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Rundbrief Dezember 1976

„Jesus Christus ist derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit.“ (Heb. 13:8)

Rundbrief Dezember 1976

Herzlich grüße ich alle in Europa und den anderen Teilen der Welt, wohin dieser Rundbrief gelangen wird, in dem teuren Namen des HErrn Jesus Christus.

Meinem Schreiben möchte ich Joh. 7,18 zugrunde legen. Der Heiland sagte: „Wer von sich aus redet, sucht seine eigene Ehre. Wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaftig, und bei dem findet sich keine Ungerechtigkeit.“  Mit ganzer Hingabe meines Lebens habe ich dem HErrn gedient und stets die Ehre Gottes vor Augen gehabt. Ich habe nicht von mir oder für mich, noch im Namen einer Gemeinde oder christlichen Organisation gesprochen. Soweit mir bewußt ist, habe ich für Gott gesprochen und Sein Wort gepredigt. (2. Kor. 5,20) Es ging mir allein darum, den HErrn zu verherrlichen, Seine Verheißungen für diese Zeit auf den Leuchter zu stellen und Seinen Ruhm zu vermehren.

Was der Heiland damals sagte, trifft noch heute zu: „Wer von sich aus redet, sucht seine eigene Ehre.“ Doch wer vom HErrn aus redet, sucht die Ehre Gottes und ist von Seiner Wahrhaftigkeit durchdrungen. Bei solchem Menschen findet sich keine Ungerechtigkeit und kein unlauteres Motiv.

Möge der treue HErr aus uns allen solche Menschen machen, die nicht von sich eingenommen sind und von sich reden, sondern in aller Treue das tun, was ER uns aufgetragen hat. Es ist unser tiefes Sehnen, daß die Eigenschaften unseres geliebten Herrn und Erlösers, der sich selbst entäußerte und Knechtsgestalt annahm, in uns offenbar werden. ER hat nur den Vater verherrlicht, nur Seinen Willen getan. ER konnte den Juden auf dem Fest zu Jerusalem sagen: „Meine Lehre stammt nicht von Mir, sondern von Dem, Der Mich gesandt hat.“ Wie steht es mit denen, die sich auf Ihn berufen? 

Das ist eine wichtige Frage. Ein wahrer Jünger Jesu wird nur das sagen können, was der Meister gesagt hat. Wir haben von uns aus gar nichts zu sagen und nichts zu lehren, es sei denn, es ist schon von den Aposteln und Propheten gelehrt worden. Wir dürfen nicht in eigener Sache erfunden werden. Wer den Anspruch stellt, von Gott gesandt zu sein, der muß Gottes Worte reden. Wer von Ihm beauftragt ist, muß in Seinem Werk erfunden werden.

Doch wie oft wird eine Sache als von Gott hingestellt und eine Lehre als von Ihm kommend bezeichnet, und doch braucht das nicht so zu sein. Der Heiland hat alles, was durch Ihn geschah, als von Gott kommend bezeichnet — Seine Sendung, Seine Lehre, Seine Wunder usw. ER spricht die bedeutungsvollen Worte heute zu uns allen: „Wenn jemand Seinen Willen tun will, wird er erkennen, (oder innewerden) ob diese Lehre von Gott stammt…“ oder ob jemand von sich aus redet.

Wir würden doch sagen, daß der HErr der Herrlichkeit keinem Menschen Rechenschaft schuldig war. Auch wenn ER von Sich gesprochen und Zeugnis abgelegt hätte, so wäre es wahr gewesen. Dennoch sprach ER ein klärendes Wort. ER trat ja als Menschensohn, als „Der Prophet“, von dem Moses gesprochen hatte, auf. ER hatte Seine göttliche Herrlichkeit abgelegt und war uns gleichgeworden. ER konnte sagen: „Nicht Mein, sondern Dein Wille geschehe.“ Auch uns hat ER im ,Vater Unser' beten gelehrt: „Dein Wille geschehe wie im Himmel, also auch auf Erden.“ In dieser Einstellung wird in den Gläubigen die Gesinnung Jesu Christi offenbar.

Wie oft ertappen wir uns dabei, daß wir frohen Muts sind, wenn alles so geht, wie wir es gerne haben. Doch wenn Prüfungen über uns kommen und es nicht mehr nach unserem Willen geht, werden wir leicht aus der Bahn geworfen. Doch gerade dann sollten wir uns bewähren und auf Jesus Christus schauen, Seine Gesinnung in unserem Herzen tragen und Gott vertrauen.

In diesem Bibeltext werden alle Gläubigen, und besonders Prediger und Evangelisten und wer immer den Anspruch stellt, von Gott gesandt zu sein, angesprochen. Jeder muß bereit sein, sich der biblischen Prüfung zu unterziehen, damit festgestellt werden kann, ob in eigener Sache und im eigenen Namen geredet und der Name des HErrn nur vorgeschoben wird.

Alle, die aus Gott sind, hören Gottes Wort. Sie erkennen, ob eine Lehre von Ihm stammt. Sie unterscheiden auch, ob jemand im eigenen Namen oder im Namen des HErrn redet.

Hier geht es nicht nur um Worte, denn die kann jeder formulieren, wie es ihm gerade paßt. Hier geht es um die absolute Übereinstimmung mit der Heiligen Schrift, den biblischen Lehren und der Praxis im Urchristentum. „Wer den Willen Gottes tun will, wird inne werden, ob eine Lehre von Gott ist … Wer die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaftig,und bei dem findet sich keine Ungerechtigkeit.“

Es kommt in dieser Zeit darauf an, daß wir die Wege Gottes erkennen. Diejenigen, die von Gott begnadigt sind, werden darauf gehen. Ja, selbst ein Tor wird, wenn er in den Fußtapfen Jesu wandelt, nicht irren. Alle anderen werden ihre eigenen Wege gehen und sie als Gottes Wege betrachten, ihre eigenen Lehren vortragen und sie als Lehren Gottes deklarieren usw. Dies ist die Stunde der Entscheidung für alle, die vor Gott bestehen wollen.

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