Weckruf
Herzlich grüße ich Euch alle, meine geliebten Brüder und Schwestern, in dem teuren Namen Jesu Christi, unseres HERRN, mit der brennenden Frage aus Jes. 21, 11:
Wächter, wie spät ist es in der Nacht? Wächter, wie spät ist es in der Nacht?
Wahre Knechte Gottes sind als Wächter unter das Volk Gottes gesetzt (Hes. 3, 17). Gemäß Matth. 25 ist der Weckruf zur Mitternachtszeit besonders entscheidend. Zunächst schliefen alle Jungfrauen ein, doch „um Mitternacht entstand ein Geschrei: ,Siehe: der Bräutigam! Geht hinaus Ihm entgegen!‘“ Die Nacht ist bereits vorgerückt und der große Tag nahe herbeigekommen (Röm. 13, 12). Die Abendzeit, in der es Licht wurde, liegt hinter uns, die Mitternachtsstunde ist da. Jede Predigt, jeder Rundbrief muss als Weckruf verstanden, aufgenommen und erlebt werden. Die letzte Botschaft muss so gewaltig wie Posaunenschall zu hören und ihr Ton muss klar sein (1. Kor. 14, 8). Niemand darf sich nach dem Weckruf auf die andere Seite drehen und weiterschlafen. Alle müssen ihre Lampen sauber machen, damit die empfangene Erleuchtung als Licht hervorstrahlen kann. Die Klugen füllen ihre Krüge mit dem Öl des Geistes, damit es bis zur Wiederkunft des Bräutigams ausreicht.
Gerade haben wir das alte Jahr hinter uns zurückgelassen und schon ist das neue ein ganzes Stück vorangeschritten. Im Reiche Gottes gibt es Gutes zu berichten. Noch nie haben wir so viele Zeugnisse von dem übernatürlichen Wirken Gottes gehört. Die wortgetreue Verkündigung hat vielen geholfen, das Gleichgewicht in der Erkenntnis der Wahrheit und der Lehre zu finden. Glaubensgehorsam, gewirkt durch den Geist Gottes, wird überall mehr und mehr sichtbar.
Die letzte Botschaft ergeht mit aller Wahrhaftigkeit bis an die Enden der Erde und diejenigen, die so glauben, wie die Schrift sagt, erwarten das gewaltige Wirken Gottes, die volle Wiedererstattung und ihre Vollendung auf den Tag Jesu Christi (Phil. 1, 10-11).
Ganz nüchtern betrachten wir die Ereignisse in dieser letzten und ernsten Zeit aus biblischer Sicht.
In diesem Rundschreiben soll auf drei aktuelle Ereignisse eingegangen werden:
auf den 26. Dezember 2004, als das Seebeben in Südostasien geschah und eine Flutwelle auslöste, die eine nie da gewesene Verwüstung angerichtet und Hunderttausende in den Tod gerissen hat,
auf den sechzigsten Jahrestag der Befreiung der überlebenden Juden aus Auschwitz am 27. Januar 2005, der in Israel, in Deutschland und in Auschwitz selbst mit Schweigeminuten und großem Respekt begangen worden ist.
Das Buch von Papst Johannes Paul II „Erinnerung und Identität — Gespräche zwischen den Jahrtausenden“, das am 23. Februar 2005 erschienen ist, soll ebenfalls erwähnt werden.