Ewald Frank

6. 5. 1981, 19.30 Uhr, Krefeld, Deutschland
ausgestrahlt am 21. 12. 2022

Thema: Math. 13, 10-17: „Eure Augen sind selig zu preisen,
weil sie sehen, und eure Ohren, weil sie h
ören!“

Bruder Russ

Aus Matthäus 13, Matthäus 13 von Vers 10 einige Verse:

[10] Da traten die Jünger an Jesus heran und fragten ihn: »Warum redest du in Gleichnissen [= Bilderreden] zu ihnen?«

[11] Er antwortete: »Euch ist es gegeben [oder: verliehen], die Geheimnisse des Himmelreichs zu erkennen, jenen aber ist es nicht gegeben.

[12] Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, so daß er Überfluß [oder: reichlich] hat; wer aber nicht [= so gut wie nichts] hat, dem wird auch das genommen werden, was er hat.

[13] Deshalb rede ich in Gleichnissen zu ihnen, weil sie mit sehenden Augen doch nicht sehen und mit hörenden Ohren doch nicht hören und nicht verstehen.

[14] So geht an ihnen die Weissagung Jesajas in Erfüllung [Jes 6:9-10], die da lautet: ›Ihr werdet immerfort hören und doch nicht verstehen, und ihr werdet immerfort sehen und doch nicht wahrnehmen [oder: erkennen]!

[15] Denn das Herz dieses Volkes ist stumpf [= unempfänglich] geworden: ihre Ohren sind schwerhörig geworden, und ihre Augen haben sie geschlossen, damit sie mit den Augen nicht sehen und mit den Ohren nicht hören und mit dem Herzen nicht zum Verständnis gelangen, und sie sich [nicht] bekehren, daß ich sie heilen könnte.‹

[16] Aber eure Augen sind selig [zu preisen], weil sie sehen, und eure Ohren, weil sie hören!

[17] Denn wahrlich ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben sehnlichst gewünscht, das zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und hätten gerne das gehört, was ihr hört, und haben es nicht zu hören bekommen.«

Bis dahin dieses wunderbare und teure Gotteswort. Mir selbst persönlich wurde das Wort groß. Ich habe noch in Jesaja nachgeschlagen diese Worte, die Jesaja geweissagt hat. Im 6. Kapitel stehen sie von Vers 9 eigentlich, aber wir können von Vers 8 vielleicht noch lesen [Jesaja 6:8]:

[8] Darauf hörte ich die Stimme des Allherrn sagen: »Wen soll ich senden, und wer wird unser Bote sein?« Ich antwortete: »Hier bin ich, sende mich!«

[9] Da erwiderte er: »Gehe hin und sage zu diesem Volk: ›Ihr sollt immerfort hören und doch kein Verständnis haben, und ihr sollt immerfort sehen und doch nicht erkennen!‹

[10] Mache das Herz dieses Volkes verstockt [= unempfänglich] und seine Ohren schwerhörig und bestreiche [oder: verklebe] ihm die Augen, damit es mit seinen Augen nicht sieht und mit seinen Ohren nicht hört und sein Herz nicht zur Erkenntnis gelangt, und es sich nicht bekehrt und sich nicht Heilung verschafft.«

[11] Da fragte ich: »Wie lange, Allherr?« Er antwortete: »Bis die Städte verwüstet liegen ohne Bewohner, und die Häuser menschenleer dastehen, und das Land nur noch öde Wüste ist;

[12] und bis der HERR die Einwohner weit weggeführt hat und die Verödung inmitten des Landes sich weithin erstreckt.

[13] Und wenn dann nur noch ein Zehntel darin übrig ist, so soll dieses noch einmal der Vertilgung anheimfallen wie eine Terebinthe und wie eine Eiche, von denen nach dem Fällen nur noch ein Wurzelstock übrigbleibt: ein heiliger Same ist sein [d. h. des Volkes] Wurzelstock.«

Bis dahin dieses herrliche und heilige Gotteswort. Ich denke, wenn das Reden des allmächtigen Gottes sich im ersten Teil erfüllt hat und in der Zeit unseres Herrn in Erfüllung gegangen ist, ich denke, dann wird auch der zweite Teil sich erfüllen. Denn hier frägt ja dieser Prophet: „Wie lange, Allherr?“ Und dann kommt hier die Antwort – der letzte Teil. Nun, ich kann sie nicht zusammenreimen, ich kann nicht sagen, wann sich's erfüllt, aber vielleicht ist ein Teil schon erfüllt und vielleicht wird der letzte Teil sich noch erfüllen – dieser Weissagung – denn der allmächtige Gott, Er redet nicht umsonst, Er redet nicht etwas hin wie ein Mensch, sondern wir sehen: alles, was geweissagt worden ist durch die Propheten, hat sich erfüllt. [4M 23:19] Und wir sehen schon zu den Zeiten unseres Herrn haben sich diese mächtigen Worte erfüllt und wir sehen, er hat es ausgerufen in jenen Tagen.

Und ich musste so darüber nachdenken und ich musste sagen: Die Worte unseres Herrn sind ja die gleichen – diejenigen, die sie waren in jenen Tagen, auch in unsern Tagen. Und ich muss sagen: Er hat die gleichen Worte zu den Menschen in jenen Tagen geredet, Er redet die gleichen Worte in unseren Tagen. Und ich musste so darüber nachdenken: Wenn in jenen Tagen den Menschen verborgen geblieben ist, das, was er geredet hat, so konnte ich nur feststellen, dass auch in unsern Tagen den Menschen verborgen bleibt das Geheimnis Gottes, das er seinen Auserwählten geoffenbart hat. [Kol 1:26] Viele sie hören und hören und hören und sehen und können doch nicht verstehen oder wahrnehmen.

Ich habe in den Predigten von Bruder Branham gelesen, und es waren Männer zugegen, die große Dinge gesehen haben mit ihren eigenen Augen und haben wahrgenommen, dass Gott gegenwärtig ist, aber sie haben's doch nicht verstehen können und sie haben doch nicht sehen können. Und so musste ich daran denken, an das Wort – es ist doch in unsern Tagen das gleiche.

Und der Prophet Jesaja hat gesagt: „Sie werden es hören und werden es nicht verstehen. Sie werden sehen und werden es doch nicht aufnehmen.“ [Jes 6:9, Mt 13:14] Wir müssen uns fragen: Ist es nicht in unsern Tagen das gleiche? Es ist das gleiche. Aber, Brüder und Schwestern, ich habe mich über das über den Ausspruch des Herrn sehr gefreut, als er hier sagte [Mt 13:16]:

[16] Aber eure Augen sind selig [zu preisen], weil sie sehen, und eure Ohren, weil sie hören!

Das hat mich so erfreut. Und ich musste sagen: „Oh Gott, aus Verdienst ist es mir nicht zuteil geworden. Es ist nur Gnade und nochmals Gnade. Es ist nur dein Erbarmen, dass du zu uns geredet hast, dass du mein Verständnis geöffnet hast und dass du meine Augen geöffnet hast und meine Ohren, dass ich hören durfte und dass ich dir glauben darf. Alles das ist mir aus Gnaden zuteil geworden. O Herr…“, habe ich gedacht, „… ich kann nicht anders wie deinen Namen preisen und dich erheben. Ich kann dir nur danken für das, dass du meine Augen geöffnet hast und meine Ohren und mein Verständnis.“

Und dann sagt er weiter hier [Matthäus13:17]:

„Viele Propheten haben sehnsüchtig gewartet darauf und viele Heilige, um das zu sehen und zu hören, was ihr hört. Und sie haben es nicht gehört und nicht gesehen.“

Oh, dann kann man nur sagen: Welch eine Gnade ist mir und dir zuteil geworden! Brüder und Schwestern, ist es nicht Gnade? Es ist nur Gnade. Und was können wir tun? Wir können nur die Gnade preisen. Wir können unseren Herrn die Ehre geben und die Anbetung bringen für all die Gnade, die er uns hat zuteilwerden lassen in dieser letzten und schlechten Zeit, in dieser verderbten Zeit, wenn wir so sagen wollen.

Aber heute Abend wollen wir ihn preisen, aufs neue seinen Namen erheben, denn Er ist unser Herr, Er ist unser Heiland, Er hat uns geholfen am Tage des Heils [2Kor 6:2], und darum wollen wir jetzt aufstehen und ihn anbeten.

… für dein teures und heiliges Wort. Wir danken dir, o Herr, für diese Gnadenstunden, wir danken dir, Herr, dass du unsere Augen geöffnet hast, dass du meine Augen geöffnet hast. Herr, ich danke dir, dass du alle unsere Schuld und Sünden hinweggenommen hast, dass du uns gereinigt hast von allen Flecken, von allen Runzeln. Herr, du hast dein Blut für uns vergossen. Darum kommen wir auch heute Abend, beugen uns tief unter deinem Kreuz, HERR, und sagen dir Dank, Herr, für alles, was du an uns getan hast, was du für mich getan hast, Herr! O Herr!

Herr, du kennst auch die Zeitlage, in der wir leben. Herr, wir wissen: Alles muß sich erfüllen, was dein heiliger Mund geredet hat – auch mit deinem Volk Israel. O Gott, Herr, schenke Gnade deinem Volk! O Herr, hilf ihnen, Herr! In dieser letzten Zeit, in den bedrängten Stunden, dass sie ihre Prüfung bestehen, dass du dein Volk herausführen kannst, o, Herr.

Herr, wir bitten dich auch für uns. Sei uns, gnädiger Herr, in diesen letzten Prüfungstunden, in denen wir hier noch weilen auf dieser Erd, denn bald wirst du uns holen, Herr, in dein Reich, in deine Herrlichkeit. Herr, wir warten Stunde um Stunde und Tag für Tag, Herr. Aber, Herr, wir wissen, wir warten nicht vergebens, Herr, denn wir wissen Herr, dein Wort geht in Erfüllung, dein Wort ist Ja und Amen,

Herr, nimm hin den Dank aus meinem Herzen und aus meinem Munde auch in dieser Abendstunde. Segne, wie gebeten ist dein gesamtes Volk überall, an allen Orten und auch hier an diesem Ort ist mein Gebet in Jesu Namen. Amen. Amen.

Bruder Frank

Lob und Dank sei dem Herrn für das wunderbare Worte, das wir schon gehört haben. Es gehen einem so die Gedanken durchs Herz. Esau war ja sein Erstgeburtsrecht losgeworden [1M 25:31-32] – Jakob hatte es empfangen, wurde von Gott gesegnet, zog aus und kam reich wieder zurück. Und weil er sich beugte, hat sogar Esau mitgeweint, seine Arme um ihn getan und es war beiden sicherlich sehr sonderbar zumute. [1M 33:4]

Die Lektion, die wir hieraus lernen, ist, dass alle, die Gott segnet und die das Erstgeburtsrecht empfangen haben, beugen sich unter alle anderen – sie schauen nicht auf sie herab, sie beugen sich vor Gott und vor den Menschen und tragen einen tiefen Dank in ihrem Herzen. Selbst denen gegenüber, die ihr Erstgeburtsrecht irgendwie nicht mehr haben – genauso, wie sie es Gott gegenüber tragen. Es ist einfach so vom Herrn gefügt. Und es ist Bruder Branham der an einer Stelle sagt: „Auserwählte können Auserwählte nicht hassen.“

Irgendwie muss es abfärben, was Gott uns geworden ist, was wir empfangen haben, was er uns geschenkt hat. Es ist eine Geschichte, die uns alle sehr zu Herzen geht. Jakob, ein von Gott gesegneter Mann, hätte sagen können: „Ja, was will ich dort überhaupt? Und was will ich von Esau? Warum gehe ich dorthin?“ Und dennoch sind die Führungen Gottes so, dass wir in unserem Herzen zu jedem gehen würden, unsere Hand, unsere Arme um jeden legen.

Und das eine müssen wir auch betonen – wie hier Esau und Jakob: Sie umarmten sich, fielen sich um den Hals (So steht es hier) und küßten einander und weinten beide. [1M 33:4]

Wisst ihr, Menschen, die Gott erlebt haben, die einmal die Gnade Gottes geschmeckt haben, sie können nicht anders, als die Arme umeinander legen – sie wissen genau: alles ist von Gott gefügt und geführt. Ob reich oder arm, ob gesegnet ungesegnet, erwählt, nicht erwählt, was immer auch – alles ist von Gott gefügt. Und sie respektieren die Ordnung Gottes, beugen sich darunter und fallen sich um den Hals, weinen und sind dankbar ihrem Gott und Herrn – jeder für den Weg, den er geführt wurde.

Wenn wir später im Propheten Jesaja lesen, gerade dorthin, wo Esau gehen musste [1M 32:3], von dort heißt es: „Wächter von Seir, wie spät ist in der Nacht?“ [Jes 21:11-12] Gerade dort, ihr könnt es nachschlagen, findet es auf Anhieb im Propheten Jesaja – das altbekannte Wort. Wir wollen darauf gar nicht eingehen heute Abend, aber es ist sonderbar, wie Gottes Wege manchmal sind, dass wir, dass wir vor Erstaunen einfach dastehen. Jesaja 21, Vers 11:

[11] Ausspruch [an die Edomiter] über Duma: Von Seir her ruft man mir zu: »Wächter, wie spät ist’s in der Nacht? …

Da, wo Esau von Gott hingeschickt wurde, wo er hingehen mußte. Von dort aus ruft man dem Propheten zu:

[11] … »Wächter, wie spät ist’s in der Nacht? Wächter, wie spät ist’s in der Nacht?«

[12] Der Wächter antwortet: »Der Morgen kommt, aber es ist auch noch Nacht; wenn ihr mehr wissen wollt, so kommt ein andermal wieder und fragt!«

Gott hat in allem seinen Weg. Und seine Wege sind für uns unerforschlich und unbegreiflich. [] Deshalb schreibt Paulus an die Römer: „Wie unbegreiflich sind deine Gerichte und unerforschlich deine Wege.“ [Rm 11:33] So sehen wir es auch hier, in diesem Ereignis mit Esau und Jakob. Für uns unerforschlich, aber direkt darüber sehe ich ja das Kapitel 32, das wir vor kurzem hier… (Wann war es? An einem Sonntagmorgen wohl) … kurz behandelt haben. Und wie der Herr dann durch den Zungengesang uns doch diese Botschaft und diesen Zuspruch gegeben hat, das Selbst wenn wir am Leib hinken, hat Gott uns Gnade widerfahren lassen und wir werden seine Herrlichkeit schauen. Das war ein wunderbares Ereignis für uns, für mich, für uns alle. Und Jakob, der ja hinkend davon ging [1M 32:30-31], hatte ein Erlebnis, das ihm keiner nehmen konnte. Seine Hüfte tat weh, aber er zog seine Straße mit seinem Gott, der seine Hilfe geworden war.

Wenn wir so über alle diese Dinge nachdenken, dann wissen wir: Gott lässt sich als der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs bezeichnen. [2M 3:6] Und das ist Er auch – der Gott der Verheißungen gibt, der Segen gibt, der seine Knechte geführt und geleitet hat, der mit ihnen war und noch heute ist.

Wenn wir das Wort aus dem Propheten Jesaja, das wir zur Einleitung hörten, näher betrachten, dann geht es uns ebenfalls zu Herzen. Wo wäre ein Wort, das uns nicht zu Herzen gehen würde? Es ist aus dem 6. Kapitel von Vers 8 gelesen worden. Aber schon vorher, in Vers 5 ruft der Prophet aus:

[5] … »Wehe mir, ich bin verloren! Denn ich bin ein Mann mit unreinen Lippen und wohne inmitten eines Volkes mit unreinen Lippen; und nun habe ich den König, den HERRN der Heerscharen, mit meinen Augen gesehen!«

Wer kommt wohl in die Gegenwart Gottes und erkennt nicht, dass er Staub ist? Dass er nichts ist, nicht wert, die Augen zu erheben, nicht wert den Mund aufzutun, geschweige mit dem Herzen aufzunehmen, was Gott zu geben hat. Dann heißt es in Vers 7:

[7] Er berührte …

Also mit dieser Kohle, mit der feurigen Kohle.

[7] Er berührte mit ihr meinen Mund und sagte: »Siehe, nachdem diese [Kohle] deine Lippen berührt hat, ist deine Schuld von dir gewichen und deine Sünde getilgt!«

Da, wo Gott antwortet mit diesem Feuer vom Altar und seinen Geist gibt, da ist Bestätigung Gottes, dass unsere Schuld getilgt und unsere Sünde vergeben ist.

Ich habe ehe ich hierherkam, gerade aus dem Johannes im Anfang gelesen. Und Bruder Russ hat es schon betont, dass alles Gnade ist. Und wie heißt es im Johannesevangelium 1 Vers 16 – auch ein uraltes und bekanntes, wertvolles Wort:

[16] Aus seiner Fülle haben wir ja alle empfangen, und zwar Gnade über Gnade.

[17] Denn das Gesetz ist durch Mose gegeben worden, aber die Gnade und die Wahrheit sind durch Jesus Christus geworden [= gekommen].

Welch ein herrliches Wort. Beides war notwendig – das Gesetz, um uns zu verdammen, zu verurteilen, ins Gefängnis zu tun und die Gnade, um uns frei zu sprechen, um uns herauszulassen, um uns wieder zu Gott zurückzuführen. Alles hat doch seinen Platz. Und auch du und ich, wir haben unseren Platz im Reiche Gottes.

Wir leben in einer Zeit… (und auch das hat mein geliebter Bruder betont) – viele haben das Wirken Gottes gesehen. Und wer den jetzigen Rundbrief lesen wird… (Vielleicht soll ich das hier zur Erläuterung sagen.) – der wird vielleicht einiges darin lesen und nicht ganz wissen, woher der Wind weht. Aber wer von dem großen Kongress in Berlin weiß und von denen namhaften Männern, die da sein werden, Shakarian, Du Plesis und wer sie alle sein mögen – alles Männer, die wie kein anderer das Wirken Gottes in dieser Zeit gesehen haben. Du Plesis, ein unbekannter Mann der Pfingstmission in Südafrika sah in Durban, sah in Cape Town und in verschiedenen Orten in Pretoria, überall die gewaltigen Dinge. Und nachdem er diese gewaltigen Dinge gesehen hat, entschloss er sich, nach Amerika überzusiedeln und folgte Bruder Branham auf dem Fuß in all die Versammlungen, wohin er ging. Und wer die Predigten Bruder Branhams kennt, weiß, dass Du Plesis manchmal in den Nachmittags Versammlungen sprach und Bruder Branham am Abend. Und dann, wer weiterliest, merkt und hört, wie Bruder Branham sagt: „Dieser Mann ist mein Freund. Und er weiß nicht, dass er die Pingstleute und alle anderen in eine Falle hineinführt, aus der sie nicht mehr herauskommen werden.“

Was konnte er ändern? Was haben die Wunder und Zeichen an diesem Manne ausgerichtet? – Eine Begeisterung hervorgebracht und ihm selbst praktisch die Türen geöffnet zu den Höchsten und hohen. Und der Erfolg oder Resultat ist, dass alles in einen Pfingstlichen Rausch hineingebracht wird. Und wer das einmal erlebt… das ist tatsächlich sagenhaft. Wir können das hier nicht produzieren, wir können das nicht aufweisen, was diese Leute aufzuweisen haben.

Aber wenn wir uns die Sache näher betrachten, dann müssen wir sagen: „Das Los ist uns aufs Lieblichste gefallen.“ [Ps 16:6] Uns ist ein großes Erbteil zuteil geworden. Wir wollen niemanden richten, dazu haben wir keine Zeit mehr und das wollen wir auch nicht. Auch diese Leute würde ich jederzeit wieder umarmen – sind alles Menschen, mit denen man zusammen auf der Plattform saß, in der gleichen Versammlung gepredigt hat und die auch ich kenne. Und man würde alles drum geben, um ihnen zu helfen – und besonders Bruder Shakarian. Der doch wirklich wie kein anderer nach dem Bruder Price heimgegangen war, den er auch noch kannte – ein Mann Gottes wie Wigglesworth mit großen Wundern und Zeichen bestätigt. Aber ohne diese Gabe, die Bruder Branham hatte, ohne diesen Dienst, ohne das Zeichen des Messias. Aber gerade dieser Mann war es, der so viel gesehen hatte. Als er mehr sah, hat er mehr auf- und angenommen und hat zu keinem so gestanden wie zu Bruder Branham.

Heute scheint alles vergeblich gewesen zu sein – und dennoch nicht vergeblich. Irgendwie, (und unser Bruder hat's zum Ausdruck gebracht) der Same Gottes liegt auf dieser Erde. Er ist da. Irgendwo ist er. Wenn die Sonne, das Licht, ihn trifft, dann kommt er hervor und bringt Frucht zur Ehre Gottes.

Was mir hier in dem prophetischen Wort aufgefallen ist, das ist der Gedanke mit den Augen: „und bestreiche ihre Augen, damit sie Damit sie nicht sehen.“ [Jes 6:10] Wer Offenbarung 3:18 liest, der merkt, dass da gerade das Gegenteil steht. „Bestreichen deine Augen, damit du sehend wirst…“

Zu welcher Zeit? Warum? Dann, wenn Gott sein Wort offenbart, seinen Willen kundtut: „Ich rate dir kaufe Golf mehr und dann nimm Salbe und bestreicht deine Augen, damit du sehen kannst.“ Hier sollten sie die Augen bestreichen, damit sie nicht sehen. Dann aber, wenn das Wort geoffenbart wird, im Gemeindezeitalter zu Laodicea sollen wir die Augen bestreichen, damit wir sehen können. Warum? Weil die Zeit da ist, in der Gottes Wort sich erfüllt, und zwar an denen, die dazu bestimmt sind, zu sehen und zu hören. Welch ein Wort! Die erste Botschaft, die dieser Prophet bringen muss, ist eine Ankündigung des Gerichts [Jesaja 6:9]:

[9] … »Gehe hin und sage zu diesem Volk: ›Ihr sollt immerfort hören und doch kein Verständnis haben, und ihr sollt immerfort sehen und doch nicht erkennen!‹

[10] Mache das Herz dieses Volkes verstockt [= unempfänglich] und seine Ohren schwerhörig und bestreiche [oder: verklebe] ihm die Augen, damit es mit seinen Augen nicht sieht und mit seinen Ohren nicht hört und sein Herz nicht zur Erkenntnis gelangt, und es sich nicht bekehrt und sich nicht Heilung verschafft.«

Und dann die Frage: „Bis wann?“ [v. 11] Bis die Städte verödet sind, bis das Gericht über sie ergangen ist – und dann kommt die Zeit. Nach dem Gericht kommt die Zeit, dass er einen Samen übrig hält, einen Wurzelspross, einen Wurzelstock, aus dem wieder Neues hervorgeht. Das hat Zephanja im 3. Kapitel sehr deutlich gesagt, sei es von Vers 12, Zephanja 3, Vers 12:

[12] Und ich werde in deiner Mitte ein demütiges und geringes [oder: gebeugtes] Volk übriglassen, das sein Vertrauen auf den Namen des HERRN setzt.

[13] Die dann von Israel noch übrig sind, werden nichts Unrechtes mehr tun und keine Lüge reden, und in ihrem Munde man wird keine trügerische Zunge mehr finden, sondern sie werden eine ruhig weidende und sich lagernde Herde bilden, die von niemand aufgeschreckt wird.«

Der Überrest wird sein Vertrauen auf den Namen des Herrn setzen. Worauf können wir unser Vertrauen setzen? Doch nur auf den Herrn. Auf sein Wort. Auf seine Gnade. Auf die … ?? … des Blutes seines Wortes und seines Geistes. Auf die Kraft seines Namens, können wir unser Vertrauen setzen.

Und dann Das Wort im Neuen Testament ist ja auch ein großes Vorrecht, wenn der Herr zu den Seinen in Matthäus 13 sagen kann:

[11] … »Euch ist es gegeben [oder: verliehen], die Geheimnisse des Himmelreichs zu erkennen…

… zu wissen, zu hören und zu sehen, was Gott durch den Mund der Propheten verheißen, was er geredet hat. Wir haben es alle mitgelesen. Matthäus 13 von Vers 16:

[16] Aber eure Augen sind selig [zu preisen], weil sie sehen, und eure Ohren, weil sie hören!

[17] Denn wahrlich ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben sehnlichst gewünscht, das zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und hätten gerne das gehört, was ihr hört, und haben es nicht zu hören bekommen.«

Heute, ergehen diese Worte an dich und an mich. Heute ergehen sie an uns.

[16] Aber eure Augen sind selig [zu preisen], …

Nachdem der Herr Bezug nimmt auf das Wort des Propheten Jesaja und seinen Jüngern die Frage beantwortet, denn es steht ja geschrieben [Matthäus 13;10]:

[10] Da traten die Jünger an Jesus heran und fragten ihn: »Warum redest du in Gleichnissen [= Bilderreden] zu ihnen?«

Hier sprach er zum Volk, nicht zu den Jüngern. Und dann heißt es:

[11] Er antwortete: »Euch ist es gegeben [oder: verliehen], die Geheimnisse des Himmelreichs zu erkennen, …

Lasst mich doch hier direkt sagen: Alle, die dazu bestimmt sind, im Himmel zu sein, sind dazu bestimmt, die Geheimnisse des Himmelreiches zu erkennen, denn für sie sind sie bestimmt. So ist und nicht anders. Und wie heißt es:

[11] Er antwortete: »Euch ist es gegeben [oder: verliehen], die Geheimnisse des Himmelreichs zu erkennen, jenen aber ist es nicht gegeben.

[12] Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, so daß er Überfluß [oder: reichlich] hat; wer aber nicht [= so gut wie nichts] hat, dem wird auch das genommen werden, was er hat.

Ein anderer Evangelist sagt, „was er zu haben meint.“ [Lk 8:18] Gott nimmt nichts, was er gegeben hat. Aber das könnte uns passieren, wie Bruder Branham auch sagt dass eben Rechtfertigung, Heiligung, Geistestaufe, alles… – das eine wird das andere nach sich ziehen, sonst kann es uns passieren, dass das eine uns nicht hilft, wenn das andere und das Dritte nicht folgen kann.

„Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Himmelreiches zu erkennen.“ Wer dazu bestimmt ist, im Himmel zu sein, wird das, was mit dem Himmelreich zu tun hat und was Gott geredet und was er offenbart, das wird in seinem Herzen offenbar werden – es wird ihm kundgetan sein. Anders geht es nicht. Wer nicht dazu bestimmt ist, die Herrlichkeit Gottes zu schauen, an dem wird es vorbeigehen, der wird die Gleichnisse hören und sie deuten und nichts verstehen. Aber wer dazu bestimmt ist, der wird es schon verstehen.[Matthäus 13;16]:

[16]… eure Augen sind selig [zu preisen], weil sie sehen, und eure Ohren, weil sie hören!

Und dann diese Feststellung:

[17] Denn wahrlich ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben sehnlichst gewünscht, das zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und hätten gerne das gehört, was ihr hört, und haben es nicht zu hören bekommen.«

Die Propheten, die alten Gottesmänner, haben geweissagt von der Gnade, die durch Christus auf uns kommen würde [1Pt 1:10], haben geweissagt von dem Kommen des Messias, aber sind entschlafen, haben den Tag nicht erlebt. [Heb 11:13] Haben die Zeit nicht mehr gehabt, um das alles zu sehen und zu hören. Ein Prophet, Jesaja und all die anderen Propheten, die geweissagt haben, sind heimgegangen, ohne zu sehen, ohne zu hören, dass alles, was sie geweissagt haben, und der Herr sagt: „Euch aber eure Augen sind selig zu preisen, weil sie sehen, weil sie hören…“ Es war die Zeit der Erfüllung der Schrift in jener Generation. Heute spricht der Herr zu uns:

[16] Aber eure Augen sind selig [zu preisen], weil sie sehen, und eure Ohren, weil sie hören!

Möge das auch in unsere Herzen eindringen.

Ich habe nur noch ganz kurz ans Gebet gedacht in Lukas 11 – und damit kommen wir dann zum Schluss und gehen ins Gebet. In Lukas 11, lesen wir von Vers  1:

[1] Jesus betete [einst unterwegs] an einem Orte [= irgendwo], und als er damit zu Ende war, sagte einer seiner Jünger zu ihm: »Herr, lehre uns beten [= ein Gebet], wie auch Johannes seine Jünger [Gebete] gelehrt hat!«

Sie haben den Herrn predigen gehört, sie waren ja mit ihm zusammen, aber sie hatten nur einen Wunsch: „Lehre uns beten, Herr.“ Nachdem sie gehört und gesehen hatten, wie er betete, war nur noch ein Verlangen in Ihnen:

[1] … »Herr, lehre uns beten [= ein Gebet], wie auch Johannes seine Jünger [Gebete] gelehrt hat!«

Wir sind heute Abend hier zum Gebet und wollen denselben Wunsch äußern und sagen: „Herr, lehre uns beten! Lehre mich beten, Herr.“

Und es ist ein eigenartiges Beispiel, dass der Herr in Verbindung mit dem Gebet hier ausführt und Es heißt von Vers 5:

[5] Dann fuhr er fort: »Wer unter euch hätte wohl einen Freund und ginge [nicht] mitten in der Nacht zu ihm und sagte zu ihm: ›Freund, hilf mir mit drei Broten aus!

[6] Denn ein Freund von mir ist auf der Reise zu mir gekommen, und ich habe ihm nichts vorzusetzen‹;

[7] und jener würde von drinnen antworten: ›Belästige mich nicht! Die Tür ist schon verschlossen, und meine Kinder liegen schon bei mir im Bett; ich kann nicht aufstehen und es dir geben!‹

Und jetzt sagt der HERR:

[8] Ich sage euch: Wenn er auch nicht deshalb aufstehen und ihm das Gewünschte geben mag, weil jener sein Freund ist, so wird er doch wegen dessen Hartnäckigkeit aufstehen und ihm geben, soviel er bedarf.

Mit anderen Worten: Dieser Mann, der des Nachts in Not geraten ist, der Hilfe braucht, der den, der ihn besucht hat, bewirten will, er klopft nicht nur einmal und hört: „Ich habe keine Zeit…“, sondern er klopft und er klopft, bis er nicht nur eine mündliche Antwort hat, die abweisend wäre, sondern eine direkte Antwort… bis er die Sache, um die er bittet, in seinen Händen hat und nach Hause gehen kann. Der Mann geht nicht nach Hause, weil er gesagt bekommt: „Belästige mich nicht mehr.“ Nein, er bleibt dort an der Tür und klopft an! Ihn interessiert nicht, ob der Mann sich gelegt hat, ob seine Kinder im Bett sind, ob die Tür verschlossen ist. Er bleibt dort und er klopft, bis er das, was er braucht und worum er bittet, bekommen hat. Und erst dann geht er nach Hause. Und hier steht das Wort »Hartnäckigkeit«. Manchmal sind wir hartnäckig, wo wir es nicht sein sollten, und geben nicht nach, aber hier sollen wir hartnäckig sein und nicht nachgeben – nicht aufgeben, sondern dableiben und anklopfen.

Und dann gibt der Herr selbst die Antwort von Vers 9:

[9] So sage denn auch ich euch: Bittet, so wird euch gegeben werden; suchet, so werdet ihr finden; klopft an, so wird man euch auftun!

[10] Denn wer da bittet, empfängt, und wer da sucht, findet, und wer anklopft, dem wird man auftun.

Wie schon gesagt: der Herr gebraucht ein irdisches Beispiel. Einen Fall, dass der eine zum anderen kommt und ihn um irgendetwas bittet, spricht von der Hartnäckigkeit, dass er beharrlich bleibt, sich nicht abweisen läßt, sondern darauf wartet, zu empfangen, worum er gebeten hat. Und dann sagt er:

[9] So sage denn auch ich euch: Bittet, so wird euch gegeben werden; …

Ich muss mal sehen, ob hier ein Komma ist. Lieber wäre es mir gewesen, es wäre hinter dem „so“ gewesen. „Bittet so…!“ – wie der Mann dort. „Bittet So. Nehmt nicht das Nein… oder meint nicht, es ist ungelegen, sondern wenn ihr den Mut habt, anzuklopfen, habt den Mut abzuwarten, bis die Sache in euren Händen ist, bis ihr sie mitnehmen könnt.“ Ich frage mich: Habe ich schon das Beten begriffen? Weiß ich, was Beten bedeutet? Wenn der Herr hier gefragt wird und angehalten wird und man sagt: „Herr, lehre uns beten?“ Und er gibt dann das Beispiel von diesem Manne, der des Nachts zu seinem Freunde geht und nicht eher zufrieden ist, bis er das empfangen hat, worum er bittet.

Es interessiert nicht, ob er meint, es sei ungelegen. Laßt mich hier sagen: „Gott schläft nicht.“ [Ps 121:4] Ob Tag oder Nacht, wir können zu ihm kommen. Und wir haben die Verheißung: „Bittet, so wird euch gegeben werden. Suchet, so werdet ihr finden. Klopft an, so wird euch aufgetan.“

Das wollen wir heute in dieser Geburtsstunde in unserem Herzen haben. Und wenn wir beten, das mit einbeziehen und sagen: „Herr, lehre uns beten“ Und nicht nur mit ihm beten – Lehren in Worten – Er gibt ein praktisches Beispiel, was es bedeutet, richtig zu beten, nämlich nicht unverrichteter Dinge nach Hause zu gehen, sondern beharrlich zu bleiben, durch zu beten, anzuklopfen, bis aufgetan wird. Und es heißt: „Wer bittet, dem wird gegeben. Und wer sucht, wird finden. Wer anklopft, dem wird aufgetan.“  Vers 10:

[10] Denn wer da bittet, empfängt, und wer da sucht, findet, und wer anklopft, dem wird man auftun.

[11] Wo wäre aber unter euch ein Vater, der seinem Sohne, wenn er ihn um Brot bittet, einen Stein reichte? …

Gott gibt das, worum wir ihn bitten. Dieser Mann bat um Brot. Er brauchte Brot. Meint ihr, der andere wäre herausgekommen mit irgendeiner anderen Sache? Wenn er herauskommt, um etwas zu geben, dann muss er mit dem Brot, um das gebeten wird, herauskommen.

Eine andere Sache hätte ihn nicht zufriedengestellt, weil er nicht in Not war, auf eine auf einem anderen Gebiet. Er brauchte Brot. Er bat um Brot. Was brauchst du heute? Was brauche ich? Womit kommst du? Womit komme ich heute vor den Herrn? Was haben wir ihm zu sagen? Worauf wollen wir bestehen? Sagen: Herr, wir klopfen an, bis du auf tust, bis du antwortest, bis du gibst, was wir benötigen.

Und wenn wir dieses Beispiel glauben, es zu Herzen nehmen und uns im Gebet im Namen des Herrn vereinigen, dann kann es nicht anders sein, als dass Gott uns antwortet, denn wahrlich, wir haben viel Grund und Ursache, ihm von ganzem Herzen zu danken, ihn anzubeten.

Manche Gebete hat er schon erhört, andere Anliegen sind sehr schwer und die anderen Fürbitten, die wir hier haben, wollen wir auch vor das Angesicht Gottes bringen. Ganz gleich, wo unsere Brüder, wo unsere Schwestern sind, wir wollen ihrer gedenken. Der Herr hat einen Überrest, mit dem er den Weg bis zu Ende gehen wird. Und dazu möge Er dir und mir und vielen anderen Gnade schenken, dass wir unsere Blicke auf ihn richten und vorwärts gehen im Glauben. Geht es manchmal durch die tiefsten Tiefen, unser Weg führt hinauf in die Herrlichkeit Gottes. Wie oft hat es Bruder Branham gesagt? Der Weg nach oben führt zunächst nach unten. Er führt durch die Tiefe, damit man es schätzen kann, wenn man die Höhen erreicht. [2Kor 4:17] So möge Gott segnen, mit uns sein. Fluch in Segen verwandeln und alles Wohl machen in allen seinen Kindern zur Ehre und zum Preise seines heiligen Namens. Amen.