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Voriges Kapitel

„Jesus Christus ist derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit” (Hebr. 13:8)

RUNDBRIEF Dezember 1992

Ganz herzlich grüße ich Euch alle in dem teuren Namen unseres HErrn Jesus Christus mit dem Wort aus Jesaja 45:11:

„So hat der HErr gesprochen, der Heilige Israels und sein Erschaffer: „Über die kommenden Dinge befragt mich! Meine Söhne und das Werk meiner Hände laßt mir anbefohlen sein!“

Welch ein wichtiger Hinweis. Der HErr selbst hat gesprochen. ER will, daß wir Ihn über die kommenden Dinge befragen. Doch wie können wir Gott über das Zukünftige befragen? Und wie können wir als Seine Söhne Ihm das Werk Seiner Hände anbefehlen und Ihn tun lassen? Indem wir uns vertrauensvoll im Gebet an Ihn wenden und Er uns die untrügliche Antwort durch Sein Wort zukommen läßt. Wir deuten und erklären nicht, sondern lassen uns durch den Geist, der das Zukünftige weiß und offenbart, in das prophetische Wort einführen. Es geht in der biblischen Prophetie hauptsächlich um die Ereignisse beim ersten Kommen Christi und um den jetzigen Abschnitt vor Seiner Wiederkunft. Für beide Fälle ist alles Wesentliche, bis in die Einzelheiten hinein, schon im voraus in Seinem Wort niedergelegt worden.

Alles von dem Vorläufer und von unserem HErrn, dem Messias, bis hin zu Seiner Kreuzigung und Auferstehung, war vorausgesagt. Der HErr, die vier Evangelisten und auch die Apostel haben bei jeder Gelegenheit das heilsgeschichtliche Geschehen auf das vorausgesagte prophetische Wort gegründet. Gott in Seiner Allwissenheit konnte tatsächlich alles voraussagen. Das Ende war vor Ihm wie der Anfang; das Zukünftige wie das Gegenwärtige. ER sah und plante alles, was seit dem Zeitbeginn bis zum Anbruch der Ewigkeit geschehen sollte.

Wer Gott bei dem ersten Kommen Christi über das Zukünftige befragte, orientierte sich am geschriebenen verheißenen Wort, das gegenwärtig zur Erfüllung gelangte. Den gleichen unfehlbaren Weg führt der HErr jetzt die Seinen. Die vorausgesagte Prophetie mündet auch vor unseren Augen in die erfüllte Verwirklichung.

In Lukas 24 finden wir einige sehr wichtige Aussprüche unseres HErrn, die uns in dieser Zeit zum besseren Verständnis verhelfen. „Da sagte Er zu ihnen: ,O ihr Gedankenlosen, wie ist doch euer Herz so träge, um an alles das zu glauben, was die Propheten verkündigt haben!‘ … Darauf fing Er bei Mose und allen Propheten an und legte ihnen alle Schriftstellen aus, die sich auf ihn bezogen.“ Nachdem Er auf alle prophetischen Schriftstellen eingegangen war, die zur Erfüllung kamen, erschloß Er Seinen Zuhörern den Sinn für das Verständnis der Schriften. So leuchtete ihnen das erfüllte Wort der Verheißung auf, und ihre Herzen brannten, als Er mit ihnen sprach.

„Dann sagte Er zu ihnen: ,Dies besagen Meine Worte, die Ich zu euch gesprochen habe, als Ich noch bei euch war: es müsse alles in Erfüllung gehen, was im mosaischen Gesetz, bei den Propheten und in den Psalmen über Mich geschrieben steht.‘ Hierauf erschloß Er ihnen den Sinn für das Verständnis der Schriften…“

Als der HErr dem Propheten Daniel das Zukünftige offenbarte, nämlich das, was am Ende der Tage geschehen sollte, wurde ihm durch den Engel Gabriel im Auftrag Gottes ein wichtiger Hinweis gegeben: „… denn du bist ein besonders geliebter Mann. So achte nun auf das Wort, damit du die Offenbarung genau verstehst!“ (Kap. 9:23). Derselbe Aufruf ergeht an jeden Gottesmann zu jeder Zeit, und besonders in diesen Tagen. Unbestreitbar befinden wir uns mitten in der Verwirklichung der biblischen Prophetie. Wir sind nicht nur in der Endzeit angekommen, sondern bewegen uns auf das Ende der Gnadenzeit zu. Das Wort, das der HErr Seinen Knechten, den Propheten, geoffenbart und Seinen Aposteln kundgetan hat, wird uns durch denselben Heiligen Geist in diesen Tagen in vollkommener Weise beleuchtet.

Auch in dieser Hinsicht ändert der HErr Sein Tun nicht. Ebenso bleibt die Art und Weise, auch der Dienst Seiner Knechte zu allen Zeiten derselbe. So wie damals alle, die mit der Heilsgeschichte verbunden waren und den Dienst des Wortes hatten, zu jedem Ereignis immer das entsprechende prophetische Wort fanden und darauf bauten, so geschieht es auch jetzt. Bei Knechten Gottes gibt es keine theoretische und illusionäre Verkündigung, die auf Mutmaßungen beruht, sondern eine bestimmte und verbindliche Darlegung alles dessen, was zum Reiche Gottes und zur endzeitlichen Entwicklung gehört.

An den in der Bibel dokumentierten Beispielen von damals soll uns vor Augen geführt werden, wie der Dienst der Knechte Gottes tatsächlich geschieht. Der HErr tut unter den Seinen heute genau das gleiche wie damals. ER weist auf beides hin: auf die Prophetie und ihre Erfüllung. Das soll uns der Vergleich von zwanzig Bibelstellen deutlich machen. So wird das Wort Gottes recht geteilt. Meistens war es möglich, einen Teil des gleichen Ausspruches links und den zweiten Teil rechts zu setzen. Es geschah alles auf das Genaueste, wobei folgendes beachtet werden muß: Der auferstandene HErr wies kein einziges Mal auf Seine Vollmacht, Seine Wunder und Zeichen hin, um sich zu legitimieren. ER, das Fleisch gewordene Wort, wies auf das geschriebene Wort hin, das in Ihm erfüllt wurde. Dasselbe tut Er jetzt: ER weist auf das verheißene Wort, das in Seiner Gemeinde und in allen anderen Bereichen zur Erfüllung kommt, hin. IHM sei die Ehre.

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