Ewald Frank
1984-06-06 19:30, Krefeld, Deutschland
ausgestrahlt am 2024-11-27
Thema: Psalm 122: Ich freute mich, als man mir sagte: Wir wollen pilgern zum Hause des HERRN!
Br. Schmidt:
Lob und Dank sei unserem Gott auch für diese Gnadenstunde, die er uns hat zuteilwerden lassen, die er uns geschenkt hat, dafür, dass wir hier zusammenkommen können, uns vor seinem Angesicht vereinigen können und ihm danken und ihn anbeten können.
Möge Gott uns heute Abend Gnade erweisen, indem wir mit dem Psalmisten zugleich ausrufen und sagen – wie wir ja es alle kennen – in Psalm 122, hier spricht der Psalmist aus und sagt:
(1) Ich freute mich, als man mir sagte: »Wir wollen pilgern zum Hause des HERRN!«
(2) So stehn denn nunmehr unsre Füße in deinen Toren, Jerusalem!
(3) Jerusalem, du wiedererbaute als eine Stadt, die fest in sich geschlossen,
(4) wohin die Stämme hinaufziehn, die Stämme des HERRN, nach der für Israel gültigen Weisung, dort den Namen des HERRN zu preisen;
(5) denn dort waren einst aufgestellt die Stühle zum Gericht, die Stühle des Hauses Davids.
(6) Bringet Jerusalem dar den Friedensgruß: »Heil denen, die dich lieben!
(7) Friede herrsche vor deinen Mauern, sichere Ruhe in deinen Palästen!«
(8) Um meiner Brüder und Freunde willen will ich dir Frieden wünschen;
(9) um des Hauses des HERRN, unsres Gottes, willen will ich Segen für dich erbitten.
Dieser Psalm ist uns ja allen wohlbekannt und wir kennen ihn.
Wie oft wurde er uns vorgelesen und wie oft – wenn wir die Predigten von Bruder Branham lesen – tut er sich auf dieses Wort beziehen in der Freude, dass er dort sein kann, wo sein Volk ist.
In der Freude, dass er dort sein kann, wo sein Wort ist und wo er selbst sich offenbart.
So möge Gott es in dich und in mich, in uns allen hineinlegen, dass wir uns erfreuen der Gnadenerweisungen Gottes, dass wir ihn preisen und seinen Namen verherrlichen, denn er ist wunderbar in all seinem Tun.
Mögen wir uns erfreuen, dass unsere Füße dort stehen, wo sein Wort [ergeht], er spricht ja hier aus:
(2) So stehn denn nunmehr unsre Füße in deinen Toren, Jerusalem!
Und so mögen wir uns erfreuen, dass unsere Füße dort stehen können, wo sein Wort verkündigt wird, das Wort der Wahrheit.
Wir werden es einstens sehen und erkennen dürfen, dass uns die Gnade zuteilgeworden ist, das Vorrecht zuteilgeworden ist, das lautere Wort der Wahrheit zu hören.
Und wir wissen, hier hat der Psalmist es ausgedrückt und gesagt, dass all die Stämme Israels dazu bestimmt waren, nach der für Israel gültigen Weisung dort den Namen des Herrn zu preisen.
Und so wollen wir ihn auch preisen für das Vorrecht, dass er uns die Gnade erwiesen hat, uns eine Stätte gegeben hat, wo wir ihn preisen und anbeten können.
Lasst uns aufstehen und ihn anbeten.
Treuer Gott, gemeinsam kommen wir noch [einmal] vor dein Angesicht in dieser Stunde und danken dir, dass du uns so gnädig und väterlich, Herr, noch zusammenbringst, oh Gott.
Dass unsere Füße hineilen dürfen, oh Herr, dorthin, wo dein Wort verkündigt wird, oh Herr.
Wir danken dir.
So schenke uns, schenke mir und einem jeden Gnade, oh Gott, dass wir das, was wir hören, oh Herr, in unsere Herzen aufnehmen, denn, Herr, du hast es für dein Volk bestimmt, oh Herr.
Wie wir eben gelesen haben, wie Jerusalem für die Stämme bestimmt waren, die dorthin geeilt sind, deinen Namen zu preisen, oh Gott, so schenke Gnade, dass unsere Herzen sich auftun.
Oh Herr, wir möchten dich preisen und deinen Namen verherrlichen, aber aus uns sind wir nicht imstande.
Oh Herr, schenke uns Gnade und Kraft, deinen guten, heiligen Geist, Herr.
Wir bitten es in deinem Namen, Herr Jesus Christus, rede du noch weiter zu uns auch heute Abend und lass uns dich erheben, Amen.
Wir setzen uns.
Br. Frank:
Lob und Dank sei dem Herrn für das Vorrecht, dass wir wieder hier sein können, um anzubeten.
Es gibt nichts Schöneres, als mit dem übereinzustimmen, was uns vorgelesen wurde, dass uns eine tiefe Freude durchdringt, wenn wir zum Hause des Herrn gehen können.
Wenn wir von hier gehen, sollte es uns traurig stimmen, weil es schon wieder zu Ende ist.
Aber wenn wir herkommen, sollte es uns im tiefsten Inneren unserer Seele erfreuen.
Es ist doch eine Gnade, vor dem Angesicht Gottes zusammenzukommen und in dieser einen Predigt sagt Bruder Branham:
Ich müsste schon auf meinem Angesicht liegen, um der Gegenwart Gottes willen in der Versammlung.
Wir wissen nicht, wie es kommt, dass wir noch nicht weiter sind, noch nicht da sind, wo Gott uns hinhaben möchte, aber eins ist gewiss: Wir müssen uns dessen bewusster werden, was es bedeutet, vor dem Angesicht Gottes versammelt zu sein.
Nicht nur, um einem Gottesdienst beizuwohnen, sondern dessen eingedenk:
Wir kommen, um mit Gott zu reden.
Wir kommen, dass er mit uns reden kann.
Wir kommen, um Gott zu erleben.
Und wie wir es manchmal gesagt haben: Wenn der Herr sich in diesen letzten Tagen noch einmal offenbaren sollte, dann doch gewiss unter denen, die ihm so gut geglaubt haben, wie sie es wussten und wie es ihnen geoffenbart und geschenkt wurde. Doch nicht da, wo man in seinem Namen, seinem Wort den Rücken kehrt, sondern da, wo sein Name seinem Volk kostbar ist, sein Wort kostbar ist, das Wirken des Geistes kostbar ist, wo uns das Göttliche mehr bedeutet als alles auf Erden.
Und wir wissen ja, dass der Herr uns innig geliebt hat. Die göttliche Liebe ist nicht oberflächlich. Es ist eine innige, ewige Liebe Gottes, mit der wir herausgeliebt worden sind.
Und jeder, der Gott liebt, liebt alle, die aus Gott geboren sind. [1Jn 5:1]
Aber auch das trifft zu: In der letzten Predigt, die wir gerade übersetzen, die irgendwann noch herauskommen wird, da sagt Bruder Branham:
Jedes Mal, wenn Geistliche und Natürliche aufeinanderstoßen, gibt's Not.
Man muss auf der gleichen Wellenlänge sein.
Man muss aus Gott geboren sein, um überhaupt den Zugang zu dem Göttlichen zu haben.
Sagt nicht der Herr in diesem Zusammenhang:
Der natürliche Mensch vernimmt die Dinge des Geistes nicht. [1Kor 2:14]
Es sei denn, dass jemand von Neuem geboren werde, sonst kann er das Reich Gottes nicht sehen. [Joh 3:3]
Er kann davon hören, darüber predigen, es besingen, aber sehen kann er nicht. Sehen kann er nur, wenn er hineingeboren worden ist. Und das bewegt uns natürlich sehr: Dass Gott mit uns und mit seinem gesamten Volke zu seinem Recht käme, mehr denn je zuvor. Und dazu ist es nötig, dass wir in allen Dingen zum Anfang zurückkehren – auch zu der ersten innigen Liebe, die in der ersten Gemeinde war.
Aber schon da ist im ersten Sendschreiben berichtet worden: Ich habe gegen dich, dass du die erste Liebe verlassen hast. [Offb 2:4] Und da, wo wir abgewichen sind – auch das haben wir gehört – müssen wir zurückkommen.
Gott soll sich neu wohlfühlen in unserer Mitte. Wenn jemand den Weg dahin wüsste, dann wollten wir alle hören, wie wir das Ziel erreichen.
Ich meine, als erstes müssen wir uns alle zunächst einmal über unsere Erlösung freuen können. Die Gewissheit, begnadigt zu sein, sollte jedem, der verdammt und verurteilt war, froh stimmen – ungeachtet der Dinge, die uns äußerlich umgeben.
Ich musste an das denken, was Bruder Russ in früheren Zeiten so ab und zu erwähnt hat, von – ich glaube – Paulus und Philippus im Gefängnis. [Apg 16:23 – er meinte Paulus und Silas] Sie sangen zu Mitternacht Lobgesänge.
Sie hätten klagen und murren können und sagen: "Lieber Gott, jetzt haben wir für dich Zeugnis gegeben und nun sind wir anständig verprügelt worden und hier ins Gefängnis getan." Sie hätten mit sich und der gesamten Welt doch hadern können nach allen Seiten. Und siehe da – sie singen; und singen so inbrünstig – keine Show, nicht um ihre Stimme ertönen zu lassen – um Gott zu ehren.
Und siehe da, es tat sich was. Etwas geriet in Bewegung.
Ich muss mir das selbst sagen und uns allen gleichermaßen.
Was hindert uns, dem Herrn in jeder Lage Dank zu sagen?
So will es Gott von uns in Christus. [1Th 5:18]
So steht es geschrieben.
Saget Gott Dank in jeder Lage für alles.
Wer das kann, dem wollen wir den Meisterbrief gern aushändigen. Aber wir sind ja dabei, wir sind noch in der Schule, und wir möchten jedem Wort Gottes nachkommen.
Von selbst wird es uns nicht gelingen, aber mit der Hilfe des Herrn, bin ich sicher, wird es uns gelingen.
Und ich habe so viel festgestellt, dass alles Klagen über alle Not und Bedrängnis und alles Kränken nur krank macht und überhaupt keine Hilfe schafft. Weder dem Klagenden noch denen, die die Klagen anhören.
Ihr wisst ja, früher habe ich immer gedacht: Die alten Leute, wenn die zusammenkamen, dann hat jeder über seine Krankheit geklagt. Aber bei keinem wurde das dadurch besser -das blieb alles beim Alten.
Und wir tun es im Geistlichen manchmal genauso. Wir klagen und noch keinem ist dadurch besser geworden. Im Gegenteil, wir begeben uns in noch größere Not hinein und verlieren die Freude am Herrn. Nicht, dass wir den Herrn verlieren, aber die Freude.
Und die Freude am Herrn ist unsere Stärke. [Neh 8:10]
Es gibt manche Bibelstellen, über die lesen wir hinweg. Und wenn wir sie ein wenig näher betrachten, dann ist da solch eine Wahrheit drin, auf die wir alle zu hören haben, die wir beachten müssen, wenn es uns wohlgehen soll.
Die Freude am Herrn ist unsere Stärke.
Da kann man sicher sagen: " ... ja, wenn man in tiefer Not ist und alles ist widerwärtig und so weiter". Ja, was hat der Herr damit zu tun? Der hat uns nichts Böses getan bis heute.
Also müsste sich unsere Einstellung zu ihm in jeder Lebenslage gleichermaßen bewähren – komme, was da will.
Das müssen wir uns einmal sagen.
Sicher, der eine kann vielleicht beanstanden: " ...auf meine Arbeit, da ist dies und da ist das." Ja, beim anderen nicht … Es gibt überall Dinge, die man täglich anders sieht oder beanstanden könnte. Und wer sich damit befassen will, dem könnte man einen 25-Stunden-Tag verschreiben – weil 24 nicht ausreichen könnten. Aber das alles führt zu nichts; im Gegenteil, es macht uns traurig, missmutig.
Und da gibt es zwei Dinge:
Es gibt eine göttliche Traurigkeit, von der steht geschrieben, dass sie niemanden gereuen wird; [2Kor 7:10] ein göttliches Leid über den geistlichen Zustand. Und dann schauen wir auf zum Herrn, dass er diesen Zustand abändert und dass er hilft.
Und deshalb sind wir ja auch heute Abend hier.
Nicht, weil wir schon alles haben, aber weil wir wissen, dass Gott alles hat, was wir benötigen. Und wenn wir das wirklich begreifen, dass Gott alles hat, was wir benötigen. Und – auch darüber musste ich seit dem Sonntagvormittag nachdenken – es war ja eine der gewaltigsten Predigten überhaupt.
Ich hatte Mühe, zurückzuhalten – so hat mich das im tiefsten Inneren gepackt.
Was ist ein Gottesdienst, in dem Gott uns nicht dienen kann?
Was nützen alle Versammlungen, wenn Gott nicht zu seinem Rechte kommt?
Was nützt die gesamte Verkündigung der Geheimnisse Gottes, wenn das Geheimnis Christi nicht durch unser Leben offenbar wird?
Dann ist das alles ein theoretischer Unterricht und müssten wir eine Prüfung darüber schreiben, dann wüssten wir vielleicht all die Dinge, aber wie sieht es in der Praxis aus?
Wir haben es in diesem Wort hier gehört. [Ps 122:1]
(1) Ich freute mich, als man mir sagte: »Wir wollen pilgern zum Hause des HERRN!«
Und man sieht das heute noch unter dem jüdischen Volk, wenn ein solcher Psalm – den hat auch unser Bruder Goldner mal erwähnt – wenn ein solcher Psalm erwähnt wird, dann sind die Tränen in den Augen. Noch heute, wenn ein Jude, ein wirklich gottesfürchtiger Jude, an den Tempel denkt, dann ist die Sehnsucht in seinem Herzen so tief und so groß, es überwältigt ihn. Und wenn sie an der Klagemauer sind, da ist nicht einer, der es vergessen würde, darum zu bitten, dass der Tempel ihnen wieder geschenkt werde, damit sie hingehen können, um anzubeten.
Sie wissen: das war ihnen so verordnet.
In den Tagen Moses war es die Stiftshütte, das Offenbarungszelt. Und Gott kam in der Herrlichkeit herab und sprach mit Mose – wie mit keinem anderen Propheten – von Angesicht zu Angesicht. Und deshalb konnte Mose sagen, mit Bezug auf Christus: [5Mo 18:15]
(15) Einen Propheten gleich mir wird der HERR, dein Gott, dir aus deiner Mitte, aus deinen Volksgenossen, erstehen lassen: auf den sollt ihr hören!
(23) und jede Seele, die auf diesen Propheten nicht hört, soll aus dem Volke ausgerottet werden!‹ [Apg 3:23]
Gott hat sich nicht unbezeugt gelassen von Anfang an. Er wandelte im Garten Eden zur Abendkühle und besuchte Adam und Eva. [1Mo 3:8] Er hat den Drang nach Gemeinschaft mit uns.
Und wir alle wissen, dass diese Brücke geschlagen worden ist – aber betreten und hinübergehen müssen wir selbst.
Ich habe es hier wohl vor kurzem gesagt: Der Weg Gottes ist keine Einbahnstraße, sondern er wird in beide Richtungen befahren.
Gott hat sich zu uns herabgeneigt, ist uns gnädig gewesen, damit wir zu ihm hinauf können.
Alles wunderbare Gedanken – aber wie offenbart es sich in unserem praktischen Glaubensleben?
Wenn man die heilige Schrift richtig ernst nimmt, und das sollten wir, dann gehört zum Gläubigsein wirklich eine göttliche Bestätigung, eine göttliche Antwort. Ohne eine übernatürliche göttliche Antwort haben wir keine Antwort.
Und deine und meine Antwort wird dir und mir nichts nützen.
Deshalb, auch schon im Hinblick auf Pfingsten: Es ist ja nicht ein Fest, das wir feierlich begehen sollen mit einem neuen Anzug, neuem Hemd und neuer Krawatte oder neuem Kleid. Das bedeutet Pfingsten nicht.
Pfingsten bedeutet, dass Gott seinen Geist über sein Volk ausgegossen hat. Ob alter Anzug oder neues Kleid, darauf kam es nicht an, sondern [auf] eine Antwort Gottes. Nicht mehr als Wort der Verheißung, sondern als Erfüllung des Wortes der Verheißung.
Genau so wie es ja bei unserem Herrn auch war. Die Verheißungen waren und waren – und plötzlich wurden sie alle zusammengefasst und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns. [Joh 1:14]
Gott hatte durch die Propheten vielfältig und auf mancherlei Weise geredet und plötzlich wurde alles zusammengefasst und am Ende der Tage hat er im Sohne zu uns geredet. [Hebr 1:1-2]
Dann, als die Erlösung geschah und er zur Herrlichkeit hinauffuhr, hat der Geist Gottes das Volk Gottes erfüllt.
Gott steht noch heute zu seinem Wort.
Es muss uns – nicht nur mir, sondern uns allen – eine wirkliche Not werden, dass wir erstens eine biblische Bekehrung, eine biblische Wiedergeburt, eine biblische Geistestaufe, dass alles, was wir in der Heiligen Schrift lesen und [was] den Gläubigen verheißen würde, dass wir es, wie die am Anfang, erleben und empfangen. Anders können wir nie eine biblische Gemeinde sein.
Wir können darlegen, wie sie auszusehen hätte, was sie alles als Funktionen wahrzunehmen hätte, aber das wäre wieder eine Theorie.
Dass Gott aus uns Menschen machen könnte, die ihm von Herzen glauben und von Herzen vertrauen.
Und wie wir es oft gesagt haben: Gott und sein Wort sind glaubwürdig. Denn so steht es geschrieben: "Gott ist kein Mensch, dass er lüge..." [4Mo 23:19] Er, der Ruhmwürdige, hat noch nie etwas gesagt, das er nicht gehalten oder das nicht gestimmt hätte.
Hier war die Rede vom Volke Israel, dass sie zum Hause Gottes, dass sie nach Jerusalem gehen sollten und dorthin zogen alle Stämme des Herrn.
Was fällt uns da auf?
Hier steht nicht "alle Stämme Israels", [sondern] "alle Stämme des Herrn"; [also] alle aus allen Stämmen Israels, die das glaubten, was Gott in seinem Wort sagte. Sie zogen, ungeachtet dessen, was die anderen taten, die zurückblieben, aber die Stämme des Herrn, die zogen dorthin. Für sie war das Wort Gottes ein Gebot.
Was immer zu tun war – und das muss man dem jüdischen Volke lassen – man mag ihnen nachsagen, dass sie gut handeln können, aber wenn es darum ging, dem Wort Gottes nachzukommen, dann haben sie es getan. Sie wussten, was sich gehört. Wenn sie handelten, dann an den dafür bestimmten Tagen.
Aber wenn der Tag des Herrn kam und das Fest Gottes, dann wussten sie, was sich gehört.
Und es heißt hier:
(6) Bringet Jerusalem dar den Friedensgruß: »Heil denen, die dich lieben!
(7) Friede herrsche vor deinen Mauern, sichere Ruhe in deinen Palästen!«
(8) Um meiner Brüder und Freunde willen will ich dir Frieden wünschen;
(9) um des Hauses des HERRN, unsres Gottes, willen will ich Segen für dich erbitten.
Im Neuen Testament gibt es ja einige Stellen, die vom Hause Gottes sprechen – und es heißt hier in Hebräer Kapitel 3, dass wir das Haus Gottes sind.
Hebräer 3, Vers 5:
(5) Und was Mose betrifft, so ist er zwar »in seinem ganzen Hause treu« gewesen als »Diener«, um Zeugnis abzulegen für das, was als Offenbarung verkündigt werden sollte;
(6) Christus dagegen ist treu als »Sohn« über »sein eigenes Haus«, und sein Haus sind wir, vorausgesetzt, dass wir an der freudigen Zuversicht und an der Hoffnung, deren wir uns rühmen, bis ans Ende unerschütterlich festhalten.
Christus ist über sein eigenes Haus gesetzt, und sein Haus sind wir – so haben wir es gelesen.
Und die Gemeinde wird auch mit der Stadt, mit Jerusalem verglichen. In Hebräer Kapitel 12, von Vers 22:
(22) Nein, ihr seid zu dem Berge Zion und zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, herangetreten und zu vielen Tausenden von Engeln, zu einer Festversammlung
(23) und zur Gemeinde der im Himmel aufgeschriebenen Erstgeborenen und zu Gott, dem Richter über alle, und zu den Geistern der vollendeten Gerechten,
(24) und zu Jesus, dem Mittler des neuen Bundes, und zum Blute der Besprengung, das Besseres redet als das Blut Abels.
Auch wir sind zum Hause Gottes gekommen, zum neuen Jerusalem, zu der Stadt Gottes. Paulus führte es wohl im Schreiben an die Galater aus, als er dort im Vergleich von Hagar und Sarah von dem einen Jerusalem spricht, das in Knechtschaft ist, und von dem anderen, das frei ist, und dass wir dazu gehören.
Es heißt hier in Galater 4, Vers 26:
(26) Das Jerusalem droben dagegen ist eine Freie, und das ist unsere Mutter;
Wir sind zu der Stadt Gottes gekommen. Wir sind nicht das irdische Israel, nicht die fleischliche Nachkommenschaft Abrahams. Aber dem Abraham ist verheißen worden in der Einzahl: "In deinem Samen…" [Gal 3:16] Und der Same ist Christus, und durch ihn sind wir alle gesegnet worden.
Ihr kennt ja das Wort – ich hab manchmal Mühe, weil ich die englische Bibel ab und zu auch im Gedächtnis habe, wo die Dinge so stehen – aber ihr wisst es ja … Hier in Galater 3, in der englischen [Bibel] steht es auf der rechten Seite, hier [in der deutschen Bibel] steht es links; es heißt hier in Galater 3, Vers 16:
(16) Nun sind aber die Verheißungen dem Abraham »und seinem Samen« zugesprochen worden. Es heißt nicht: »und den Samen« in der Mehrzahl, sondern mit Bezug auf einen einzigen: »und deinem Samen«, und das ist Christus.
Hier haben wir es mit dem Anfang der göttlichen Schöpfung zu tun, mit dem Samen Gottes, mit dem Wort der Verheißung, das Fleisch wurde – und wir alle werden genauso aus dem Wort Gottes und durch den Geist Gottes gezeugt und geboren.
Christus, so lesen wir, er selbst hat gesagt:
"Ich bin nicht von dieser Welt und auch ihr seid nicht mehr von dieser Welt." [Joh 17:16]
Er konnte sagen:
"Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wäre mein Reich von dieser Welt, so würden meine Diener für mich kämpfen…" [Joh 18:36]
Nein, er hat ein himmlisches, göttliches Reich gebracht.
Wenn wir das zusammenfassen: So wie Gott die natürlichen Samen der Verheißung… Es gab einen natürlichen Samen der Verheißung, das war Isaak.
Ismael, so haben wir es begriffen, war ein Mann ohne Verheißung – nach dem Willen Saras geboren. Gott hat es so zugelassen. Sie hatte den Glauben verloren, dass Gott seine Verheißung einlösen würde und gab dann den Rat, was gemacht werden sollte. Und dieser Mann – so sagt es die Bibel – war wie ein Wildesel. [1Mo 16:12] Keiner konnte ihn zähmen. Alle gegen ihn, er gegen alle – immer war die Sache nicht so, wie sie sein sollte.
Mit Isaak war es ganz anders: Ein Sohn der Verheißung, obwohl dem Fleische nach geboren.
Und deshalb hat Gott gesagt: "In Isaak soll die Nachkommenschaft gesegnet werden." [1Mo 21:12]
Ismael und all die Söhne von den anderen Frauen Abrahams bekamen Geschenke. Ihnen wurden Gaben auf den Weg gegeben, aber das Erbe, das bekam der Isaak.
Wie viele Menschen sind in dieser Zeit, die werden von Gott reich beschenkt mit Gaben – und Dank sei Gott für alle Gaben – nichts dagegen.
Aber: wir wollen doch wohl Erben Gottes und Miterben Christi sein. [Röm 8:17]
Und die Gaben dazu – oh ja – ich wünschte mir eine große Fülle.
Was wäre das, wenn in Erfüllung gehen würde, was auch geschrieben steht: "Mein Volk soll meine Gaben die Fülle haben."? [Lutherbibel 1912 Jer 31:14]
Steht das so geschrieben? Wer kann sich daran erinnern? Ja – ich hoffe, dass wir die Bibel alle gelesen haben.
Isaak war der rechtmäßige Erbe, weil er gemäß der göttlichen Verheißung geboren wurde.
Christus, der rechtmäßige Erbe, weil er gemäß der Verheißung geboren wurde. Und alle, die das Wort der göttlichen Verheißung in sich aufnehmen, werden rechtmäßig durch das Wort und den Geist geboren und haben Anteil an dem, was Gott verheißen hat.
Das sollte uns eigentlich froh stimmen, es sollte uns in Anbetung versetzen; denn wir glauben, dass wir rechtmäßige Söhne und Töchter Gottes sind. Und das glauben wir nicht nur, weil wir es glauben wollen – wir glauben es aufgrund des Wortes Gottes, weil wir die göttlichen Verheißungen von Herzen glauben.
Nur wer selbst aufgrund der göttlichen Verheißung geboren wird – ich meine geistlich – vermag die Verheißungen des Wortes zu glauben. Alle anderen werden daran vorbeigehen.
Ich weiß nicht, ob wir der Schrift Gewalt antun, wenn wir den Vergleich mit Maria, die dem Herrn glaubte, stellen.
Maria war ein Gefäß, sie war dazu von Gott bestimmt, das Wort der Verheißung zu empfangen. Und sie glaubte, und der heilige Geist kam über sie und überschattete sie. [Lk 1:35]
Ihr Lieben, wir glauben heute das Wort der Verheißung – und dasselbe muss geschehen. Der Geist Gottes muss auf diejenigen kommen, die das Wort der göttlichen Verheißung glauben.
Eine andere Bestätigung des Glaubens gibt es nicht – wir müssen das ein für alle Mal begreifen.
Maria hätte hundert Jahre lang sagen können: "Ich glaube und ich bin das Herrn Magd und mir geschehe nach deinem Wort" [Lk 1:38]
Und wenn nichts geschehen wäre, was hätte es genützt?
Wo geglaubt wird, da geschieht etwas. Da greift Gott ein. Da wird das Wort Fleisch, da wird es Realität. Da kommt es hervor. Das sind dann nicht nur Worte, die wir machen, sondern Gott steht dann dahinter.
Welch ein Beispiel wird uns da gegeben!
Das Wort der Verheißung ergeht, und sie fragt: "Wie soll es geschehen?" und so weiter.
Und dann kam die göttliche Antwort: Der Same des Wortes wurde in ihr in Leben verwandelt – in göttliches Leben verwandelt.
Ihr Lieben, das Wort Gottes ist Geist und Leben. [Joh 6:63] Aber das Wort muss vom Geiste zum Leben hervorgebracht werden, anders geht es nicht.
Und ich meine, dass Maria zu dem Zeitpunkt nicht mehr bitten und flehen, nicht mehr ringen musste – der Glaube, der Glaube, der Glaube hat's getan.
Wenn Gott dein und mein Herz sieht, dass wir sein teures und heiliges Wort als göttliche Verheißung aufgenommen haben, wird das nicht die Kraft des heiligen Geistes herunterziehen, dass sie auf uns komme, um das in uns gefallene Wort lebendig zu machen, damit göttliches Leben hervorkomme?
Ich sag's noch einmal: Sie brauchte nicht zu ringen, nicht zu fasten, nicht zu beten.
Es hat alles seinen Platz – aber in dem Moment, wo Gott zu handeln beginnt, da hören unsere Werke alle auf. Dann kommen wir mit unseren Werken zur Ruhe, damit Gott wirken kann.
Und so geschah es damals, und mit Sicherheit wird es auch so jetzt am Ende in der Braut des Lammes sein.
Fleisch von seinem Fleisch und Gebein von seinem Gebein. [Eph 5:30]
Ich war froh – so haben wir es mitgelesen – als man sagte, wir gehen zum Hause des Herrn. [Ps 122:1]
Wir waren froh, als wir wussten: Jetzt kommen wir, um mit dem Herrn Gemeinschaft zu haben. Und wir sind abermals froh, wenn wir uns sein Wort vor Augen führen können.
Oh, wie sind all diese göttlichen Dinge doch eine göttliche Realität. Wie können wir uns doch darauf verlassen!
Da kann alles zusammenbrechen – was Gott zugesagt hat, das hält er gewiss. Wenn wir in dieser Glaubenszuversicht und Herzenseinstellung zu unserem Gott kommen, oh, da muss sich etwas zu bewegen beginnen.
Dann werden als erstes unsere Herzen bewegt, dann werden die steinernen Herzen herausgenommen und Herzen aus Fleisch geschenkt, die empfinden können und die das Wort aufnehmen können. [Hes 36:26]
Verheißungen wurden gegeben, aber nur denen, die dazu bestimmt sind, dass sie an ihnen Erfüllung finden.
Der Engel Gabriel lief nicht im ganzen Lande herum und hat gefragt: "Möchtest du gern diejenige sein?". Er wusste, wohin er zu gehen hat. Gott weiß alle Dinge ganz genau.
Er wusste, als er deine Schritte in eine Versammlung leitete und sein Wort in dein Herz drang, dass du es glauben und aufnehmen würdest.
Stimmt das?
Sicher hat Gott mit uns Mühe gehabt, aber geglaubt haben wir auf Anhieb – stimmt es oder nicht?
Natürlich, seitdem wir gläubig sind, haben wir dem Herrn mancherlei Mühe gemacht; aber als die Stunde Gottes für uns schlug und sein Wort uns ansprach, da war eine Antwort in unserem Herzen Gott gegenüber. Und wir sind zu ihm gekommen – und er hat uns angenommen.
Und auch wir können sagen, jeder ... eine im Dorf, eine in der Stadt, einer auf dem Lande, einer hier, einer da – an Tausenden ist der Herr vorbeigegangen – plötzlich klopfte es an deiner Herzenstür und an meiner Herzenstür – und der Herr hätte uns zurufen können: "Du Begnadete oder du Begnadeter, Gott ist mit dir." [Lk 1:28]
Der Herr weiß, wer ihm glaubt und wer ihm nicht glaubt. Er wird seine Zeit mit denen, die ihm nicht glauben, nicht vertun, aber er wird seine Zeit mit denen verwenden, die ihm von Herzen glauben.
Und ich meine, dies sind die Tage, die der Herr dazu gemacht hat, dass wir ihm glauben.
Ich wünschte es mir so sehr, dass ich jedes Wort Gottes so von Herzen glauben und in die Tat umsetzen könnte, dass ich ein Brief wäre, geschrieben, dass nicht jeder die Bibel lesen müsste, dass vielleicht die Leute auch uns mal lesen könnten, dass in uns wieder geschrieben steht und erfüllt wurde, was im Worte Gottes geschrieben steht.
(1) Ich freute mich, als man mir sagte: »Wir wollen pilgern zum Hause des HERRN!«
Nach Jerusalem, da wo die Stühle zum Gericht standen ... der Ort, den Gott erwählt hatte, die Stadt Davids, die Stadt des großen Königs, des Königs des Friedens. Salem, Jerusalem: Stadt des Friedens.
Wir sind gekommen zum Berge Zion, zu der Stadt des lebendigen Gottes, dem neuen Jerusalem, zu den vollendeten Gerechten, zu Gott, zum Mittler des neuen Bundes, zum Blute der Besprengung. [Hebr 12:22]
Alles ist da.
Das Blut der Besprengung, der Mittler des neuen Bundes, die Verbindung zu Gott, ist wieder da ... mit Gott versöhnt, mit ihm vereint.
Ihr Lieben, möge Gott uns heute Abend eine neue Begegnung mit ihm selber schenken.
Und ich sage euch, wie das geschieht: Indem wir die Gelegenheit wahrnehmen und unserem Gott im Gebet begegnen und ihn suchen, und das im Glauben und im Vertrauen – in dem Moment nämlich, wo der Herr mit uns redet, möchte er, dass wir darauf reagieren.
Er will deine und meine Antwort. Er möchte, dass dein und mein Mund übergeht von dem, wovon unsere Herzen erfüllt worden sind.
Ich glaube, wenn wir das, was wir betrachtet haben, an unseren geistlichen Augen vorüberziehen lassen, dann ist das schon wieder eine solche Fülle von göttlicher Herrlichkeit und Klarheit, die unser Herz überwältigt.
Wir können nur sagen: Oh Gott, wie groß bist du, wie gnädig. Du hast angeklopft, wir haben gehört. Du hast geredet, wir haben es aufgenommen und geglaubt. Herr, tue mit uns, wie es dir gefällt.
Füge deinem Wort deinen Geist hinzu, damit göttliches Leben in uns allen offenbar wird, aus Gnaden.
Amen.