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Ewald Frank 

15. 12. 2024 10.00 Uhr

Krefeld Sonntag 03.02.1985 10.00 Uhr

Thema: Wir müssen in den Schranken des Wortes Gottes verbleiben!

Wir haben nicht nur seine Gegenwart verspürt, wir haben seine Kraft erlebt. Und ich bin sicher, dass Zeugnisse zurückbleiben werden von dem, was Gott getan hat.

Unser Sehnen, unser Verlangen wird immer stärker, immer tiefer und inniger, dass Gott sich in seiner Macht und Herrlichkeit offenbart.

Wenn wir singen: "Die Rechte des Herrn behält den Sieg” – und sie bleibt erhöhtund dann andererseits von so viel Not hören und wissen, dann könnte man sich selbst fragen: "Machen wir uns etwas vor oder behält Gott Recht?"

Gott behält Recht.

Wenn wir die heilige Schrift durchforschen, dann könnten wir mit Abel beginnen, der das erste Opfer wurde und mit allen Propheten, die ihr Leben lassen mussten – und dann immer noch Zeugnis abgelegt wurde: 

Die Rechte des Herrn ist erhöht und die Rechte des Herrn behält den Sieg.

Und wenn wir dann bis auf Johannes den Täufer kommen, der enthauptet wurde – und dann immer noch sagen können: 

"Die Rechte des Herrn behält den Sieg".

Und dann bis zu Christus, unserem Herrn, der schmachvoll ans Kreuz geschlagen wurde – und dann noch sagen: 

"Die Rechte des Herrn behält den Sieg."

Und dann, wenn wir die Reihe durchgehen, durch die Märtyrer des Urchristentums, einer nach dem anderen ließ sein Leben – und dann noch sagen: 

"Die Rechte des Herrn behält den Sieg."

Das bedeutet, nicht auf das Sichtbare zu schauen, sondern auf den Unsichtbaren, und zu erkennen, dass auch das alles zum Plan Gottes gehört und dass wir nicht mit Gott rechten oder hadern, sondern uns ihm fügen und stellen und sagen: "Dein Wille geschehe."

Gestern Abend hatten wir eine so wunderbare Versammlung.

Aber in der Nacht fiel eine Schwester aus dem Bett, die ist wohl jetzt im Krankenhaus, hat sich den Kopf sehr aufgeschlagen, eine Platzwunde.

Und man könnte sich gleich fragen: “Warum musste das jetzt sein?”

Ja – und dann sagen (zu können): "Die Rechte des Herrn behält den Sieg." – das ist nicht so einfach. Dazu gehört Glauben, dazu gehört Mut, es auszusprechen und auch davon überzeugt zu sein, dass dem so ist.

Wir werden es spätestens am Tage, wenn der Herr die Seinen heimholt, feststellen, dass die Rechte des Herrn den Sieg behalten hat.

In all den Niederlagen hat Gott auch einen Sinn und Zweck. Er formt uns, er gestaltet uns, er prägt uns, damit wir nicht so weitergehen, wie wir sind, sondern stille werden vor seinem Angesicht.

Mit allem, was Gott in unserem Leben zulässt, verfolgt er einen ganz bestimmten Zweck, aber wir müssen darauf achten und erkennen, dass Gott mit uns spricht.

Heute in aller Frühe bekam ich einen Anruf aus einer Heilanstalt, und es ging mir zu Herzen. Wir haben vor Kurzem mit einer jungen Dame gesprochen, der Satan immer wieder vorgemacht hat: "Du hast den Geist Gottes gelästert." Und das ging wie eine Schallplatte immer rund.

Ich habe ihr mindestens fünf, wenn nicht gar zehnmal gesagt und erklärt, was Lästerung des Geistes von der Schrift her bedeutet, und dass sie es absolut nicht getan haben kann.

Aber sie fing immer wieder neu an.

Ich wusste auch nicht und weiß es jetzt noch nicht, ob sie den Herrn schon erlebt hat, ob sie gläubig ist. Ich kannte sie ja nicht.

Aber ich sagte eins: 

"Werte Dame, wenn Sie nicht glauben, was ich sage im Namen des Herrn…" –  ich gebrauchte wörtlich den Ausspruch – " … dann landen Sie in der Klapsmühle." Und das ist geschehen. Und heute Morgen ruft der Arzt an. Und auch das ging mir so zu Herzen.

Menschen begreifen nicht, dass Gott Lippen gebraucht und salbt, um mit ihnen zu reden. Sie meinen, wenn Gott mit uns reden will, dann kommt das irgendwo vom Himmel her.

Es kommt vom Himmel her, aber durch Menschenmund, durch Gottes Wort, durch Gottes Geist. Und das müssen die Leute begreifen. Wenn das nicht geschieht, dann dürfen wir Gott später nicht die Schuld geben.

Wir haben es besonders im Dienst Bruder Branhams immer wieder erlebt. Es gab Menschen, die haben nur gemeint, "Er will allen Denominationen, er will den Frauen etwas; er tadelt, er kritisiert, er schlägt auf ihnen herum."

Und auch solch einen Anruf hatte ich vor einigen Tagen. Die Dame sagte mir: "Ich muss zu dem Schluss kommen, dass Branham ein Frauenhasser war."

Die Leute begreifen es nicht. Sie wissen nicht, wie gut Gott es mit ihnen meint. Wie unser Bruder Schmidt gelesen hat: "Erkennet, dass ich euch gute Verordnungen gegeben habe, heilsame Satzungen und Vorschriften" – doch nicht, um uns zu knechten, sondern uns in die herrliche Freiheit der Kinder Gottes hineinzuversetzen. [Rö 8:21]

Wir alle merken, wie sehr wir Gott brauchen, wie sehr wir auf ihn angewiesen sind und vom Geiste Gottes geleitet werden möchten.

Das trifft auf uns zu, die wir vorne stehen müssen.

Ich gebrauche das Wort mit Absicht: Vorne stehen "müssen." Es wäre mir lieber, dass ich sagen könnte, ich dürfte dort sitzen und nicht hier stehen zu müssen. Aber Gott trifft alle Entscheidungen, auf die wir keinen Einfluss haben.

Und wir fügen uns all diesen Entscheidungen.

Eins ist sicher, dass wir als Kinder Gottes uns der gewaltigen Aufgabe bewusst werden müssen und dass alles Gegeneinander und Durcheinander aufhören muss.

Es muss dahin kommen, dass wir vereint, Schulter an Schulter, gegen die Mächte Satans den Kampf aufnehmen, uns seinem Einfluss völlig entziehen und dem göttlichen Einfluss unterstellt werden.

Und das darf nicht nur in Worten oder in Gedanken geschehen, sondern muss in der Tat und in der Wahrheit so sein.

Und dazu möge Gott mir und uns allen helfen, damit wir den letzten Kampf kämpfen und vor Gott und Menschen bestehen können, wie es ja von Jakob heißt: [1Mo 32:28]

(28) … du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und bist Sieger geblieben.«

Das gläubige Leben ist ein Kampf. Ohne Kampf kein Sieg, ohne Sieg keine Kron. Paulus schreibt: [2Tim 4:8]

(8) fortan liegt für mich der Siegeskranz der Gerechtigkeit bereit, den der Herr, der gerechte Richter, mir an jenem Tage zuteilen wird; jedoch nicht nur mir, sondern überhaupt allen, die sein Erscheinen liebgehabt haben.

Mögen wir seine Erscheinung von Herzen herbeisehnen und sie liebhaben.

Ich möchte noch die Grüße von Bruder Pesahl bestellen. Er lässt uns alle grüßen und wünscht uns allen Gottes Segen. Ich habe es diesmal nicht anders machen können, ich muss vor der Nachmittagsversammlung zum Flughafen, bin also nur heute Vormittag hier. Aber ich wünsche euch Gottes Segen so von ganzem Herzen und seine Gegenwart, sein Reden und sein Wirken. Und er möge es uns auch heute Vormittag noch aus Gnaden schenken, dass wir jede Versammlung als ein Geschenk Gottes ansehen und jede Betrachtung seines Wortes als Gnade, dass er noch mit uns redet.

Möge er Herzen auftun, Augen salben und uns allen das rechte Verständnis für sein Wort schenken und für das, was er jetzt tut.

Wir haben in 5. Mose im 4. Kapitel dieses so oft hervorgehobene Wort mitgelesen: 

(2) Ihr sollt zu den Geboten, die ich euch zur Pflicht mache, nichts hinzufügen und nichts davon wegnehmen, damit ihr die Gebote des HERRN, eures Gottes, beobachtet, die ich euch zur Pflicht mache.

Auch das Parallelwort dazu aus Offenbarung 22, Vers 19 haben wir oft genug gesagt bekommen und ist in den Predigten Bruder Branhams immer wieder neu zitiert worden.

Hier steht in Offenbarung 22, Vers 19:

(19) und wenn jemand von den Worten dieses Buches der Weissagung etwas wegnimmt, so wird Gott ihm seinen Anteil am Baume des Lebens und an der heiligen Stadt wegnehmen, von denen in diesem Buche geschrieben steht.

Aber vorher steht ja noch in Vers 18:

(18) Ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand zu ihnen etwas hinzufügt, so wird Gott auf ihn die Plagen legen, von denen in diesem Buche geschrieben steht;

Es darf niemand von uns erwarten, dass wir dem abgeschlossenen Zeugnis der heiligen Schrift etwas hinzufügen und sei es unter dem Titel "der sieben geheimnisvollen Stimmen der sieben Donner".

Es kann nicht sein und es wird nicht sein. Auch die Stimmen der sieben Donner müssen schon ein Bestandteil des Wortes Gottes und des Programmes Gottes sein. Es kann dem abgeschlossenen Zeugnis der Schrift nichts hinzugefügt werden.

Daher hat Gott uns von Anfang an so geleitet, nicht über das Zeugnis der Schrift hinauszugehen, sondern in den Schranken seines Wortes zu bleiben und abzuwarten, bis es ihm gefällt, die Dinge, die noch ausstehen, zu tun. Und dann wird es früh genug sein, dass wir ihn dafür preisen, denn wir wissen, er wird alles, was er sich vorgenommen hat, zur Ausführung bringen, aber nacheinander, so wie er es geordnet hat. Nicht wie wir es hören oder sehen möchten, sondern so, wie er es von Ewigkeit her geplant hat.

Am 6. Mai 1946, kam der Engel aus der Gegenwart Gottes zu ihm (Br. Branham) und sprach: "Wie Mose zwei Zeichen gegeben wurden, so werden auch dir zwei Zeichen gegeben werden."

Und der Engel sprach: "Wenn sie auf das Erste nicht hören werden, dann werden sie auf das Zweite hören müssen."

Wie Mose die zwei Zeichen bekam, einmal der Stab und einmal die Hand, die er in den Busen tat, so war es hier. [2Mo 4:3] Die Hand einerseits, als Bruder Branham die Hand der Patienten in seine Hand nahm, und auf seiner Hand die Krankheit derer erschien, für die er beten sollte. Und er konnte jedem Einzelnen – Hunderten und Tausenden – sagen, was sie hatten; und sie selber konnten ihre eigene Krankheit auf seiner Hand sehen.

Und er gebot ihnen sogar: "Schließt nicht eure Augen, sondern schaut jetzt her." Hier war es, das erste Zeichen.

Und dann das zweite Zeichen, das Zeichen des Messias, dass sogar die Geheimnisse und Gedanken der Herzen offenbar gemacht würden.

Und das haben wir immer wieder neu gehört auf den Tonbändern und haben es in den Predigten gelesen und wahrgenommen, dass in einer unfehlbaren Weise Gott sich kundgetan hat in dieser Generation.

Bruder Branham konnte sagen: "Wenn unter den Tausenden und Abertausenden von Fällen, die Gott mir geoffenbart hat, auch nur ein einziger Fall ist, wo etwas nicht gestimmt hat, dann will ich als falscher Prophet gelten."

Gott war mit ihm; und deshalb ist das, was er ausgesprochen hat, wahr gewesen.

Ein Mensch kann das von sich selber aus nicht tun. Habt ihr es gemerkt im Film? Er stand hilflos da und wagte es über seine Lippen zu bringen: “Ich bin genauso hilflos wie ihr alle. Ihr wisst, auf wen ich warte, ich warte auf die Gegenwart Gottes, auf den Engel des Herrn.”

Und plötzlich – es war auch für ihn eine Überraschung. Habt ihr es gemerkt auf dem Film? Er war doch selbst überrascht. Und dann sagte er: "Jetzt ist er hier." Und dann geschah es.

Er konnte sich die Dinge nicht aus dem Ärmel schütteln. Er war kein Mann, der ein Patentrezept hatte für jedes Problem. Er musste warten.

Und das zeigt uns die Stellung eines Gottesmannes – die Abhängigkeit von Gott. Er konnte nichts tun.

Und was sagt unser Herr, als er den Dienst als Menschensohn auf Erden tat?

Johannes 5, Vers 19: "Der Menschensohn oder der Sohn kann nichts von sich selber aus tun, als nur das, was er den Vater tun sieht."

Diese Abhängigkeit von Gott. Merkt ihr nicht, dass Gott uns in seine völlige Abhängigkeit bringen will? Und wenn er uns schier da hineinzwingen muss, aber er möchte uns in die totale und völlige Abhängigkeit zu sich selbst bringen, dass wir kein eigenes Programm haben, sondern in das Programm Gottes hineingefügt werden.

Wir dürfen seinen Worten nichts hinzufügen und wehe uns, wenn wir etwas hinwegnehmen. Und dazu gehören auch die Verheißungen und das prophetische Wort für unsere Tage. Wir können nichts dafür, dass Gott Verheißungen gab für das erste Kommen des Herrn und Verheißungen für das zweite Kommen des Herrn. Wir sind dankbar dafür und erkennen, dass Gott alles erfüllt, was er in seinem Worte gesagt hat.

Ich möchte noch einige Stellen lesen, die uns im Glauben stärken sollen. Aus Philipper, dem 2. Kapitel, hier steht von Vers 13:

(13) denn Gott ist es, der beides, das Wollen und das Vollbringen, in euch wirkt, damit ihr ihm wohlgefallt…

Nicht unser Wollen, nicht unser Vollbringen, sondern Gott wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen. Er beginnt, er fährt fort und er vollendet.

Dazu dann eben diese Bemerkung: " … damit ihr ihm wohlgefallt."

Wir können Gott nicht wohl gefallen mit dem, was wir tun. Wir können ihm nur mit dem wohlgefallen, was er durch uns tun kann. All unsere eigenen Werke werden uns nur in Selbstgerechtigkeit hineinführen.

Aber wenn wir es erleben dürfen, dass Gott durch uns redet, dass Gott durch uns wirkt, dass Gott durch uns liebt, dass Gott sich durch uns offenbaren kann, dann wird alles anders, dann ruht Gottes Wohlgefallen auf uns, und wir merken: Er, der begonnen hat, er fährt fort und er wird es vollführen, damit wir ihm wohlgefallen.

In Vers 14 steht:

(14) Tut alles ohne Murren und Bedenken,

(15) damit ihr euch tadellos und lauter erweist als unsträfliche Gotteskinder inmitten einer verkehrten und verdrehten Menschheit (vgl. 5.Mo 32,5), unter der ihr wie helle Sterne in der Welt leuchtet.

Auch das ist ein Wort, das wir beherzigen müssen: "Tut alles ohne Murren und ohne Zweifel."

Man kann murren, man kann Zweifel hervorbringen, aber das alles bringt uns nicht weiter. Das Volk Israel zweifelte und schenkte Gott keinen Glauben und begann zu murren, und Gott hat gesagt: "Es reut mich."

Und er konnte sie nicht hineinführen, sie starben in der Wüste; und nur das neugeborene Geschlecht ist dann in das verheißene Land eingegangen. [4Mo 14:29]

Wir sollen alles ohne Murren und ohne Bedenken tun, damit wir uns tadellos und lauter erweisen und als unsträfliche Gotteskinder inmitten einer verkehrten und verdrehten Menschheit.

Dass die Menschheit und diese Welt verkehrt und verdreht ist, wissen wir alle. Aber wir müssen darauf achten, dass wir nicht mit in die Verdrehtheit und Verkehrtheit hineingezogen werden, sondern dass Gott uns die Gnade schenkt, abgesondert zu sein. Unsere Gedanken, unsere Worte, unsere Taten sollen sich von dem unterscheiden, was in dieser verdrehten und verkehrten Menschheit vor sich geht.

Wir sollen uns als Gotteskinder erweisen – dass es nicht nur Worte sind, sondern dass es offenbar werden könnte.

Nicht im Anzug oder im Kleid, nicht im äußeren Auftreten mit dem Knoten hinten oder mit schöner Kleidung – das ist äußerlich.

Nein, der inwendige Mensch schmücke sich mit dem, was vor Gott als kostbar gilt. [1Pt 3:4]

Äußerlich können wir es alle tun, innerlich kann es nur Gott tun. Und deshalb kommen wir ja hierher.

Wenn wir äußerlich als Bettler hier ankämen, das spielte keine Rolle. Wenn wir aber als Königskinder reich beschenkt von Gott wieder von dannen gehen können, dann hat es sich doch gelohnt.

"Als unsträfliche Gotteskinder sollen wir uns erweisen, als tadellos." [Phil 2:15]

Irdisch gesehen könnten wir uns selber und anderen nur tadeln; und wir finden vielleicht nichts, was als Gutes hervorgehoben werden könnte. Und da denke ich an ein Wort, das irgendjemand zum Herrn sagte, mit der Anrede: "Guter Meister…". [Lk 18:18]

Und unser Herr in Knechtsgestalt als Menschensohn wies ihn zurecht und sagte: [Lk 18:19] “Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein.”

Was sagt ihr dazu? Meint ihr, meinst du, du bist gut?

Wenn unser Herr, mein Erlöser, in Knechtsgestalt, als Mensch, in seiner Erniedrigung die Weisung gibt: "Niemand ist gut als Gott allein", und die Leute abfertigt, wer sind wir, dass wir von uns dächten, wir sind gut? Dann korrigiere den Herrn als erstes, und dann andere, und am Schluss dich selber.

Nein, wir haben uns zu beugen, innig und herzlich und ganz tief haben wir uns alle zu beugen unter die gewaltige Hand unseres Gottes.

Menschlich gesehen ist doch nichts Gutes an irgendeinem, an keinem von uns. Das hat Paulus in Römer 7 wahrheitsgemäß und treu ausgesprochen: "In mir, das heißt in meinem Fleische, wohnt nichts Gutes." Er wusste, wer er ist und was er ist.

Aber dann konnte er in Römer 8 sagen, dass wir gerechtfertigt worden sind durch den Glauben und dass in denen und an denen, die nicht nach dem Fleische, sondern nach dem Geiste wandeln, nichts Verdammliches mehr ist. [Röm 8:1]

Dem Verstande bietet sich dort fast ein Widerspruch an. Nein, so ist es nicht. Er konnte lediglich Menschliches und Göttliches voneinander unterscheiden.

Und das müssen auch wir lernen: Dem Herrn zu dienen ohne Murren, ohne Bedenken, ohne Zweifel, um uns tadellos und lauter zu erweisen als unsträfliche Gotteskinder inmitten einer verkehrten, unverdrehten Menschheit. [Phil 2:15]

Jetzt heißt es:

(15) … unter der ihr wie helle Sterne in der Welt leuchtet.

Sterne leuchten nicht am Tage, die leuchten doch bei Nacht. Es ist dunkel auf Erden, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker. [Jes 60:2]

Aber wir sollen in diese Dunkelheit Licht hineinbringen. Wir sollen leuchten, wir sollen strahlen!

Hat es Gott in uns bewirken können?

Um ein direktes Beispiel zu verwenden: Als Mose in der Gegenwart Gottes war, wurde sein eigenes Angesicht strahlend; und die Israeliten sahen den Glanz Gottes auf dem, der in die Gegenwart Gottes kam, buchstäblich auf seinem Angesicht. [2Mo 34:29]

Was sehen die Menschen an dir und an mir?

Was hören sie von dir und von mir?

Was und welch ein Zeugnis können wir ihnen bringen?

Dürfen wir ihnen zum Segen sein?

Hier heißt es:

(15) … unter der ihr wie helle Sterne in der Welt leuchtet.

(16) Haltet fest am Wort des Lebens, mir zum Ruhm auf den Tag Christi, weil ich dann nicht vergeblich gelaufen bin und nicht vergeblich gearbeitet habe.

Paulus wollte der Gemeinde nicht nur gedient haben, er wollte sie wiedersehen in der Herrlichkeit. Er wollte nichts ungetan gelassen haben, das geistlich notwendig war zum Aufbau und zur Förderung im Glauben in der Nachfolge des Herrn.

Dann lesen wir im Timotheus-Brief ein ganz besonderes Wort, das auch die Lehre betrifft – und damit unser Bleiben in Christo, denn wer über das Wort hinausgeht, der geht ja aus Gott hinaus.

1. Timotheus 6, Vers 3:

(3) Dieses lehre und schärfe es ein: Wer anders lehrt und sich nicht an die gesunden Worte unseres Herrn Jesus Christus und an die Lehre hält, welche der Gottseligkeit dient,

(4) der ist von Hochmut verblendet und versteht in Wirklichkeit nichts, sondern krankt an der Sucht nach spitzfindigen Untersuchungen und Wortgezänk, aus denen nur Neid und Streit, Schmähungen, boshafte Verdächtigungen

(5) und fortwährende Zänkereien von Menschen entstehen, die geistig zerrüttet sind und die Wahrheit verloren haben, weil sie in der Gottseligkeit eine Erwerbsquelle sehen.

Welch ernste Worte und Gedanken werden hier ausgedrückt.

Man kann die Wahrheit haben, und man kann sie auch verlieren. So haben wir es hier eben gelesen. Man kann die Offenbarung bekommen haben, und man kann sie verlieren.

Und Paulus sagt: [2Pt 2:21] [Hebr 6:4]: "Es wäre besser für solche Menschen, dass sie nie zur Erkenntnis der Wahrheit gekommen wären."

Wenn Gott sich uns geoffenbart hat und sein Wort uns als Wahrheit zuteilgeworden ist, lasst uns diese göttliche Wahrheit in einem feinen und guten Herzen tragen. Nicht Gottes Wort da zu missbrauchen, um Zänkereien und Streitigkeiten hervorzurufen, sondern dass es uns allen zur Belehrung dienen würde.

Denn so haben wir es hier ermahnend gelesen: [1Tim 6:4]

(4) der ist von Hochmut verblendet und versteht in Wirklichkeit nichts…

Man kann meinen, alles zu verstehen, alles zu wissen, alles erklären zu können. Es braucht aber nicht so zu sein. Hochmut kann immer noch verblenden und man sieht dann in Wirklichkeit nichts, sondern:

(4) … sondern krankt an der Sucht nach spitzfindigen Untersuchungen…

Wenn das nicht auf diese Zeit zutrifft, dann weiß ich nicht: Krankhaft und krampfhaft sucht man hier und sucht da, und man will etwas finden und vielleicht lehren.

Es ist eine krankhafte Sache nach: "spitzfindigen Untersuchungen und Wortgezänk."

Anstatt, wie Paulus damals sagte, "den ganzen Heilsratsschluss Gottes zu verkündigen" [Apg 20:27], werden Spezialdinge heraufbeschworen, heraufbefördert und schon beginnt Gezänk, schon kommt Durcheinander, kommen Verdächtigungen auf und es heißt: 

(5) … die geistig zerrüttet sind und die Wahrheit verloren haben…

Wer die Wahrheit behält, behält die ganze Wahrheit. Er wird sich nicht auf dies oder jenes spezialisieren, sondern wird das Gleichgewicht in der Wahrheit Gottes finden. Und bis heute und in Ewigkeit bleibt die Wahrheit Gottes Wort.

Jesus, unser Herr sprach: [Joh 17:17]"Vater, heilige sie in deiner Wahrheit: dein Wort ist die Wahrheit."

Das, was ich als Wahrheit bezeichne, braucht noch lange nicht Wahrheit zu sein und vermag keinen zu heiligen, aber das, was Gottes Wort als Wahrheit bezeugt, das ist göttliche Wahrheit, in der wir geheiligt werden können und in der wir erhalten bleiben müssen.

Also, göttliche Wahrheit wird uns zum Segen warden; und wir brauchen kein Gezänk über dieses oder jenes. Wir brauchen nur abzuwarten, bis es Gott gefällt, das, was er verheißen hat, aus Gnaden zu tun.

Ich selber möchte, dass Gott zu seinem Gesamtrecht kommt, dass wir nicht nur unsere Hände in den Schoß legen und sagen: "Wir sind ja herausgerufen worden und alle anderen sind zurückgeblieben", sondern dass unsere Herzen schlagen würden für eine Welt, die im Argen liegt, die noch nie die Wahrheit gehört hat und deshalb den Unterschied nicht kennt und gar nicht weiß, was Gott will.

Sie sind ja von Geburt bis zum Tode in Religionen festgehalten worden, ohne dass ihnen der Ratschluss Gottes jemals verkündigt worden ist.

Wir als Gläubige, als Gerettete, empfinden doch darüber einen tiefen Schmerz. Und was wünschten wir lieber, als dass Gott noch einmal Himmel und Erde bewegen möchte? [Hebr 12:26]

Und wenn es nach mir ginge, dann würde ich es lieber sehen, dass Tausende gläubig werden anstatt Hunderte – und noch lieber, dass Millionen anstatt Tausende.

Was Gott tun wird, weiß ich nicht, aber in meinem Herzen ist die Liebe Gottes, von der geschrieben steht: [Joh 3:16]

(16) Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn hingegeben hat, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern ewiges Leben haben.

Die Ernte ist noch draußen. Möge Gott Gnade schenken, dass sie eingebracht werden kann. Und wer will Gott daran hindern, dass zugleich gesät und geerntet werden kann?

Wie war es im Urchristentum? Hat Gott lange Zeit benötigt, um einmal zu säen und dann nach Jahren zu ernten?

Da war Pfingsten und die Verkündigung des Originalwortes – dadurch wurde der göttliche Same in die Herzen hineingelegt; und der Geist Gottes kam über sie, und sie wurden gerettet, sie wurden dem Herrn hinzugetan.

Es geschah doch alles an einem Tage. Oder hatten die Menschen lange Belehrungen empfangen?

Sicher, aber nicht von Gott, sondern von den Schriftgelehrten.

In dem Moment, als die Belehrung von Jerusalem ausging und das Wort vom Berge Zion… Und glaubt es mir, wir waren ja auf dem Berge Zion: Dort ist noch heute der Obersaal, wo der heilige Geist fiel und wo die erste Volksmenge sich eingefunden hatte, um das Wort Gottes zu hören.

Kann Gott nicht jetzt am Ende dasselbe tun?

Kann er nicht seinen Geist ausgießen, Früh- und Spätregen geben, meinetwegen am gleichen Tage, morgens und abends?

Kann er nicht – oder auch zur gleichen Zeit, um die Mittagszeit? Bei unserem Gott ist doch alles möglich.

Kann er nicht in derselben Versammlung dasselbe Wort ausrichten lassen, wozu er es gesandt hat?

Kann er nicht retten, wenn Rettung verkündigt wird?

Kann er nicht heilen, wenn Heilung verkündigt wird?

Wieviel Zeit soll er dazu nötig haben? Gar keine.

Es liegt doch nur an uns, dass wir glauben, was wir hören, damit er sein Wort an uns bestätigen kann.

Ihr werdet feststellen, später nach Pfingsten trat eine ähnliche Zeit an, wie wir sie jetzt im Laufe der Kirchengeschichte hatten. Schon in Samaria war es anders, in Ephesus war es anders; überall war es schon anders wie im Urchristentum.

Direkt am Anfang war Gott gegenwärtig und hat das Volk, das zusammengeströmt war zu Tausenden, mit seinem Wort überwältigt, mit seiner Gnade, mit seinem Heil, mit seinem Geist.

Alles an einem Tage: [Apg 2:38]

(38) … Tut Buße und lasst euch ein jeder auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden taufen, dann werdet ihr die Gabe des heiligen Geistes empfangen.

Wenn wir später die Erweckung in Samarien betrachten: Philippus geht hinunter, große Wunder und Zeichen geschehen, Menschen werden gläubig – aber da endet es auch schon. Da endet es, der Rest bleibt aus. Petrus und Johannes müssen von Jerusalem kommen, um dafür zu sorgen, dass die Sache nicht auf halbem Wege stehen bleibt, sondern wie am Anfang durchgeführt wird, damit Gott zu seinem vollen Recht kommt.

Und wir sehen immer wieder und immer wieder: Nur in dem Fall, als Gott den Heiden zeigen wollte – oder um es genau auszudrücken:

Als Gott den Juden zeigen wollte, dass er bei den Heiden keinen Unterschied macht, geschah es, als Petrus im Hause des Kornelius sprach, dass der heilige Geist auf alle fiel, während er noch redete. [Apg 10:44]

Da hat Gott in Jerusalem und da hat Gott den Heiden die gleiche Sache aus Gnaden geschenkt.

Wir glauben, dass Gott heute noch derselbe ist. Wir glauben, dass es am Ende sein wird, wie es am Anfang war. Einmal werden wir zurückschauen und dankbar sein, dass wir all diese Stufen durchgehen konnten.

Es war manchmal schwierig; wir kamen in Nöte, in innere Nöte und wussten nicht, wie es weitergehen soll, aber Gott, der das Ende vor dem Anfang wusste, hat uns immer wieder neue Kraft geschenkt, sein Wort und seinen Willen geoffenbart. Und er legt in uns das Verlangen nach dem hinein, was er für uns bereitet hat.

Auch dabei können wir nicht auf das schauen, was vor Augen ist, sondern auf das, was Gott in seinem Worte verheißen hat.

Konnte Abraham auf seinen verdorrten Leib schauen? Nein, er musste auf Gott schauen, sonst wäre die Verheißung nicht erfüllt worden.

Auch wir müssen von uns wegschauen und auf den blicken, der begonnen hat und der vollenden wird – auf ihn, der noch heute an uns wirksam ist, durch sein Wort und durch seinen heiligen Geist.

Im 2. Timotheus, im 2. Kapitel wird die Ermahnung gegeben – 2. Timotheus, Kapitel 2, Vers 14 und 15:

(14) Dies bringe allen in Erinnerung und ermahne sie eindringlich vor dem Angesicht Gottes, sich auf keinen Streit um Worte einzulassen, was zu nichts nütze ist und nur zur Verstörung der Zuhörer führt.

(15) Sei eifrig bemüht, dich Gott als bewährt darzustellen, als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen braucht, weil er das Wort der Wahrheit richtig darbietet.

Ihr könnt vielleicht den Rest selber lesen. Immer wieder die Ermahnungen, vor dem Angesicht Gottes versammelt zu sein und die Ermahnungen des Wortes ernst zu nehmen. Belehrung geht aus den Worten hervor, aber nicht nur das, im Worte Gottes ist doch alles, auch Speise.

"Der Mensch lebt doch nicht vom Brot allein, sondern von jedem Worte, das aus dem Munde Gottes ergangen ist." [Mt 4:4]

Und wenn wir das Wort wiedergeben und weitertragen, das aus dem Munde Gottes gekommen ist, dann bleibt es Gottes Wort, auch wenn es durch Menschenmund weiter verkündigt wird. Es bleibt Gottes Wort. Und deshalb schreibt auch Paulus – ich nehme an, an die Galater: [1Th 2:13]

"Ihr habt das Wort, das wir euch gepredigt haben, nicht als Menschenwort, sondern als Gottes Wort aufgenommen, was es ja in der Tat ist."

Ich wünschte, dass ich das auf Anhieb aufschlagen könnte; aber es ist ja nicht nötig, ihr kennt ja all diese Bibelstellen selber.

Das Wort wurde durch menschliche Lippen weitergetragen, es blieb aber dasselbe Wort Gottes und hat heute noch dieselbe Kraft, wenn wir erkennen, dass es nicht ein Mose war, der was zu sagen hatte – wer war denn Mose?

Mose war ein Hirte, der die Schafe seines Schwiegervaters Jethro weidete.

Wer war Jakob? Wer waren sie alle? Männer der Natur. Aber plötzlich kam Gott in ihr Leben hinein; und dann kam Sinn in ihr Leben, dann kam Bedeutung in ihr Leben, dann kam göttliche Bestimmung in ihr Leben.

Wer sind wir? Wer waren wir?

Der eine hier, der andere dort, jeder ging seinen Weg.

Plötzlich sprach Gott uns an; und mit dem Augenblick hat unser Leben einen göttlichen Inhalt und Sinn bekommen. Mit dem Augenblick bedeutet uns Gottes Wort das, was es denen bedeutete, die es damals zum ersten Mal hörbar vernommen haben.

Oder nicht?

Jedes Mal, wenn wir Gottes Wort lesen, macht es uns der Geist Gottes lebendig. Es brennt in unserer Seele, Gott spricht mit uns.

Ihr Lieben, wir dürfen unsere Herzen nicht verhärten. Wir müssen innerlich mitgehen, wenn das Wort verkündigt wird. Wir müssen begreifen, welch eine Gnade es ist, dass Gott mit uns redet.

Denn es mag die Zeit kommen, von der der Prophet Amos auch spricht, dass man von einem Meer bis zum anderen laufen wird, um das Wort Gottes zu hören oder zu finden, und es wird nicht mehr zu finden sein. [Am 8:12]

Heute ist der Tag des Heils, heute ist Gnade, heute redet Gott mit uns, aber er möchte, dass wir von Herzen mitgehen, dass wir von Herzen glauben.

Er möchte nicht, dass einer den anderen belehrt; er möchte, dass wir alle von Gott gelehrt sind.

So steht es doch geschrieben: [Jer 31:34]

"Nicht ein Bruder wird zum anderen sagen: Lerne jetzt den Herrn erkennen."

Nein, die heilige Schrift sagt: "Sie werden alle von Gott gelehrt sein."

Und dann ist es einheitlich, dann stimmen wir mit Gott, mit Gottes Wort und miteinander überein.

Dann ist es keine Erkenntnis mehr, die uns so wertvoll ist, die wir so zur Schau stellen möchten wie in einem besonderen Schaukasten.

Nein, jede Erkenntnis, die wir noch zur Schau stellen möchten, mit der wir noch hervortreten möchten, die können wir vergessen.

Eines tut not – vor das Angesicht Gottes in Demut zu kommen und sagen: "Herr, ich weiß nichts, ich kann nichts, ich vermag nichts, hilf du mir, rede, belehre mich, mach mir dein Wort zu einer Offenbarung.

Lass mich die Dinge sehen, wie du sie siehst, beurteilen, wie du sie beurteilst."

Und ihr werdet sehen, dass Gott mit uns vorwärtsgehen wird.

Dann kennen wir niemanden mehr nach dem Fleische, sondern nach dem Geiste und freuen uns über jeden Bruder und über jede Schwester, die Gott begnadigt hat. [2Kor 5:16]

Bei dem einen mögen Schwierigkeiten dieser Art, bei dem anderen Probleme jener Art sein; aber keiner wird problemlos durchs Leben gehen, wenn er gläubig geworden ist – keiner. Nur mag es unterschiedlich sein bei dem einen und bei dem anderen.

Aber selbst die Schwierigkeiten und Probleme sind dazu da, dass wir nicht über sie stolpern und nicht über sie fallen, sondern dass wir von der Hand des Herrn ergriffen und gehalten werden und dass wir all diese Stolpersteine zu Stufen umwandeln könnten im Glauben, auf denen wir emporsteigen können, um Gott noch näher zu kommen.

Ihr wisst ja, unser Herr ist für die einen der Felsen des Ärgernisses geworden und der Stein, an dem sie sich gestoßen haben; für die anderen wurde er der kostbare Eckstein, auf dem sie sich gründen konnten. [1Pt 2:8] Er wurde nicht der Felsen des Ärgernisses, sondern der Fels des Heils, von dem ein Liederdichter singt: "Fels des Heils, geöffnet mir, birg mich, ewiger Hort in dir."

Ihr Lieben, wenn wir an dieser Stätte nicht hundertmal den Propheten erwähnen in einer Predigt und nicht immer wieder seinen Namen nennen, dann nicht deswegen, dass wir an dem, was Gott uns durch ihn sagte, vorbeigehen. Das sei ferne von uns, so ferne wie der Osten vom Westen. Wir haben das genügend unter Beweis gestellt durch die Veröffentlichung all der Predigten, wie es nur in unserer Macht stand und zeitlich machbar und möglich war. Und jeder kann sie lesen und jeder kann sie hören.

Ich glaube eines, dass Gott uns nicht dazu bestimmt hat, uns auf den Lehrstuhl eines Propheten zu setzen, wie damals die Schriftgelehrten auf dem Lehrstuhl Moses saßen, sondern um zu erkennen, was Gott uns zu sagen hatte. [Mt 23:2]

Wiederholen konnte es jeder Schriftgelehrte. Die konnten sogar zum Herrn selber kommen und sagen:  "Mose hat das gesagt" und: "Moses hat das gesagt." Und hier stand der Herr, der mit Mose geredet hatte und schaute sie an. Was für ein Leid muss ihn erfasst haben, als er sagen musste: [Joh 5:46] [5Mo 18:15]

"Ihr habt nicht erkannt, was Mose gesagt hat. Hättet ihr das erkannt, dann würdet ihr wissen, Mose sprach: ’Einen Propheten wie mich wird Gott euch erwecken und auf den sollt ihr hören.’"

Und sie sagten sogar: [Mt 3:9] "Wir sind Kinder Abrahams." 

Und da wurde der Herr zornig und sagte: [Joh 8:44] "Ihr seid von eurem Vater, dem Teufel." Und das sagte er zu Juden, zu dem Geschlecht, das er selber erwählt hatte.

Aber ihre Augen waren verblendet.

Ihr Lieben, lasst uns achtgeben.

Es ist nicht die Wiederholung dessen, was gesagt wurde oder die Namen aufzuzählen:

“Und Paulus sagte”, “Paulus sagte” oder “Petrus sagte, Petrus sagte” oder “Bruder Branham sagte”, sondern zusammenzufassen, was Gott durch alle Propheten, was Gott durch alle Apostel geredet hat – den Ratschluss Gottes darzulegen, damit jeder eine Übersicht bekommt.

Dazu ist Bruder Branham gesandt worden, wie Paulus am Anfang der neutestamentlichen Gemeinde sagen konnte: [Eph 3:5]

"Was den früheren Geschlechtern der Menschen verborgen geblieben war, das hat Gott jetzt seinen heiligen Knechten geoffenbart."

Dasselbe konnte Bruder Branham sagen: 

Was durch all die Gemeindezeitalter verborgen geblieben war, das hat Gott jetzt seinen Knechten, den Propheten geoffenbart.

Denn so steht es ja geschrieben: [Am 3:7]

"Gott tut nichts, er offenbart in seinem Ratschluss seinen Knechten, den Propheten."

Bruder Branham war ein Prophet Gottes, nach meiner Einschätzung der größte, aber darüber möge Gott befinden. Wer sind wir, dass wir einstufen sollten?

Aber eines ist gewiss: Gott hat ihn gesandt, um uns eine Gesamtbelehrung aus Gnaden zu schenken, uns zum Worte zurückzuführen, damit überhaupt neu aufgebaut werden konnte.

Deshalb musste ja alles Unbiblische aufgedeckt werden, damit es aufgeräumt werden kann, wie in den Tagen Serubbabels. Man hat den Schutt, der vom Tempel übrig geblieben war, erstmal wegschaufeln müssen, man hat die Fundamente freilegen müssen und erst dann begann der Aufbau.

All diese Dinge haben doch ihre Bedeutung.

Man hat nicht einfach hier oder da gebaut und gesagt: "Hier ist doch alles in Schutt niedergebrochen worden." Nein, erst wurde aufgeräumt, bis man die Grundmauern wieder gefunden hatte; und dann wurde neu aufgebaut.

Dasselbe hat Gott in diesen Tagen getan.

Das alles, was über das Originalfundament hereingebrochen und zusammengebrochen war, das musste hinweggetan werden. Das klare Fundament musste freigeschaufelt werden, damit wir neu aufbauen können. Und es war nicht ein Mensch, der mit Bauen begonnen hat, sondern der, der gesagt hat: [Mt 16:18]

"Ich will bauen meine Gemeinde; und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen." 

Wie oft ist die Gemeinde des lebendigen Gottes erschüttert worden, immer wieder erhob sie sich und brach zusammen, erhob sie sich und brach wieder zusammen. Jetzt, am Ende der Tage hat es Gott gefallen, einen neuen Anfang zu machen; aber dieser neue Anfang muss uns am Ende zu dem Uranfang zurückführen.

Jesus Christus ist der Erste und er ist auch der Letzte. [Offb 1:17] Er baut seine Gemeinde. Er will, dass alles beiseite getan wird und das klare Fundament sichtbar werden kann.

Warum sagte Paulus: [1Kor 3:10]

"Ich habe den Grund bei euch gelegt, einen anderen Grund kann niemand legen, als den, der gelegt worden ist."

Und dieser Grund ist Jesus Christus, unser Herr.

Worum geht es bei allen? Nur um eine Erkenntnis, über die gestritten werden kann? Um eine Lehre, über die man geteilter Meinung sein kann?

Nein, es geht um die Herausrufung, um den Wiederaufbau des Tempels des Herrn als Gemeinde des lebendigen Gottes, als Wohnstätte Gottes im Geist, damit Gott sich offenbaren kann hier auf Erden, ehe die Zeit zu Ende geht. [Eph 2:22]

Aus dem Grunde hat uns Gott sein Wort gesandt. Nicht, dass wir uns zerstreuen und in zig verschiedene Richtungen gehen, sondern eine Richtung einschlagen – nämlich die göttliche Richtung.

Ich hoffe, dass Gott mir, und dass er uns allen Gnade schenkt, innerlich bereit zu sein, auf diesem Wege Gottes zu gehen.

Lasst mich mit einem Vergleich aus dem Alten Testament schließen. Es heißt: [Ri 21:25]

"Zur Zeit der Richter tat jeder, was ihn gut dünkte in seinen eigenen Augen." 

Zur Zeit der Richter tat jeder, was ihn gut dünkte in seinen eigenen Augen. Solange wir noch einander richten, werden wir alles richtig tun, soweit wir es nach unserem Gutdünken einzuschätzen vermögen.

Aber dann sande Gott einen König; er gab Weisungen, die verbindlich waren für alle.

Gott hat aus uns nicht Richter gemacht, sondern ein Volk von Königen und Priestern. [1Pt 2:9]

Und ihr werdet es merken – vielleicht darf ich es mir erlauben, das zu sagen.

Es steht ja im Wort Gottes: [Röm 2:1]

"Womit du deinen Bruder richtest, damit verurteilst du dich selber." 

Dinge, die wir bei anderen richten, können über uns kommen, ohne dass wir es wollen.

Es ist ein Gesetz Gottes. Es ist ein Gesetz Gottes. Und deshalb sollten wir sehr langsam sein.

Wie geschrieben steht: [Jak 1:19]

(19) … es sei aber jeder Mensch schnell zum Hören, langsam zum Reden und langsam zum Zorn;

(20) denn der Zorn des Menschen tut nichts, was vor Gott recht ist.

Wie gut meint es Gott mit uns durch jede Belehrung, durch jedes Wort, das er an uns ergehen lässt. Er spricht heute zu uns allen: [1Pt 5:6]

"Beugt euch unter meine gewaltige Hand" – dann sind wir auch gebeugt voreinander.

Manchmal mögen die Menschen sagen: "Du musst dich vor mir beugen." 

Hör mal! Ja, es sei den, wir haben den Geist, der den besitzt, der dort irgendwo seinen Sitz hat – vor dem müssen sich alle beugen.

Aber nicht vor dir und nicht vor mir. Wir alle haben uns vor Gott zu beugen, ihn als Herrn zu erkennen.

Wie oft haben wir so den Gedanken: "Ach, der Bruder oder die Schwester, die müssen sich ja beugen."

Mein Gott, vergesst das doch alles! Jeder – ich, du, wir alle haben es doch selber nötig, uns vor Gott zu beugen! Und wenn wir uns alle vor Gott gebeugt haben, dann ist doch alles in Ordnung. Dann kommt doch Gott zu seinem Recht; und dann erst können wir gemeinsam dem Teufel Widerstand leisten, denn so steht es geschrieben: [Jak 4:7]

(7) Unterwerft euch also Gott und widersteht dem Teufel, so wird er von euch fliehen.

Erst dann, wenn wir uns alle unter die gewaltige Hand Gottes gebeugt haben und gemeinsam dem Teufel widerstehen – dass wir wie eine Kette, Glied an Glied, verbunden sind in der göttlichen Liebe, die nicht mehr durchreißbar ist – und zusammenstehen.

Wenn das geschieht, wird der Teufel nicht mehr einbrechen können. Dann wird er keinen Schaden mehr anrichten können, dann werden wir alle von Gott gesegnet sein.

Es gibt Spielregeln – auch im Reiche Gottes. Und diese göttlichen Verordnungen müssen wir einhalten, wenn wir den göttlichen Segen im Vollmaß wirklich empfangen wollen, wie wir ihn zugesagt und verheißen bekamen und wie ihn Gott offenbar werden lassen möchte.

Habt ihr innerlich die Zustimmung zum Worte Gottes? Merkt ihr, dass der Herr wie ein Vater mit uns als Kindern spricht?

Er lässt uns doch nicht ohne Züchtigung, er weist uns doch zurecht.

Wenn ein Vater schon die Züchtigung aufgeben muss und weiß, da nützen keine Schläge mehr, da nützen keine Worte mehr, da nützt keine Bestrafung mehr – oh, das ist der Tag, an dem der Vater sich sagen muss: “Ich habe meinen Sohn verloren oder ich habe meine Tochter verloren.”

Aber solange wir hören, solange wir als Kinder Gottes hören, als Söhne und Töchter Gottes hören, sind wir doch nicht verloren. Wir möchten Kinder Gottes sein, die am Herrn hängen und die mit seiner Hilfe rechnen, aber die göttlichen Spielregeln einhalten.

Wenn er uns zurechtweist, wenn er uns ermahnt, dann doch nur, weil wir noch Kinder sind, weil wir noch Söhne und Töchter sind. Und der Herr sagt es selber, wohl durch Paulus im Hebräer-Brief: [Hebr 12:8]

"Wären wir ohne Züchtigung geblieben, dann wären wir – die eine Übersetzung sagt 'uneheliche Kinder', die andere sagt 'Bastard'" – oder was immer auch. 

Wenn wir Kinder Gottes sind, dann werden wir die Ermahnungen des Herrn dankbar hinnehmen und wissen, dass er es gut mit uns meint.

Gelobt und gepriesen sei sein heiliger Name.

Lasst uns durchhalten im Glauben, auch wenn du manchmal fast die Worte über deine Lippen bringen würdest: "Ich kann nicht mehr, es geht nicht mehr."

Meint ihr, Gott weiß nicht, in welchen Situationen wir sind? Gott kennt auch dein zerrissenes Herz. Gott weiß auch deine Nöte und deine Probleme.

Lass es dir gesagt sein, er hat gerade dir zugesagt: [Jes 43:2]

"Ich werde mit dir sein; und wenn du durchs Wasser gehst, es wird dich nicht ertränken, und wenn du durchs Feuer gehst, es wird dich nicht verbrennen.

Ich, der Herr, werde mit dir sein."

Nimm es heute mit. Teure Schwester, lieber Bruder, nehmt es heute mit. Ob es durchs Wasser oder durchs Feuer, welchelei die Prüfungen sein mögen, nehmt es mit.

Der Herr wird mit uns sein, bis wir vom Glauben zum Schauen kommen.

Gelobt und gepriesen sei sein heiliger Name.

Amen.

Lasst uns aufstehen und beten.

Wir legen dir uns selbst und ein gesamtes erlöstes Volk hin.

Geliebter Heiland, viel Zeit ist verstrichen, die wir genutzt haben.

Möge deine Zeit gekommen sein, um deine Stunde, die du nutzen könntest, unter deinem Volke zu deinem Recht zu kommen und das Resultat der Verkündigung offenbar werden zu lassen, zum Preise und zur Ehre deines Namens.

"Es wird nicht durch Ehre und nicht durch Macht geschehen, sondern durch meinen Geist spricht der Herr." [Sach 4:6]

Halleluja.

O Gott, O Gott, Herr, ich glaube im tiefsten Inneren meines Herzens, dass du deine Gemeinde zum Anfang zurückbringst und dass dieselben Dinge geschehen werden am direkten Ende, wie sie am direkten Anfang geschahen, denn du bist derselbe, der mächtige Gott.

Du bist auferstanden, du lebst und du siegst. Die Rechte des Herrn ist erhöht und behält den Sieg. Wir werden all unsere eigenen Niederlagen vergessen und deinen Sieg rühmen.

Halleluja. Preis und Ehre, Ruhm und Anbetung deinem herrlichen Namen.

Treuer Herr, deine bluterkaufte Schar ist das Volk des neuen Bundes, versammelt vor deinem heiligen Angesicht, die Worte und Verheißungen des neuen Bundes zu hören, zu glauben und zu empfangen.

Herr, wir danken dir dafür und wir preisen dich.

Du stehst zu deinem Wort.

Ehre, Preis und Ruhm sei dir von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Halleluja. Halleluja in Jesu Namen, Amen.