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Voriges Kapitel

„Jesus Christus ist derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit.“ (Hebr. 13,8)

RUNDBRIEF April 1995

Liebe Brüder und Schwestern in Christo, ganz herzlich grüße ich Euch in dem teuren Namen des Herrn mit dem Wort aus Eph. 1, 3-5:

„Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns mit jedem Segen geistlicher Art, der in der Himmelswelt vorhanden ist, in Christus gesegnet hat!

Denn in Ihm hat Er uns ja schon vor der Grundlegung der Welt dazu erwählt, daß wir heilig und unsträflich vor Seinem Angesicht dastehen sollten,

und hat uns in Liebe durch Jesus Christus zu Söhnen, die Ihm angehören sollten, vorherbestimmt nach dem Wohlgefallen Seines Willens.“

Noch ehe Gott die ersten Menschen zu Beginn der Zeit gemäß 1. Mose 1 nach Seinem Bilde in der Geistleiblichkeit und gemäß 1. Mose 2 aus Erde in der Fleischleiblichkeit schuf, hat Er uns schon aus Gnaden zu Seinen Söhnen und Töchtern vorherbestimmt. Kraft der vollbrachten Erlösung wurden wir dann in unsere ewige Bestimmung versetzt und warten nur noch auf die Verwandlung unseres Leibes. Gott hat vor aller Welt Seine Willensabsicht kundgetan und die Seinen als rechtmäßige Erben eingesetzt (Rom. 8,17).

Adam war zunächst nach dem Bilde Gottes in der Geistleiblichkeit geschaffen. Doch in diesem ersten Zustand hatte er keine Beziehung zur natürlichen Schöpfung. Später bildete der Herr ihm einen Leib aus Erde und versetzte ihn so in einen Fleischesleib. Nun, als Teil der irdischen Schöpfung, war der Mensch nicht mehr Teil des geistlichen Bereiches.

Der Herr selbst ist dann aus der Geistleiblichkeit, in welcher Er im Alten Testament war, in die Fleischleiblichkeit gekommen und hat hier in Seinem menschlichen Leibe stellvertretend für die Menschheit gelitten und ist für uns gestorben. In Ihm haben wir die Erlösung, die völlige Vergebung aller Sünden und Übertretungen nach dem Reichtum Seiner Gnade« Nach Seiner Auferstehung erschien der Herr in einem verklärten Leib, in dem der Geist-und der Fleischbereich vereint sind. ER ist leibhaftig auferstanden, hat sich Seinen Jüngern vierzig Tage lang offenbart und mit ihnen gegessen und getrunken. ER trat in ihre Mitte, obwohl Fenster und Türen verschlossen waren, und sprach: „Friede sei mit euch!“ Als Zweifel in ihren Herzen aufkamen, sprach Er: „Seht Meine Hände und Meine Füße an, daß Ich es leibhaftig bin! Betastet Mich und beschaut Mich; ein Geist hat ja doch kein Fleisch und keine Knochen, wie ihr solche an Mir wahrnehmt.“ (Luk. 24, 39). Nach der Verwandlung werden wir den gleichen Auferstehungsleib haben, in dem beide Bereiche, das Natürliche und das Übernatürliche, vereint sind.

Zur Zeit Noahs sprach Gott der Herr: „Mein Geist soll nicht für immer im Menschen erniedrigt sein, weil er ja Fleisch ist …“ Der Geist Gottes wurde in den Kindern Gottes, die ja ein Teil der gefallenen Schöpfung sind, erniedrigt. In dem übernatürlich gezeugten Fleischesleibe unseres Erlösers fand der Geist Gottes Ruhe, kam über Ihn und nahm Wohnung in Ihm. So lautet das Zeugnis Gottes: „Dies ist Mein geliebter Sohn, an dem Ich Wohlgefallen gefunden habe.“ In dem geliebten und Gott wohlgefälligen, durch den Geist gezeugten Sohn sind alle wahren Söhne und Töchter Gottes, die ebenfalls durch den Geist Gottes gezeugt und wiedergeboren wurden, zum Tempel des Heiligen Geistes geworden, an denen Gott Wohlgefallen hat.

Der Heilsplan Gottes verläuft so, wie Er es in Ewigkeit verfügt hat. Darin wird Gottes Vorhaben für die Ewigkeit zum Ausdruck gebracht und geht am Ende der Zeit der Vollendung entgegen. Die Verwirklichung begann mit der Selbstoffenbarung des Vaters im Sohn und endet mit dem Offenbarwerden der Söhne Gottes. Alles geschieht zur rechten Zeit: „Als aber die Erfüllung der Zeit gekommen war, sandte Gott Seinen Sohn, der von einem Weibe geboren und dem Gesetz unterworfen wurde: ER sollte die unter dem Gesetz Stehenden loskaufen, damit wir die Einsetzung in die Sohnschaft erlangten.“

Zuerst mußte Gott einen von Ihm durch den Geist gezeugten menschlichen Leib auf Erden haben, in dem der Geist, nämlich die ganze Fülle der Gottheit, leibhaftig wohnen konnte. Kraft der vollbrachten Erlösung empfangen alle von Gott Begnadigten, als Söhne und Töchter Wiedergeborenen, denselben Heiligen Geist, während sie noch in ihrem Fleischesleibe sind. „Weil ihr aber Kinder seid, hat Gott den Geist Seines Sohnes in unsere Herzen gesandt …“ (Gal. 4, 4-7).

Es war Gottes Wille, Söhne und Töchter nach dem Vorbild Seines eingeborenen Sohnes zu haben, die dann in vollkommener Harmonie und Gemeinschaft mit Ihm ewig leben. In der irdischen Schöpfung ist es Satan gelungen, die ersten Menschen und alle nach ihnen durch fleischliche Zeugung unter seinen Einfluß zu bringen. Wie Adam und Eva haben ja alle Menschen von Natur aus die Veranlagung zu sündigen, weil sie ein Teil der gefallenen Schöpfung sind. Satan selbst hat sich gegen Gott aufgelehnt und ist dadurch aus der göttlichen Ordnung gefallen. Dann hat er auch die Menschheit aus ihr herausgerissen. Die Gemeinschaft mit Gott kann nur in der Schöpfung mit Ihm als Schöpfer und mit Ihm als Erlöser mit den Erlösten bestehen. Die wahrhaft Gläubigen tragen die Gewißheit in ihrem Herzen, in der Vollendung, bei der Entrückung durch die Verwandlung des Leibes in das Bild Jesu Christi umgestaltet zu werden.

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