erkannt, dass Ich von Dir ausgegangen bin…“ (Joh. 17).
Als Jesus von Johannes im Jordan getauft wurde, erscholl die Stimme aus dem Himmel: „Dieser ist Mein geliebter Sohn, an dem Ich Wohlgefallen gefunden habe!“ (Matth. 3, 13-17). Auf dem Verklärungsberg erscholl die Stimme vom Himmel abermals: „Dies ist Mein geliebter Sohn, an dem Ich Wohlgefallen gefunden habe: höret auf Ihn!“ (Matth. 17).
Nur wenn wir das biblische Bekenntnis, wie es Petrus durch Offenbarung empfangen hat, glauben und alle zu diesem Thema gehörenden Stellen so lassen, wie sie geschrieben stehen, kann der Geist Gottes uns dieses unfassbare Geheimnis „Gott war in Christo und versöhnte die Welt mit sich selbst“ (2. Kor. 5) offenbaren. Jesus Christus, der Sohn Gottes, wird uns nur in der Bibel in rechter Weise bezeugt.
So steht dort kein einziges Mal „ewiger Sohn“, nur „Ewig-Vater“!
Kein einziges Mal steht in der Bibel „Gott, der Sohn“, sondern „Sohn Gottes“.
Kein einziges Mal finden wir dort die Worte „Gott, der Heilige Geist“, sondern der „Geist Gottes“.
Kein einziges Mal steht in der Bibel „dreieiniger Gott“, sondern immer nur vom „alleinigen Gott“.
Keinem wurde darin befohlen zu beten: „Unser Sohn, der Du bist im Himmel…“ Wohl sagen wir alle Gott dem Vater Dank durch Jesus Christus, unseren Herrn.
Um es kurz und deutlich zu sagen: Nichts von dem, was in kirchlichen Lehrbüchern darüber steht, ist so in der Bibel zu finden, und nichts von dem, was in der Bibel steht, finden wir so in kirchlichen Lehrbüchern. Das ist eine harte Rede. Wer kann sie hören?
Wer das Wort Gottes nicht von Herzen respektiert, dem wird es nie geoffenbart werden, und es bleibt dabei: „… und niemand erkennt den Sohn als nur der Vater, und niemand erkennt den Vater als nur der Sohn und der, welchem der Sohn Ihn offenbaren will.“ (Matth. 11, 27).
Damit wollen wir für heute dieses Thema beschließen. Unser Herr und Erlöser wird uns als „Sohn Abrahams“, „Sohn Davids“, „Sohn Gottes“ und „Menschensohn“ in den verschiedenen Bereichen vor Augen geführt; ebenso als Lamm Gottes, als Mittler, Fürsprecher, König, Priester und Prophet. Wichtig ist, dass wir alles stehen lassen, wo es geschrieben steht, und in dem Zusammenhang, in dem es uns hinterlassen wurde. Alles muss in der göttlichen Heilsordnung bleiben. Möge der treue Gott uns alle durch Seinen Geist in alle Wahrheit leiten und wie Petrus und der Urgemeinde durch direkte Offenbarung wissen lassen, wer Jesus Christus, der Sohn Gottes, wahrhaftig ist.