RUNDBRIEF März 1982
„Jesus Christus ist derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit“ Heb. 13,8
RUNDBRIEF März 1982
Herzlich grüße ich Euch alle in dem teuren Namen des HErrn Jesus Christus mit dem Wort aus Apostelgeschichte 22:14-15:
„Der Gott unserer Väter hat dich dazu bestimmt, Seinen Willen zu erkennen und den Gerechten zu sehen und einen Ruf aus Seinem Munde zu vernehmen, denn du sollst Zeugnis für Ihn vor allen Menschen ablegen von dem, was du gesehen und gehört hast.“
Dieses Wort wurde mir sehr groß. Es beschreibt eine göttliche Berufung kurz und bündig und hebt ihre besonderen Merkmale hervor. Jeder von Gott gerufene Mann kann erst dann einen Dienst ausführen, wenn er weiß, was ihm zu tun aufgetragen wurde. Als erstes wird er den Willen Gottes erkennen. Eine göttliche Sendung ist nur da, wo ein Mensch einen direkten Ruf aus dem Mund des HErrn vernommen hat. Wie oft wird von einem Ruf für die Mission oder zum Predigtdienst gesprochen, und es ist nur ein Gefühl! Ein Ruf aus dem Mund des HErrn ergeht immer zu einem heilsgeschichtlichen Zweck. Wer im eigenen Auftrag etwas zu tun versucht, ist das größte Hindernis, das es im Reiche Gottes gibt.
Es ist absolut notwendig, daß wir die von Gott gesandten Boten erkennen, zu denen Er wirklich gesprochen hat. Sie sind dazu bestimmt, Seinen Willen zu verstehen und dem Volke Gottes zu verkündigen. Das Merkmal einer solchen Sendung wird uns in Johannes 3:34 gegeben: „Denn der, den Gott gesandt hat, der redet die Worte Gottes.“ Amen.
Das bezieht sich in erster Linie auf unseren HErrn, der sich als von Gott gesandt wußte und Seinen heilsgeschichtlichen Auftrag treu erfüllte. Doch genauso trifft es auf alle anderen zu, die Er aussendet, denn Er sagte: „Friede sei mit euch! Wie Mich der Vater gesandt hat, so sende auch Ich euch“ (Joh. 20:21). Die Gesandten des HErrn sind Boten des Friedens, die das Heil und den Ratschluß Gottes verkündigen. Sie werden im Reiche Gottes dazu gebraucht, den Willen Gottes aus dem Worte kundzutun. Jesus sagte auch: „Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch, wer dann, wenn Ich jemand sende, ihn aufnimmt, der nimmt Mich auf Wer aber Mich aufnimmt, der nimmt den auf, der Mich gesandt hat“ (Joh. 13:20).
Bei solchen Aussprüchen unseres HErrn ist jegliche Willkür einer eigenen Berufung und Ernennung zu einem Dienst ausgeschlossen. Es handelt sich bei dieser Bibelstelle nur um Männer, die von Ihm selbst gerufen und ausgesandt werden. Das wahre Volk Gottes ist an nichts anderem interessiert, als allein an dem, was Gott ihnen durch den Mund Seiner Boten zu sagen hat. Johannes war ein Mann von Gott gesandt. Er redete die Worte Gottes und verkündigte die Verheißungen, die sich in jener Zeit verwirklichen sollten. Das Ziel seiner Botschaft war, dem HErrn, der ihn gerufen hatte, den Weg zu bereiten und Ihn dem Volke Gottes vorzustellen.
Der Leittext dieses Rundbriefes handelt von Paulus, einem Mann, der einen Ruf zu einem außergewöhnlichen Auftrag bekam. Aufgrund dessen konnte er der Gemeinde mit göttlicher Autorität die verbindlichen Lehren und Anordnungen geben. Er redete nicht von sich aus, sondern verkündigte das Wort Gottes, wie er es vom HErrn empfangen hatte. Er schreibt: „Wenn jemand sich für einen Propheten oder für einen Geistbegabten hält, so muß er erkennen, daß das, was ich hier schreibe, das Gebot des HErrn ist. Wenn jemand es aber nicht anerkennen will, so wird er nicht anerkannt“ (1. Kor. 14:37-38).
Niemand hat das Recht, dem Reden Gottes, das durch Seine Gesandten erfolgt, auch nur das Geringste hinzuzufügen. Unser HErr sagte: „Meine Lehre stammt nicht von Mir, sondern von dem, der Mich gesandt hat; wenn jemand dessen Willen tun will, so wird er inne werden, daß diese Lehre von Gott stammt“ (Joh. 7:16-17). Paulus war, wie jeder Gottesmann, dazu bestimmt, den Willen dessen zu erkennen, der ihn gerufen hatte.
Heute kommt es mehr denn je darauf an zu erkennen und zu unter: scheiden, was von Gott stammt und was nicht. Alle, die an der Entrückung teilhaben möchten, können es sich in dieser Zeit der endgültigen Entscheidung nicht leisten, ein geistliches Gemisch zu vertreten, zu verbreiten oder zu glauben. Gottes Wort ist der Original-Same; es ist das Original-Muster für die Herausgerufenen, die zum Wort zurückgebracht werden. In dem gerade zitierten Wort spricht der HErr Jesus nicht alle, sondern nur die an, die aus Gott sind, denn sie allein werden bereit sein, den Willen Gottes zu tun, und deshalb wird er ihnen kundgetan. Der HErr hat uns auch sofort wissen lassen, wie es mit denjenigen bestellt ist, die von selbst aus laufen und reden, ohne beauftragt und gesandt worden zu sein. ER spricht: „Wer von sich selbst aus redet, sucht seine eigene Ehre. Wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaftig.“
Das ist eine klare Sprache. Unser HErr ist der Wahrhaftige, und alle von Ihm Ausgesandten werden von Seiner Wahrhaftigkeit durchdrungen. Sie suchen nicht ihre eigene Ehre, sondern sind bestrebt, Gott zu verherrlichen. Sie verbinden die Verkündigung des Wortes nicht mit eigenen Interessen oder Lehren, sondern führen den ihnen zuteil gewordenen Auftrag in aller Demut aus. Ananias sprach im Namen des HErrn zu Paulus und sagte: „Denn du sollst Zeugnis für Ihn vor allen Menschen ablegen, von dem, was du gesehen und gehört hast.“ Dieser Vers erinnert uns an das, was dem Johannės auf der Insel Patmos gesagt wurde. Er sah und hörte und sollte es aufschreiben. Ein Zeuge muß gesehen und gehört haben, wenn er über eine Sache Zeugnis ablegen will. Männer Gottes sehen, was der HErr ihnen zeigt, und reden, was Er geredet hat.
Gott sandte Christus und war in Ihm. Christus sendet Seine Boten und ist in ihnen. So gewiß alle Schriftstellen, die sich auf unseren HErrn bezogen haben, in Ihm und durch Ihn zur Ausführung und Erfüllung kamen, so kommen auch jetzt am Ende der Gnadenzeit alle Verheißungen des Wortes für diese Zeit in ihrer Mannigfaltigkeit zur Ausführung und Erfüllung.
Johannes der Täufer war ein Mann von Gott gesandt. Er bezeugt: „ … und ich selbst kannte Ihn nicht, aber der, welcher mich gesandt hat, um mit Wasser zu taufen, der hat zu mir gesagt: ,Auf welchen du den Geist herabschweben und auf Ihm bleiben siehst, der ist's, der mit Heiligem Geiste tauft. Nun habe ich selbst es auch gesehen und bezeugt, daß dieser der Sohn Gottes ist“ (Joh. 1:33-34).
Bruder Branham wußte den Tag seiner Berufung und den Wortlaut des empfangenen Auftrages. Das gehört einfach zu einer göttlichen Sendung.
Alle Propheten und Apostel empfingen den Ruf des HErrn. Nur derjenige, der ihn empfangen hat, erkennt das Vorhaben Gottes für die bestimmte Zeit. Diese Männer konnten im Namen des HErrn reden, und das, was sie sagten, ist Gottes Wort.
Bruder Branham betonte einige Male, daß kein Mann das Recht hat, das Podium zu betreten, es sei denn, er hat eine Berufung wie Mose empfangen. Wer weder Tag noch Wortlaut einer Berufung angeben kann, hat überhaupt keine empfangen. Es ist dann nur ein Eingreifen in ein fremdes Amt. Deshalb herrscht im Reich Gottes solch ein heilloses Durcheinander, weil so viele Unbefugte darin tätig sind.
Das Wort Gottes ist SO SPRICHT DER HERR. Jeder Dienst und jede Aufgabe, die entsprechend dem Willen Gottes ausgeführt werden, sind immer an die zutreffenden Verheißungen geknüpft, die dann ihre Erfüllung und Verwirklichung finden.
Zur Zeit Mose geschah das, was Gott Abraham verheißen hatte, nämlich die Herausführung seiner Nachkommen nach vierhundert Jahren der Knechtschaft (1. Mose 15:12-14).
Zur Zeit Josuas erfüllte Gott die Verheißung, die Er dem Volke Israel unter Mose gegeben hatte, und brachte sie in das verheißene Land. Zunächst besteht eine Verheißung nur als Wort. Dieses Wort wird von denen geglaubt, durch die Gott es zur Erfüllung bringt. Selbst die größte Verheißung, nämlich die, welche sich auf Christus, unseren Erlöser, bezog, bestand zunächst als Wort. Dann aber wurde das Wort Fleisch.
Paulus ruft uns zu: „Denn für alle Verheißungen Gottes liegt in Ihm das Ja (die göttliche Zustimmung), daher ist durch Ihn auch das Amen (die heilsgeschichtliche Erfüllung) erfolgt.“ Die wahren Gläubigen sind Träger der göttlichen Verheißungen und erleben ihre Erfüllung. „Ihr aber, liebe Brüder, seid nach Isaaks Art Kinder der Verheißung“ (Gal. 4:28). Beide Söhne Abrahams, Ismael sowohl wie Isaak, wurden von Abraham gezeugt. Der Unterschied bestand in der Verheißung für Isaak. Daran erkennen wir, daß die Erwählung und Herausrufung von Gott kommt und nicht von Menschen.
Alle werden auf dieselbe Weise in diese Welt hineingeboren. Doch die Auserwählten haben eine göttliche Bestimmung: sie sind es, für die Gott die Verheißungen gegeben hat; sie sind es, die wie Isaak als Erben eingesetzt werden, denn so sagt es die Schrift: „Ihr seid Erben Gottes und Miterben Christi.“
Das Merkmal eines wahrhaft Gläubigen besteht darin, daß er nicht nur einen allgemeinen Glauben hat, sondern daß er glaubt, wir die Schrift gesagt hat, und aufnimmt, was darin für ein bestimmtes Zeitalter verheißen wurde. Nur solche Verheißungen, die wir glauben, werden wir erfüllt sehen. Darum geht es im Grunde genommen in der Endzeitbotschaft. Alle Verheißungen Gottes, die zur Herausrufung und Vollendung der Brautgemeinde gegeben wurden, werden von denen geglaubt, durch die sie zur Erfüllung gelangen.
Durch die Gnade Gottes haben wir aufgrund der prophetischen Botschaft den Unterschied zwischen der Deutung des Wortes und der Erfüllung des Wortes klar verstanden. Überall da, wo noch gedeutet wird, haben die Menschen keine Chance, die Erfüllung, der göttlichen Verheißungen zu erleben. Deutungen gleichen einer durchgekauten Speise, die aufgetischt wird. Was dabei herauskommt, ist Verwirrung. Der HErr spricht durch den Propheten Jesaja: „Denn alle Tische sind voll von Gespei.“ Es gibt nur einen Tisch, der rein und heilig geblieben ist; das ist der Tisch des HErrn, auf dem sieh die kostbarste Speise befindet. Der HErr hat uns Seinen Tisch reich gedeckt, und die Seinen erkennen, wo die reine Speise ohne jegliche Beimischung ausgeteilt wird.
Im letzten Siegel, direkt am Anfang, sagte Bruder Branham: „Es soll nur eine Gemeinschaft im Worte sein unter Männern und Frauen, Jungen und Mädchen, die zusammenkommen, um sich an den Tisch Gottes zu setzen.“ Gleich danach stellt er die Frage: „Könnt ihr euch noch an die Vision vor einem Jahr erinnern, daß Speise an der Stätte eingelagert wurde?“ (Siegelbuch, Seite 307). Damit bezieht er sieh hundertprozentig auf das geoffenbarte Wort für diese Zeit. Es gibt keinen, der diese göttlichen Offenbarungen noch zu deuten braucht.
Der HErr sucht Menschen, die sie von Herzen glauben, denn der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Worte, das aus dem Munde Gottes ergangen ist.
In 3. Mose 21 ist einige Male die Rede davon, daß die Priester, die in ihr Amt eingesetzt worden waren, die Aufgabe hatten, die Speise Gottes darzubringen. Weder im Alten noch im Neuen Testament konnte und kann jeder tun und lassen, was er will. Es bedarf der Einsetzung Gottes in ein geistliches Amt, deshalb steht geschrieben: „Gott hat gesetzt in die Gemeinde…“ (1. Kor. 12:28). Jeder, den der HErr eingesetzt hat, weiß, wozu es geschah und welche Aufgabe er wahrzunehmen hat. Ich wäre nie in alle Welt ausgezogen und würde auch jetzt nicht von Stadt zu Stadt ziehen, um das Wort zu verkündigen, wenn der HErr mir nicht am 2. 4. 1962, bei Tagesanbruch, den direkten Auftrag erteilt hätte, die Speise einzulagern und sie auszuteilen.