Bei der Betrachtung dieses Wortes lassen wir uns mit dem Wort aus Röm. 3: 4 leiten: »Nimmermehr! Es bleibt vielmehr dabei: Gott ist wahrhaftig, ob auch jeder Mensch ein Lügner ist …«
Zu dem nehmen wir noch das Wort aus 2. Petr. 1, 19-21: »… und um so fester steht uns nun das prophetische Wort, das wir besitzen, und ihr tut wohl, auf dieses acht zu geben als auf ein Licht, das an einem dunklen Ort scheint, bis der volle Tag anbricht und der Morgenstern in euren Herzen aufgeht. Dabei müsst ihr euch vor allem darüber klar sein, dass keine Weissagung der Schrift eine eigenmächtige Deutung zulässt; denn noch niemals ist eine Weissagung durch menschlichen Willen ergangen, sondern, vom heiligen Geist getrieben, haben Menschen von Gott aus geredet.«
Ob es im Alten oder Neuen Testament war, zur bestimmten Zeit hatte Gotte immer jemanden, der im Auftrage Gottes gesprochen oder geschrieben hat. Wenn dann nach einer gewissen Zeit Gott wieder jemanden berufen hat, wusste der Gesalbte Gottes genau, was sein Vorgänger gesagt und geschrieben hat. So konnte Gott durch Seinen Propheten Seinem Volk sagen, welches Wort jetzt in Erfüllung gegangen ist. Es ist nie geschehen, dass ein Prophet Gottes im Auftrage Gottes etwas vorausgesagt hätte und sein Nachfolger es nicht respektiert oder sogar zerstört hätte. Alle Propheten und Männer Gottes waren in einer vollkommenen Harmonie und Zucht des Wortes Gottes.
So sehen wir auch, dass, als Jesus auf Erden war, Er in jedem Fall auf das prophetische Wort Bezug nehmen konnte. So wusste auch Petrus nach der Ausgießung des Heiligen Geistes, welches Wort gerade dann in Erfüllung ging: »… hier erfüllt sich die Verheißung des Propheten Joel …« (Apg. 2, 16).
Auch Gabriel, der Engel des Herrn , konnte Zacharias nichts anderes als das prophetische Wort sagen. »… denn er wird groß vor dem Herrn sein; Wein und berauschende Getränke wird er nicht genießen und mit Heiligem Geist wird er schon von Geburt an erfüllt werden. Viele von den Söhnen Israels wird er zum Herrn , ihren Gott, zurückführen, und er ist es, der vor Ihm einhergehen wird im Geist und in der Kraft des Elia, um die Herzen der Väter den Kindern wieder zuzuweden und die Ungehorsamen zur Gesinnung der Gerechten zu führen, um dem Herrn ein wohlbereitetes Volk zu schaffen.« (Luk. 1, 15-17).
Jetzt geht es aber darum, ob wir gesehen und uns kundgetan wurde, welches Wort vor unseren Augen erfüllt wurde. Dabei sollten wir dem Wort Gottes Recht geben, das in Amos 3, 7 aussagt: »Nein, Gott der Herr tut nichts, ohne zuvor Seinen Ratschluss Seinen Knechten, den Propheten, geoffenbart zu haben.« Wenn Gott Seinem Volk etwas kundtun wollte, stellte Er sich nie inmitten Seines Volkes hin, sondern sandte ihnen einen Propheten, zu dem Er vorher gesprochen hatte. Wir sehen das auch bei Hesekiel, dass nicht der Herr zu den Knochen sprach, sondern dem Propheten sagte: Weissage! Als der Prophet im Auftrage Gottes geweissagt hatte, erst danach fügten sich die toten Gebeine zusammen und wurden wieder lebendig: »Die Hand des Herrn kam über mich: Er führte mich im Zustande der Verzückung hinaus und ließ mich mitten in der Tal-Ebene nieder, die voll von Totengebeinen war. ER führte mich ringsherum an diesen vorüber; und siehe, es lagen ihrer sehr viele über die ganze Tal-Ebene hin, aber alle waren ganz verdorrt. Da fragte Er mich: ›Menschensohn, können wohl diese Gebeine wieder lebendig werden?‹ Ich antwortete: › Herr , mein Gott, Du weißt es.‹ Hierauf gebot Er mir: ›Weissage über diese Gebeine und rufe ihnen zu: ,Ihr verdorrten Gebeine, vernehmt das Wort des Herrn ! So hat Gott der Herr zu diesen Gebeinen gesagt: Fürwahr, Ich will Odem in euch kommen lassen, damit ihr wieder lebendig werden, und will Sehen an euch schaffen und Fleisch über euch wachsen lassen, Ich will euch mit Haut überziehen und euch Odem einflößen, damit ihr wieder lebendig werden und erkennt, dass Ich der Herr bin.‘‹
Da weissagte ich, wie mir geboten war; und als ich geweissagt hatte, entstand plötzlich ein Rascheln, und die Gebeine fügten sich zusammen, eins an das andere. Als ich nun hinschaute, nahm ich wohl Sehnen an ihnen wahr, und Fleisch war über sie gewachsen, und mit Haut waren sie oben überzogen, aber Odem war noch nicht in ihnen. Da sagte Er zu mir: ›Richte eine Weissagung an den Odem, ja weissage, Menschensohn, und sprich zu dem Lebensgeist: ,So hat Gott der Herr gesprochen: O Geist, komm von den vier Winden herbei und hauche diese Erschlagenen an, dass sie wieder lebendig werden!‘‹ Als ich nun so weissagte, wie Er mir geboten hatte, da kam der Lebensgeist in sie, so dass sie lebendig wurden und auf ihre Füße traten, eine gewaltig große Heerschar.
Hierauf sagte Er zu mir: ›Menschensohn, diese Gebeine hier sind das ganze Haus Israel. Siehe, sie sagen jetzt: ,Verdorrt sind unsere Gebeine und geschwunden ist unsere Hoffnung: es ist aus mit uns!‘ Darum weissage du und sage zu ihnen: ,So hat Gott der Herr gesprochen: Wisset wohl: Ich will eure Gräber öffnen und euch, mein Volk, aus euren Gräbern hervorgehen lassen und euch in das Land Israel zurückbringen.‘‹« (Hes. 37, 1-12).
Jetzt aber frage ich, wie kann sich das Wort aus Sach. 14, 7, dass zur Abendzeit Licht sein wird, erfüllen, wenn Gott der Herr nichts tut, ohne zuvor Seinen Ratschluss Seinen Knechten, den Propheten zu offenbaren«? (Am. 3, 7). Wie können alle Dinge wieder hergestellt werden (Matth. 17, 11)? »ER gab ihnen zur Antwort: ›Elia kommt alledrdings und wird alles wieder in den rechten Stand bringen.« Wie können die »Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge« (Apg. 3, 21) kommen? Wie kann das Geheimnis Gottes, wie es Seinen Knechten, den Propheten, verkündigt wurde, zum Abschluss kommen? »… sondern in den Tagen, in denen die Stimme des siebten Engels erschallt, wenn er in die Posaune stoßen wird, ist dann das Geheimnis Gottes zum Abschluss gekommen, wie Er es Seinen Knechten, den Propheten, als Freudenbotschaft zuverlässig mitgeteilt hat.« (Offbg. 10, 7).
Hat nicht Jesus gesagt, dass, wie es in den Tagen Noahs war, es in den Tagen des Menschensohnes sein wird? Und hat nicht Jesus gesagt, dass, wie es in den Tagen Lots war, es sein wird an dem Tag, an dem sich der Menschensohn offenbaren wird? (Luk. 17, 26-30). Steht nicht in Maleachi 3, 23-24 geschrieben: »Wisset wohl: Ich sende euch den Propheten Elia, ehe der große und furchtbare Tag des Herrn kommt ; der wird das Herz der Väter den Söhnen und das Herz der Söhne ihren Vätern wieder zuwenden, damit Ich nicht kommen muss und das Land mit dem Bannfluch schlage!« Selbst Jesus sagte in Matth. 17, 11: »Elia kommt allerdings und wird alles wieder in den rechten Stand bringen.«
Jetzt könnte jemand einwenden, dass sich in Wort aus Matth. 17, 12: »ICH sage euch aber: Elia ist bereits gekommen, doch sie haben ihn nicht erkannt, sondern sind mit ihm verfahren, wie es ihnen beliebte. Ebenso wird auch der Menschensohn durch sie zu leiden haben.« bei Johannes dem Täufer bereits erfüllt hat. Wenn wir aber das Wort Gottes aufmerksam lesen, stellen wir fest, dass es im ersten Fall um die Wegbereitung vor dem ersten Kommen des Herrn geht. Im zweiten Fall geht es um die Wegbereitung vor dem zweiten Kommen des Herrn und um das zweite Kommen des Herrn . Betrachten wir also erst das erste Kommen, bevor wir mit dem zweiten Kommen anschließen.
In Lukas 1, 11-17 lesen wir: »Da erschien ihm ein Engel des Herrn , der stand auf der rechten Seite des Rauchopferalters. Bei seinem Anblick erschrak Zacharias, und Furcht befiel ihn; der Engel aber sagte zu ihm: ›Fürchte dich nicht, Zacharias, denn dein Gebet hat Erhörung gefunden, und deine Frau Elisabeth wird die Mutter eines Sohnes werden, dem du den Namen Johannes geben sollst. Du wirst Freude und Jubel darüber empfinden, und viele werden sich über seine Geburt freuen, denn er wird groß vor dem Herrn sein; Wein und berauschende Getränke wird er nicht genießen, und mit Heiligem Geist wird er schon von Geburt an erfüllt werden. Viele von den Söhnen Israels wird er zum Herrn , ihrem Gott, zurückführen; und er ist es, der vor Ihm einhergehen wird im Geist und in der Kraft des Elia, um die Herzen der Väter den Kindern wieder zuzuwenden und die Ungehorsamen zur Gesinnung der Gerechten zu führen, um dem Herrn ein wohlbereitetes Volk zu beschaffen.‹« Das war die Nachricht, mit der der Engel des Herrn zu Zacharias gekommen war, dabei betonte er in vers 15, dass groß vor dem Herrn sein würde und Wein und berauschende Getränken wird er nicht genießen, und mit Heiligem Geist wird er schon von Geburt an erfüllt werden, denn er wird vor Ihm einhergehen im Geist und in der Kraft des Elia, um die Herzen der Väter den Kindern wieder zuzuwenden und die Ungehorsamen zur Gesinnung der Gerechten zu führen, um dem Herrn ein wohlbereitetes Volk zu beschaffen.« Allein in diesem Wort ist schon der Beweis, dass Johannes das Wort aus Mal. 3, 23-24 nicht erfüllt hat. Dort haben wir im vers 24 gelesen, dass er das Herz der Väter den Söhnen und das Herz der Söhne ihren Vätern wieder zuwenden wird, damit Ich nicht kommen muss und das Land mit dem Bannfluch schlage.
Johannes wurde nur gesagt, dass er das Herz der Väter den Söhnen zuwenden soll, aber nicht das Herz der Söhne den Vätern. Als Jesus die Worte in Matth. 17, 11 aussprach, sagte Er, dass zu der Zeit Johannes schon im Gefängnis war und nicht mehr alles in den rechten Stand bringen konnte. Im 11. vers sprach Jesus in der Zukunft, dagegen im 12. vers in der Vergangenheit.
Auch selbst Johannes der Täufer hat über sich selbst ein klares Zeugnis abgelegt, dass er weder Christus, noch Elia noch der Prophet sei, sondern »die Stimme, die in der Wüste ruft«: »Dies ist nun das Zeugnis des Johannes, als die Juden aus Jerusalem Priester und Leviten zu ihm sandten, die ihn fragen sollten, wer er sei. Da bekannte er unverhohlen und erklärte offen: ›Ich bin nicht Christus.‹ Sie fragten ihn weiter: ›Was denn? Bist du Elia?‹ Er sagte: ›Nein, ich bin es nicht.‹ ›Bist du der Prophet?‹ Er antwortete: ›Nein.‹ Da sagte sie zu ihm: ›Wer bist du denn? Wir müssen doch denen, die uns gesandt haben, eine Antwort bringen! Wofür gibst du selbst dich aus?‹ Da antwortete er: ›Ich bin die Stimme dessen, der in der Wüste ruft: ‘Ebnet dem Herrn den Weg!’ wie der Prophet Jesaja geboten hat.‹ Die Gesandten aber gehörten zu den Pharisäern und fragten ihn weiter: ›Warum taufst du denn, wenn du weder Christus noch Elia noch der Prophet bist?‹« (Joh. 1, 19-25)