RUNDBRIEF MÄRZ 1983
„Jesus Christus ist derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit.” Hebr. 13:8
RUNDBRIEF MÄRZ 1983
Ganz herzlich grüße ich Euch alle mit dem teuren Wort Gottes aus Psalm 50, 5: „Versammelt Mir Meine Heiligen, die den Bund mit Mir geschlossen beim Opfer.”
Gott schloß mit Seinem Volk im Alten Testament einen Bund, und auch mit der neutestamentlichen Gemeinde. Zu besonderen Anlässen gab Er den Aufruf, daß Sein Volk versammelt wird. Das geschah bei der Herausführung unter Mose aus Ägypten und ebenso bei der Bundesschließung am Berg Sinai.
Josua versammelte das Volk vor dem Einzug in das verheißene Land. Auf Befehl des HErrn sollten dabei die Priester die Bundeslade auf ihren Schultern tragen. In der Bundeslade befand sich das Wort Gottes für Israel mit allen Verheißungen, die sich zu der Zeit erfüllten.
Der Prophet Elia versammelte das Volk auf dem Berg Karmel. Dort antwortete Gott mit Feuer, bewirkte die Entscheidung und eine innere Umkehr in den Herzen Seines Volkes.
In 5. Mose 4,10 erinnert Mose das Volk Israel daran, als der HErr ihm geboten hatte: „Versammle Mir das Volk…” und weist sie gleich danach auf den Zweck ihrer Zusammenkunft hin: „ER verkündigte euch Seinen Bund” (Vers 13). Dem Propheten Mose hatte Gott der HErr im voraus geoffenbart, was geschehen würde. Er verkündigte die Worte des Bundes, die er vom HErrn empfangen hatte, dem Volk des Bundes. Er sah das Land von ferne, durfte aber nicht hinein. Doch das Bundesvolk zog weiter und erlebte die Erfüllung aller Verheißungen, die Gott ihm gegeben hatte.
Wenn der HErr Sein Volk zusammenrufen läßt, will Er immer etwas Außergewöhnliches tun. Seit dem 28. Dezember 1982 bin ich mehr denn je davon überzeugt, daß Gott jetzt das neutestamentliche Bundesvolk zum letzten Mal zusammenruft, weil Er etwas ganz Besonderes vorhat. Was der HErr an diesem Morgen mit lauter Stimme sagte, ist so biblisch und zeitgemäß, wie es nur sein kann: „Versammle Mir Mein Volk, mit dem Ich den Bund geschlossen habe beim Opfer.” Überwältigt von der Stimme, die von rechts oben kam, schaute ich nach links und sah, daß die Uhr 4,13 Uhr anzeigte. Dies ist die absolute Wahrheit, und ich bin mir der Verantwortung, den mir erteilten Auftrag bis ans Ende getreu auszuführen, dadurch wieder ganz neu bewußt geworden.
Zu einer Bundesschließung gehören zwei Parteien. Gott hat in Jesus Christus, unserem HErrn und Erlöser, auf Golgatha mit uns einen ewigen Bund geschlossen, doch jeder einzelne muß in diesen Bund mit Gott einwilligen. Unser „Ja” erfolgt durch die persönliche Hinwendung zu Christus, dem Gekreuzigten. Jeder, der glaubt, daß Gott in Christus ein vollkommenes Opfer für die Sünden dargebracht hat, darf Sein Eigentum sein. Doch, wie immer, so ist es auch jetzt unbedingt notwendig, der göttlichen Aufforderung nachzukommen. Das Volk Gottes muß zusammenfinden, um das prophetisch geoffenbarte Wort so zu hören, wie es aus dem Mund Gottes ergangen ist. Nur durch die Leitung des Heiligen Geistes kann die Einheit unter Seinem Volk zustande kommen, damit wir nach dem letzten Reden Gottes auch das letzte Wirken Gottes erleben.
Jakob rief seine Söhne zu dem historischen Ereignis zusammen, um ihnen die prophetischen Segenssprüche für die Zukunft mitzuteilen. Er sprach: „Versammelt euch, damit ich euch das verkünde, was euch in künftigen Tagen widerfahren wird. Schart euch zusammen.” (1. Mose 49). Jakob handelte als Prophet. Er war nicht jemand, der Geltung suchte und Menschen um sich scharte, um ihnen seine Meinung zu sagen — er war ein Mann, dessen Leben unter einem prophetischen Wort und damit unter der Leitung des Heiligen Geistes stand. Alle Propheten, durch die das Wort Gottes ergangen ist, wurden vom Heiligen Geist geleitet. Genauso müssen sich alle Gläubigen, an die das prophetisch geoffenbarte Wort ergeht, der Leitung des Heiligen Geistes unterstellen.
Gott rief immer nur diejenigen zusammen, mit denen Er Heilsgeschichte machte. „Versammelt euch. Schart euch zusammen, damit ich euch das verkünde, was Gott mir aufgetragen hat.“ Allein das ist es, worum es geht. Ein göttlicher Auftrag, ein Reden des HErrn, muß da sein, bevor man überhaupt in Seinem Namen handeln kann. Jakob war alt. Sein Augenlicht stand ihm nicht mehr zur Verfügung. Geistlich aber hatte er bis ans Ende einen klaren prophetischen Blick. Das Geheimnis bei ihm lag darin, daß er das Erstgeburtsrecht und damit den Anspruch auf das Erbe und den Segen bekommen hatte. Das gleiche trifft auf alle wahren Gläubigen zu. Sie haben in dieser Zeil, das Erstgeburtsrecht und damit den vollen Anspruch auf das göttliche Erbe und die verheißenen Segnungen. Jakobs Ringen mit Gott hatte sich gelohnt: Ihm ging die Sonne auf; ein neuer Tag brach für ihn an; sein Ende wurde gekrönt. Auch wir werden am Ende unserer Laufbahn nur noch von dem reden, was Gott in unserem Leben getan hat, und die Krone des Lebens empfangen.
Jetzt gelten keine Diskussionen, keine Deutungen, kein Fanatismus mehr — nur noch eines: „Versammle Mir Mein Volk!” Der Auf ruf ist klar und eindeutig. Niemand sollte leichtfertig darüber hinweggehen, sondern bedenken, daß Gott Sein Volk weder um einen Menschen noch um eine Lehre versammeln möchte. ER fordert uns auf, zu Ihm zu kommen, weil Er den Bund am Kreuz auf Golgatha mit den Seinen geschlossen hat. Gott überläßt Sein Volk nicht länger der Willkür von Menschen, sondern stellt nun bedingungslos den Anspruch auf die bluterkaufte Schar. ER nimmt sich als der gute Hirte, der Sein Leben für die Schafe gelassen hat, Seiner Herde an. Mit lauter Stimme ruft Er aus: „Laßt Mein Volk ziehen, damit es Mir diene!”
In den Tagen Moses war die Zeit erfüllt. Die dem Abraham gegebene Verheißung wurde nach 430 Jahren Realität. „Da antwortete der HErr dem Mose: Ist etwa der Arm des HErrn zu kurz? Jetzt sollst du sehen, ob Mein Wort sich dir erfüllt oder nicht!’” O wie treu ist Gott! Auch wir werden sehen und erleben, daß Sein Wort sich erfüllt. Mose war von Gott beauftragt worden, das Volk zu versammeln und herauszuführen, damit es Gott dienen und nicht erneut in eine fromme Versklavung hineingeraten würde. Zunächst führten Mose und Aaron viele Verhandlungen mit Pharao. Große Wunder und Zeichen geschahen. Doch das Herz Pharaos verhärtete sich immer mehr. Erst nachdem ganz Israel der göttlichen Weisung nachgekommen war und das Lamm geschlachtet und sein Blut an die Türpfosten gestrichen hatte, konnte die Herausführung des Volkes Gottes stattfinden. Verhandlungen waren überflüssig geworden. Ganz Israel zog aus, und nicht eine Klaue blieb zurück.
Sobald das Volk Gottes wirklich die volle Erlösung für sich in Anspruch und das Blut des neuen Bundes im Glauben angenommen hat, wird nicht ein einziges Glied des Leibes Jesu Christi mehr zurückbleiben, sondern gemeinsam wird es immer mehr Siegesboden betreten, um schließlich ins verheißene Land einzugehen.
Am Berg Sinai mußte Mose die Ältesten zusammenrufen. Dann kam der HErr auf den Berg herab, nahm von dem Geist, der auf Mose ruhte, und legte Ihn auf die dort anwesenden Ältesten. Dadurch wurde die Einmütigkeit von oben über den Propheten Mose und die mitverantwortlichen Ältesten in das ganze Volk hineingetragen. Das ist die biblische Ordnung. Mose und alle, die eine Aufgabe hatten, standen unter der Leitung desselben Geistes und hatten das gleiche Wort und Ziel. Alle, die sich dagegen auflehnten, kamen um.
Gott ändert Seinen Weg und Seine Handlungsweise nie. Derselbe Geist, der auf Christus ruhte, der auf allen Propheten und Aposteln war und der auf dem letzten Botschafter an die Gemeinde gewesen ist, ruht jetzt auf allen, die durch den abschließenden Dienst die Vollendung miterleben werden. Nur so ist die völlige Übereinstimmung mit Gott, mit dem Wort und unter dem Volke Gottes gewährleistet.
Zur Zeit Moses war das Geisteswirken so mächtig, daß Josua in Furcht geriet und ausrief: „O Mose, mein Herr, gebiete Einhalt!” Mose antwortete: „Möchte doch das ganze Volk des HErrn zu Propheten werden, daß der HErr Seinen Geist auf sie kommen ließe.” Was geschah zu Pfingsten? Damals waren alle einmütig versammelt, und der Geist Christi fiel auf die Apostel, auf alle anderen Anwesen den und dann auf die gesamte neutestamentliche Gemeinde.
Wir dürfen jetzt am Ende mit einer völligen Wiedererstattung und mächtigen Geistesausgießung rechnen. Dadurch wird die Gemeinde in die Lage versetzt, den letzten Auftrag zur Ehre des Hern auszuführen. ER ist es, der mit uns redet. Alles Eigene in uns muß zum Schweigen gebracht werden. ER redet nicht durch unsere Gedanken, sondern allein durch Sein prophetisch geoffenbartes Wort. Darüber wacht Er, um es zu erfüllen. Sein Arm ist nicht kürzer geworden, und wir werden sehen, daß Sein Wort in dieser Zeit Realität wird.