RUNDBRIEF Jahresende 2008
„Jesus Christus ist Derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit.“ (Hebr 13:8)
RUNDBRIEF Dezember 2008
Sehr herzlich grüße ich alle Brüder und Schwestern in allen Völkern und Nationen in dem teuren und heiligen Namen unseres geliebten Herrn und Heilandes Jesus Christus mit dem Wort aus Eph 1:4-14:
„Denn in Ihm hat Er uns ja schon vor Grundlegung der Welt dazu erwählt, dass wir heilig und unsträflich vor Seinem Angesicht dastehen … vorherbestimmt nach dem Wohlgefallen Seines Willens … in Ihm haben wir die Erlösung durch Sein Blut, nämlich die Vergebung unserer Übertretungen, nach dem Reichtum Seiner Gnade … in Ihm sind wir nun auch des verheißenen Heilsbesitzes teilhaftig geworden, nachdem wir dazu vorherbestimmt worden waren nach dem Vorsatz dessen, der alles nach dem Beschluss Seines Willens vollbringt …“
Was Paulus hier zum Ausdruck gebracht hat, trifft den Kern der göttlichen Heilsgeschichte. Schon von Ewigkeit her sind alle Söhne und Töchter Gottes dazu bestimmt, die Herrlichkeit Gottes zu schauen.
In dieser Darlegung möchte ich die Betonung darauf legen, dass die Gemeinde Jesu Christi aus allen Nationen herausgerufen wird. Mit Abraham beginnt die Einführung in die Heilsgeschichte, die auf die Grundlage von Verheißungen gestellt wurde. Wir werden zu jedem Thema wie immer mehrere Bibelstellen zitieren, damit alles biblisch geordnet und begründet wird. Mit Bezug auf die Erwählung sagte Gott der Herr schon damals:
„Ich will die segnen, die dich segnen, und wer dich verflucht, den will Ich verfluchen; und in dir sollen alle Geschlechter der Erde gesegnet werden.“ (1Mo 12:3).
„»Ich will einen Bund zwischen Mir und dir stiften und dich überaus zahlreich werden lassen.« Da warf sich Abram auf sein Angesicht nieder; Gott aber redete weiter mit ihm so: »Wisse wohl: Mein Bund mit dir geht dahin, dass du der Stammvater einer Menge von Völkern werden sollst.«“ (1Mo 17:2-4).
„Da dachte der Herr: »Soll Ich vor Abraham geheim halten, was Ich zu tun vorhabe? Abraham soll ja doch zu einem großen und mächtigen Volk werden, und in ihm sollen alle Völker der Erde gesegnet werden; denn Ich habe ihn dazu ausersehen, dass er seinen Söhnen und seinem ganzen Hause nach ihm ans Herz lege, den Weg des Herrn innezuhalten, indem sie Gerechtigkeit und Recht üben, damit der Herr für Abraham alles in Erfüllung gehen lasse, was er in Bezug auf ihn verheißen hat.«“ (1Mo 18:17-19). In jedem dieser Verse ist die Prophetie schon auf Christus, den Samen Abrahams (Mat 1:1; Gal 3:16), und auf alle, die Christus angehören, gerichtet (Gal 3:29).
Am Pfingsttage waren tatsächlich Menschen aus siebzehn verschiedenen Nationen zusammengeströmt (Apg 2:1-12), um die erste Predigt zu hören. In seiner zweiten Predigt sagte Petrus: „Ihr seid die Söhne der Propheten und gehört dem Bunde an, den Gott mit euren Vätern geschlossen hat, als Er dem Abraham die Verheißung gab: ›In deiner Nachkommenschaft sollen alle Geschlechter der Erde gesegnet werden.‹“ (Apg 3:25).
Der Apostel Paulus bestätigt es so: „Deshalb ist es an den Glauben gebunden – es soll ja ein Gnadengeschenk sein –, damit die Verheißung für die gesamte Nachkommenschaft Gültigkeit habe, und zwar nicht nur für die, welche es aufgrund des Gesetzes ist, sondern auch für die, welche wie Abraham glaubt, der ja unser aller Vater ist – nach dem Schriftwort: »Zum Vater vieler Völker habe Ich dich gesetzt« – vor dem Gott, dem er geglaubt hat als dem, welcher die Toten lebendig macht und das noch nicht Vorhandene benennt, als wäre es schon vorhanden“ (Röm 4:16-17).
Auch in Gal 3:8 behandelt Paulus dieses wichtige Thema: „Weil aber die Schrift voraussah, dass Gott die Völker um des Glaubens willen rechtfertigt, hat sie dem Abraham die Heilsverheißung im Voraus verkündigt: »In dir sollen alle Völker gesegnet werden.«“
Ehe Gott über Abraham, Isaak und Jakob die zwölf Stämme Israels als das natürliche Bundesvolk erwählte, dem Er ein natürliches Land verheißen und gegeben hat, finden wir schon die Verheißungen für die herausgerufene Gemeinde aus allen Nationen, welche dazu bestimmt ist, im neuen Jerusalem zu sein. Für Israel hat Gott das irdische Jerusalem und den Berg Zion erwählt (Jes 24:23). Beides ist göttliche Vorherbestimmung, ist für immer unabänderlich.
„Denn die, welche Er zuvor ersehen hat, die hat Er auch im Voraus dazu bestimmt, dem Bilde Seines Sohnes gleichgestaltet zu werden: dieser sollte eben der Erstgeborene unter vielen Brüdern sein. Und die, welche Er vorausbestimmt hat, die hat Er auch berufen; und die Er berufen hat, die hat Er auch gerechtfertigt; und die Er gerechtfertigt hat, denen hat Er auch die Herrlichkeit verliehen“ (Röm 8:29-30).
Der Apostel Jakobus hat den Heilsplan Gottes zunächst mit der Gemeinde so dargestellt: „Symeon hat berichtet, wie Gott selbst zuerst darauf bedacht gewesen ist, ein Volk aus den Heiden für Seinen Namen zu gewinnen.“ und dann mit Blick auf Israel: „Und damit stimmen die Worte der Propheten überein; denn es steht geschrieben: »Hierauf will Ich umkehren und die zerfallene Hütte Davids wieder aufbauen; Ich will ihre Trümmer wieder aufrichten und sie selbst neu erstehen lassen …“ (Apg 15:15-17).
Noch einmal sagt Paulus zu diesem Thema: „Ich will euch nämlich, meine Brüder, über dieses Geheimnis nicht in Unkenntnis lassen, damit ihr nicht in vermeintlicher Klugheit auf eigene Gedanken verfallt: Verstockung ist über einen Teil der Israeliten gekommen bis zu der Zeit, da die Vollzahl der Heiden eingegangen sein wird; und auf diese Weise wird Israel in seiner Gesamtheit gerettet werden, wie geschrieben steht: »Aus Zion wird der Retter kommen; Er wird Jakob von allem gottlosen Wesen frei machen; und darin wird sich ihnen der von Mir herbeigeführte Bund zeigen, wenn Ich ihre Sünden wegnehme.«“ (Röm 11:25-27).
Das Land Israel bezeichnet Gott als Sein Eigentum (Joel 4:2), das Volk Israel als Sein Volk, als Seinen erstgeborenen Sohn (2Mo 4:22-23). Seit dem 19. Jahrhundert sind die Juden in ihre ursprüngliche Heimat zurückgekehrt, wie Gott es verheißen hatte: „Denn der Herr wird sich Jakobs erbarmen und Israel noch einmal erwählen und sie auf ihrem Heimatboden zur Ruhe bringen …“ (Jes 14:1)
„… so wahr der Herr lebt, der die zum Hause Israel Gehörigen aus dem Nordland und aus all den Ländern, wohin Ich sie versprengt hatte, hergeführt und heimgebracht hat, damit sie wieder auf ihrem Grund und Boden wohnen!“ (Jer 23:8).
Folgende Abschnitte in der jüngsten Vergangenheit sind für Israel von Bedeutung:
1. 1917 – 1922 In der Balfour-Erklärung vom 2. November 1917 wird den Juden eine Heimstätte in Palästina zugesichert.
2. 1922 – 1948 Die britische Regierung verwaltet den Teil Palästinas, der damals noch Transjordanien genannt wird.
3. 1948 – 1967 Am 14. Mai 1948 erklärt David Ben Gurion die Staatsgründung Israels, am 15. Mai endet das britische Mandat.
4. 1967 – heute Nach dem 6-Tage-Krieg im Juni 1967 wird das Gebiet neu aufgeteilt. Was bleibt von Israel übrig, wenn noch weiter geteilt wird?
Gegenwärtig laufen die Verhandlungen über die Zukunft Israels und über den Jerusalem-Status auf allen Ebenen. Entsprechend dem Grundlagen-Vertrag vom 30. Dezember 1993, der mir vorliegt und 15 Artikel mit den jeweiligen Erläuterungen umfasst, hat Ende Mai 2008 eine neunköpfige Delegation aus Israel Verhandlungen mit einer ebenfalls neunköpfigen Vertretung des Vatikans geführt.
Parallel zur Herausrufung und Sammlung des natürlichen Volkes Gottes im natürlichen Land der Verheißung findet die Herausrufung und Sammlung aller zur Gemeinde Jesu Christi Gehörenden aus allen Völkern, Sprachen und Nationen im Wort der Verheißung statt. Gott hat einen Plan mit Israel und Er hat einen Plan mit der Gemeinde. Jetzt am Ende der Gnadenzeit werden diejenigen der göttlichen Botschaft Glauben schenken, die Gott als »Samen Abrahams« bezeichnet: „Es sollte eben der dem Abraham verheißene Segen den Heiden in Christus Jesus zuteil werden, damit wir das Verheißungsgut des Geistes durch den Glauben empfangen könnten.“ (Gal 3:14). Nur sie hören den Ruf: „… kommt heraus, ihr Mein Volk, und sondert euch ab …“ (2Kor 6:14-18). Aus der Gemeinde wird dann die Braut des Lammes herausgeboren — das ist die Überwinderschar, das sind die klugen Jungfrauen, die mit dem Heiligen Geist erfüllt, vom Heiligen Geist geleitet und auf den Tag ihrer Leibeserlösung versiegelt werden (Eph 1:13).
Aus den zwölf Stämmen Israels wird Gott zunächst die 144.000 herausrufen (Offb 7), die dann auf dem Berg Zion versammelt werden (Offb 14), ehe Er sich ganz Israel offenbart und in Jerusalem auf dem Berge Zion (Offb 11:15 u.a.) die verheißene Königsherrschaft über die gesamte Erde antritt.