Rundbrief Dezember 1989
„Jesus Christus ist derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit.“ (Heb. 13:8)
Rundbrief Dezember 1989
Herzlich grüße ich Euch alle in dem teuren Namen unseres geliebten HErrn und Heilandes Jesus Christus. Als Leitwort habe ich den Ausspruch des Apostels gewählt:
„Haltet fest am Wort des Lebens, mir zum Ruhm auf den Tag Christi, weil ich dann nicht vergeblich gelaufen bin und nicht vergeblich gearbeitet habe“ (Phil. 2:16).
Ein Gottesmann erwartet keinen Ruhm von Menschen, denn wer sich rühmen will, der rühme sich des HErrn. Sein Teil besteht in der Frucht seines Dienstes – daß dem HErrn Seelen zugeführt wurden, die bei der Wiederkunft Jesu Christi Sein Angesicht schauen werden. Es geht nicht darum, daß etwas gepredigt wird, sondern daß das Wort des Lebens, das Original-Wort, wie es aus dem Munde Gottes erging, weitergegeben wird. Daran gilt es festzuhalten bis auf den Tag der Wiederkunft Jesu Christi, damit all die Arbeit und Mühe nicht vergeblich waren.
Wie schlimm, ja tödlich, die geringste Abänderung ist, sehen wir aus dem, was im Garten Eden geschah. Die reine Wortverkündigung als gesunde Lehre kann nicht genug hervorgehoben werden. Jede Abänderung und eigene Deutung sind Fälschungen und bringen geistlichen Tod, ja stürzen ins Verderben, ohne daß die Menschen es merken. Im Gegenteil: Sie kommen sich klug vor, ja weise, weil sie vom Baum der Erkenntnis gegessen haben. So hat es der Feind schon den ersten Menschen vorgetäuscht. Der Baum der Erkenntnis brachte tödliches Wissen und ließ den von Gott getrennten Menschen klug erscheinen. Der Baum des Lebens, der mitten im Paradiese Gottes steht, ist es, an dem wir Anteil haben müssen – an Christus, dem Mittelpunkt der Heilsgeschichte. ER ist unser Leben.
Von seinem Mitstreiter Timotheus schreibt Paulus weiter in Vers 20 und 21: „Denn ich habe keinen ihm Gleichgesinnten, der so hingebend für euer bestes Sorge tragen wird; alle anderen denken ja nur an sich selbst, nicht an das, was der Sache Jesu Christi dient.“ Das trifft bis in diese Zeit zu. Nur wer wirklich um die Sache Gottes besorgt ist, ohne dabei Nebengedanken zu haben, wird in brüderlicher Gemeinschaft und Einmütigkeit seinen Dienst zur Auferbauung des Leibes Christi verrichten.
Wer an sich selbst denkt, kann der Sache Jesu Christi nicht dienen, sondern nur schaden. So entstehen Mißverständnisse, Parteiungen, ja Spaltungen. Die gute Absicht, dem HErrn einen Dienst zu erweisen, ohne aber von Ihm beauftragt worden zu sein, nützt nichts. Männer, die so eingestuft werden müssen, meinen sogar etwas Besonderes zu sein, mehr ausrichten zu können als ihre Brüder. Es sind nur ganz wenige, die wirklich dem HErrn und den Seinen dienen. Die meisten denken an sich und nicht an das Wohlergehen der Gemeinde des lebendigen Gottes. Der HErr sucht treue, selbstlose Arbeiter, die Er in Seine Ernte senden kann.
Was die Wortverkündigung betrifft, überhaupt die Lehre und den prophetischen Teil des göttlichen Heilsratschlusses, so überwältigt es mich immer wieder neu, wenn ich nach aufrichtiger Prüfung feststelle, das alles hundertprozentig mit dem geschriebenen und geoffenbarten Wort übereinstimmt. Immer wieder stelle ich mich dem Urteil des Wortes und frage mich in wirklicher Verantwortung vor Gott, ob alles stimmt. Wenn dann von der Heiligen Schrift selbst das Zeugnis erteilt wird, daß wir glauben und lehren, wie die Schrift sagt, kommt tiefe Dankbarkeit in uns auf.
Wie ich oft gesagt habe, so möchte ich es hier wiederholen: Ich würde vor allen Propheten und Aposteln, ja vor meinem geliebten HErrn das predigen, was ich predige, und lehren, was ich leh re. Das betrifft nicht den Menschen, sondern die göttliche Berufung, denn kein Mensch kann sich etwas nehmen, es werde ihm denn von Gott gegeben. Keinen Augenblick zögere ich, alles, was Bruder Branham lehrte, in die Bibel einzuordnen, auch wenn ein Bruder mir schriftlich mitteilte: „Es bedarf keinen mehr, der nun alles biblisch einordnet.“ Erst wenn das unfehlbare Wort selbst, und zwar klar und deutlich, auf mehrere Stellen gegründet, lehrt, was wir lehren, können wir wirklich darin ruhen und es bedenkenlos weitergeben.
Es kann kein anderes Evangelium geben, keine andere Botschaft als die, welche von Anfang an verkündigt wurde (1. Petr. 1:12 + 25:1. Joh. 1:1-5). Nichts kann, nichts darf hinzugefügt werden.
Wohl kann Gott durch Offenbarung, wie Er es getan hat, mehr Licht und Klarheit schenken, aber in der Sache selbst muß der Kern immer der gleiche bleiben. Mich hat der HErr zur Verkündigung Seines Wortes bestimmt, deshalb ist es ganz normal, wenn der Geist Gottes in mir gegen alle selbsterdichteten Lehren ist, die willkürlich aus den Zitaten Bruder Branhams abgeleitet werden. Wer den Gottesmann dieser Stunde etwas anderes lehren und predigen läßt als das, was in der Bibel klar bezeugt und verkündigt wurde, der macht aus ihm einen falschen Lehrer und Propheten. Wiederholt betonte Bruder Branham: „Im just a man, my words can fail“ – „Ich bin nur ein Mensch, meine Worte können fehlschlagen“, dann hob er die Bibel in die Höhe und sagte der Volksmenge: „Das ist Gottes unfehlbares Wort; das ist mein Absolut.“ Dennoch gibt es Fanatiker, die diese Rollen vertauscht haben; sie scheuen sich nicht, Gottes Wort in Frage, ja sogar beiseite zu stellen, und behaupten, jeder Ausspruch Br. Branhams sei so spricht der HErr. Er war doch nicht nur Prophet, er war auch Prediger und Evangelist und wurde selbst von Klarheit zu Klarheit und von Offenbarung zu Offenbarung geführt. Solche Leute, die in ihrem Denken verkehrt sind und die nur Gott zustehende Ehre einem Menschen zukommen lassen, geben nichts um das Wohlergehen der Gemeinde des lebendigen Gottes.
Da hat mir doch tatsächlich ein nahmhafter Bruder der englischen Sprache am 12. November 1989 ins Gesicht gesagt: „Bruder Frank, du glaubst die Botschaft ja gar nicht.“ Ganz erstaunt sagte ich: „Lieber Bruder, ich habe wie kein anderer für die Verbreitung der Botschaft weltweit gesorgt.“ Gelassen erwiderte er: „Ich gebe gar nichts um das, was du getan hast. Wenn du nicht die sieben Donner glaubst, dann glaubst du die Botschaft nicht, denn die sieben Donner sind die Botschaft.“ Er fügte noch hinzu: „Du glaubst ja gar nicht, daß Christus 1963 schon auf die Erde gekommen ist, sich jetzt als Richter betätigt und daß sich Offbg. 10 bereits ganz erfüllt hat.“
Solche Männer heben zwar den Satz hervor: „Das Lamm verließ den Thron der Mittlerschaft, um das Buch zu nehmen und die Siegel zu öffnen“, verschweigen aber, was wiederum gesagt wurde: „Erst wenn der letzte hereingekommen ist, wird das Lamm den Thron der Mittlerschaft verlassen.“ Satan kam mit einer Schriftstelle zumHErrn; der HErr aber sprach: „Es steht abermals geschrieben!“ Soviel kann ich ohne Überheblichkeit sagen: in meiner Gegenwart würden diese Herrschaften nicht predigen können, was sie den Leichtgläubigen als besondere Offenbarung präsentieren.
Den Höhepunkt des Irrtums, von dem es schon zuviel gibt, bietet der Deutsch-Italiener, der mir noch für dieses Jahr den Tod voraussagte. Nur ein Zitat: „So spricht der Herr, die Stunde ist da, daß das Geheimnis der sieben Siegel und Donner ihre Bedeutung enthüllen … Satan, es ist dir Ohr und Auge verbunden auf eine bestimmte Zeit, bis Gott es dahingibt für diese Offenbarung … Jesus ist entziffert. In J=jetzt–erster Donner, e=endet – zweiter Donner, s=Satans, u=ursprüngliche, s=Stärke. Erster, zweiter, dritter, vierter und fünfter Donner: Jetzt endet Satans ursprüngliche Stärke.“ In diesem Fall wird der ganze Hohn für jeden deutlich sichtbar, in anderen Fällen ist es nicht so klar erkennbar. Was der Name Jesus bedeutet, nämlich Jahweh-Retter, ist, Gott sei Dank, längst bekannt. Dieser Mensch deutet nun in der deutschen Sprache die fünf Buchstaben des Namens Jesus, wie er gerade will. Wie soll sich das in den anderen Sprachen reimen? Wer solchen und anderen Irrsinn glaubt, auf den trifft wahrscheinlich 2. Thess. 2:11 zu: „Und aus diesem Grunde sendet Gott ihnen einen starken Irrwahn, damit sie der Lüge Glauben schenken.“ Es kommt auf die wirkliche Liebe zur Wahrheit an, die wir in uns haben müssen, und die Wahrheit ist Gottes Wort.
Ich erkläre hiermit vor Gott und allen Menschen, daß ich keine von den vielen „Donnerlehren“, den „Parusie-Lehren“ und was es sonst noch gibt, die als „Botschaft“ ausgegeben werden, glaube. Ferner glaube ich nicht, daß der HErr bereits gekommen ist. Für mich ist die göttliche Botschaft das ewigbleibende Wort Gottes mit allen Verheißungen für diese Zeit. In der Tat wurden die Herzen der Kinder Gottes zu dem ursprünglichen Glauben der Väter zurückgebracht. Mehr möchte ich hier nicht darlegen müssen, dafür ist die Zeit zu kostbar. Wer aus dem Geist und dem Wort geboren ist, glaubt das Original-Wort, das Geist und Leben ist.