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Voriges Kapitel

Die Zeit ist nahe!!

Fast zweitausend Jahre lang haben die Gläubigen auf die Erfüllung bestimmter Bibelstellen gewartet, doch „die Stunde war noch nicht da.“ Gemäß der Verordnung Gottes geschehen alle Dinge zu der dafür bestimmten Zeit. Als die Zeit erfüllt war, kam Christus. ER sandte Seinen Vorläufer, Johannes den Täufer, der rief aus: „Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen.“ Die Zeit, auf die sie so lange gewartet hatten, war da. Das Vorausgesagte wurde Realität.

Der HErr Jesus begann Seinen Predigt-Dienst, indem ER ausrief: „Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen.“ Als der Apostel Johannes die Entfaltung des Heilsplanes auf der Insel Patmos sah, schrieb er: „Selig ist der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und die das bewahren, was darin geschrieben steht, denn die Zeit ist nahe.“ Nachdem er alles gehört und gesehen hatte, wurde ihm gesagt: „Lege die Worte der Weissagung dieses Buches nicht unter Siegel, denn die Zeit ist nahe!“

Mit großer Erwartung sehnten sich die Gläubigen im Laufe der gesamten Kirchengeschichte nach der Erfüllung der für die Endzeit bestimmten Weissagungen. Nun ist die Zeit fortgeschritten und alles weist darauf hin, daß die Wiederkunft Jesu Christi nahe gekommen ist. Vieles, das mit diesem großen Ereignis zusammenhängt, ist schon oder wird in unmittelbarer Zukunft geschehen. Eine weitere Verzögerung kann es nicht geben, denn die Zeit ist nahe, in der Gottes Wort auch diesbezüglich bestätigt wird. Die Auserwählten Gottes erkennen, daß die Zeit nahegekommen ist, in der etwas geschehen muß. Sie durchforschen die Heilige Schrift gründlich und sind in grosser Erwartung der Verwirklichung der Verheißungen. 

Wenn Gott etwas auf Erden tut, müssen die Menschen ihre Entscheidung treffen. Religiöse Führer tragen eine besonders große Verantwortung um ihres Einflusses willen, den sie unter den Menschen ausüben. Sie sollten zweimal nachdenken, ehe sie einmal sprechen und das Wort Gottes und Seine Werke falsch einschätzen. 

In den Tagen des ersten Kommens Jesu Christi konnten die Juden die Erfüllung des verheißenen Wortes nicht sehen, weil die Priester ihren Stand gegen Ihn eingenommen hatten. Sie lehnten Ihn ab und widerstanden Seinem Dienst, weil sie im Grunde doch blind waren für die Wahrheit, die sie predigten. Vor ihren Augen tat der Herr grosse Wunder und Zeichen; alles, was die Schrift vorausgesagt hatte, geschah, doch weil es im Gegensatz zu ihrem religiösen Verständnis war, bezeichneten sie den HErrn der Herrlichkeit und Seine Werke als vom Teufel. In der Kirchengeschichte wiederholen sich in Zeiten göttlicher Heimsuchungen immer wieder gewisse Dinge. Wo immer der HErr etwas Außergewöhnliches auf Erden tut, läßt Satan nichts unversucht, die Menschen zu entmutigen und sie davon fernzuhalten, damit sie keinen Anteil daran haben. Religiöse Führer der heutigen Zeit können von Moses und Abraham, von Petrus und Paulus oder anderen großen Männern der Kirchengeschichte sprechen, und dennoch nicht erkennen, was Gott gegenwärtig tut. Berühmte Evangelisten unserer Zeit predigen das Evangelium, wissen jedoch nichts von dem, was jetzt tatsächlich im Reiche Gottes gemäß der Verheis-sungen des Wortes geschieht.

Seit Gründung der neutestamentlichen Gemeinde am Pfingsttage hat Gott immer wieder aufs neue Erweckungen geschenkt. Jetzt befinden wir uns in der letzten und abschließenden Gnadenheimsuchung Gottes. Es ist bedauerlich, daß die meisten, die in dieser Generation evangelistischen und missionarischen Dienst tun, entweder zu einer christlichen Denomination gehören und ihren Lehren verpflichtet sind, oder ihre eigene Missions-Gesellschaft gegründet haben. Es ist jedoch allgemein bekannt, daß ein Mann von Gott gesandt auftrat, der keine Denomination repräsentierte, nicht einmal sich selber, sondern Gott und Gottes Wort. Er hatte einen bestätigten Dienst, dem kein anderer bis zu dieser Zeit gleich kam. Wie die Propheten von alters her, hatte auch er einen direkten göttlichen Ruf empfangen. Sein Dienst war außergewöhnlich und kam dem Wirken Jesu Christi am nahsten. Sein Leben war so Christus-ähnlich, daß die einen bestürzt waren, andere zu Fanatikern wurden. Die geistlich Gesinnten jedoch priesen Gott für solch eine gnädige Heimsuchung. Das Wort Gottes bekam für sie eine neue Bedeutung. Wie es in allen anderen Zeitaltern war, so ist es auch heute: die einen sind dafür, die anderen dagegen; die einen verstehen, worum es geht, die anderen nicht.

Man fragt: Worum geht es hier eigentlich? Diejenigen, die von der unfehlbaren Gabe der Unterscheidung in dem Leben und Dienst dieses demütigen, von Gott erwählten Rüstzeuges, wissen, neigen schnell zu einer Überbetonung der Person. Deshalb sind aufrichtige Menschen abgeschreckt und vorsichtig geworden, als sie die fanatische Einstellung derer sahen, die den Anspruch stellen, die von Gott gegebene Botschaft zu glauben. Es ist dahingekommen, daß derjenige, den Gott so mächtig gebrauchte, zum Streitobjekt des Widerspruchs wurde. Doch trotz der Verwirrung hat Gott ein Volk, die Brautgemeinde Jesu Christi. Sie glaubt an ein echtes Heilserlebnis, sie erkennt das Wirken des Geistes Gottes und findet ihren Weg, weil sie vom HErrn geführt wird. Sie nährt sich vom Brot des Lebens und bleibt im Worte.

Aus dem Alten und Neuen Testament ersehen wir klar: wenn Gott auf Erden etwas tut, läßt der Feind keine Ruhe, bis er die Menschen aufgebracht hat. Die Torheiten, die von sogenannten Nachfolgern begangen werden, dürfen jedoch dem wahren Mann Gottes nicht angelastet werden. Die Handlungsweise der Einzelnen bringt nur ans Tageslicht, ob sie Christus folgen oder nur von einem Menschen begeistert sind. Die Schuld trifft diejenigen, die kein geistliches Verständnis über den Heilsplan Gottes haben und dennoch die Schrift meistern wollen.

Es gibt nur zwei Quellen der Inspiration. In jedem Zeitalter gab es die geistlich und die fleischlich Gesonnenen. Einzelne und auch Bewegungen sind dem Irrtum verfallen, weil sie unbiblischen Lehren folgen, die von verführerischen Geistern stammen. Es ist deshalb notwendig, daß als einziger Maßstab das geschriebene Wort Gottes angewandt wird. Die Zeit ist nahe gekommen. Ein klares Wort muß gesagt werden – was immer die Konsequenz sein mag. Alle, deren Ohren geöffnet sind, werden hören.

Nur die Heilige Schrift kann uns als Grundlage zur Beurteilung dienen. Der Prophet Mose trat gemäß einem göttlichen Auftrag auf, doch Jannes und Jambres wurden vom Feind geschickt, das Volk zu verwirren. Sie versuchten, die gleichen Wunder ohne göttlichen Auftrag zu tun. Sie hatten das verheißene Wort jener Stunde nicht. Sie konnten dem Volke Gottes weder die Befreiung noch irgendeinen Segen bringen.

Nachdem die Kinder Israel durch die mächtige Hand Gottes aus Ägypten geführt wurden, traten Korah und Dathan unter verkehrter Inspiration auf, setzten alles daran, das Volk im Lager aufzubringen und eine Stimmung gegen Moses hervorzurufen, dem sie unterstellten, daß er zuviel für sich beanspruche. Sogar Aaron, der Bruder Moses, beging eine schreckliche Sünde, indem er ein goldenes Kalb anfertigte, und das Volk rief aus: „Dies ist dein Gott, Israel, der dich aus dem Land Ägypten hergeführt hat. “ (2. Mose 32,4) Es war derselbe Aaron, dem geboten wurde, daß er die Namen der Kinder Israel in dem Brustschild auf seinem Herzen tragen sollte, wann immer er in das Heiligtum einträte. (2. Mo. 28,29–30)

Nach all dem Durcheinander im Lager Israels trat Bileam auf, ihnen zu fluchen. Gott jedoch gestattete nicht, daß verflucht würde, was ER gesegnet hatte. Doch beachtet den heimtückischen Angriff des Feindes! Womit konnte er sie verführen? Er ließ Bileam zu einem Stolperstein auf dem Weg der Erlösten werden, indem dieser sie zum Götzendienst verleitete, so daß ihre Augen für die tatsächliche Leitung Gottes verblendet wurden. Später, als das Gericht sie wegen ihres Murrens und Sündigens traf, gebot Gott dem Mose, eine eherne Schlange aufzurichten. Wer sie im Glauben ansah, wurde unverzüglich von dem Schlangenbiß geheilt, erkennend, daß der Erlöser eines Tages kommen und der Schlange den Kopf zertreten würde. Die leblose, eherne Schlange hat niemals Christus repräsentiert, sondern versinnbildlichte, daß durch die Erhöhung Christi am Kreuz, der Teufel, die alte Schlange, besiegt wurde. Wir lesen später, daß Hiskia, der König von Juda, der in den Wegen des HErrn wandelte, die Schlange, die Moses hatte aufrichten lassen, vernichtete. Ihr mögt fragen: Wie kann das dem HErrn wohlgefällig gewesen sein, wenn sie doch ursprünglich unter einem direkten Auftrag des Allmächtigen aufgerichtet wurde? Die Sache verwandelte sich in einen Fluch, weil ein verführerischer Geist die Menschen zur Anbetung des Bildnisses motivierte. Jeder Außenstehende hätte mit Recht auf das Durcheinander in ihrer Mitte hinweisen können, doch trotz allem blieb ein Überrest des Volkes Gottes erhalten, der auf den HErrn und das schaute, was ER in ihrer Mitte tat. Wir alle müssen unsere Entscheidung treffen, ob wir uns mit dem befassen wollen, was der Feind tut, oder ob wir auf das Werk Gottes sehen wollen, das ER gemäß Seinem heiligen Worte tut. Ein wahrhaft Gläubiger wird immer sein Gleichgewicht halten und mit dem HErrn vorwärts gehen.

Wir leben jetzt vor der Wiederkunft Jesu Christi. Unsere Gedanken gehen zu Seinem ersten Kommen. Für die Menschen jener Zeit war es nicht einfach, den rechten Weg zu finden. Die Bibel erwähnt zwei Männer, die auftraten und Israel verwirrten: Theudas und Judas aus Galiläa. (Apg. 5,34–39) Solche Experten versammeln immer einen geschlossenen Kreis von Nachfolgern um sich und verheißen große Dinge, die nie geschehen. Religiöse Führer machen von solchen Entgleisungen Gebrauch, indem sie darauf hinweisen und die Menschen warnen, ja vorsichtig zu sein.

Als Johannes der Täufer und der HErr Jesus ihren Dienst begannen, haben die Priester sie zweifellos so eingestuft wie die Männer, die in der Vergangenheit aufgetreten waren. Sie verachteten diejenigen, die dem Dienst Johannes des Täufers folgten. Später konnten sie sagen: „Da ist euer große Prophet Johannes – enthauptet. Der besondere Dienst eures Elia ist zu Ende, seine Nachfolger werden sich zerstreuen.“ Sie hätten auf Judas hinweisen können, der seinen Meister verriet und sich dann das Leben nahm. Wie richtig erschienen ihre Argumente, als unser Erlöser auf Golgatha gekreuzigt wurde! Für die Zuschauer und die Kritiker war alles nur ein Durcheinander. 

Viele der Begleiterscheinungen am Anfang des Neuen Testaments wirkten verwirrend, als wären sie aus dem Gleichgewicht geraten, doch diejenigen, welche die Erfüllung des verheißenen Wortes Gottes erkannten, sahen es mit völlig anderen Augen, trotz der scheinbaren Verwirrung. Später warnte der Apostel Paulus vor falschen Brüdern, die auftreten und verkehrte Lehren vortragen und die Jünger in ihre Gefolgschaft ziehen würden. (Apg. 20,30) Der Apostel Johannes spricht sogar von dem antichristlichen Geist, der schon damals unter den Menschen zu wirken begann und sich in immer größerem Maße bis in unsere Zeit hinein entfaltete.

Doch wollen wir uns nicht mit denjenigen befassen, die abgewichen und in die Falle des Feindes geraten sind, und so Schmach auf Christus und Sein Wort gebracht haben. Ihre Torheit ist bereits kundgeworden oder wird es bald werden. Wir müssen auf der Hut sein, denn es gibt solche, die sich unter dem Deckmantel der Endzeit-Botschaft verstecken und ihre eigenen Lehren fördern. Der Feind kommt nicht immer wie ein brüllender Löwe: nein, er kommt so listig wie eine Schlange, um die zu verführen, die seinen Argumenten Gehör schenken. Hier ist kein Raum für Toleranz. Jesus Christus benutzte harte Worte und sprach energisch gegen das Anlaufen des Feindes, als etwas unter falscher Inspiration im Gegensatz zum Wort gesagt wurde. „Da nahm Petrus Ihn beiseite und begann auf Ihn einzureden mit den Worten: ,HErr, das verhüte Gott: Nimmermehr darf Dir das widerfahren!’ ER aber wandte sich um und sagte zu Petrus: ,Mir aus den Augen, Satan! Gehe hinter mich! Ein Fallstrick bist du für Mich, denn deine Gedanken sind nicht auf Gott, sondern auf die Menschen gerichtet.’“  (Matth. 16,22-23)

Dieser HErr Jesus widersteht noch immer allem, was durch verkehrte Inspiration hervorkommt. ER sagte nicht: „Petrus, gehe hinter Mich!“ ER richtete Seine Zurechtweisung direkt an den Urheber und sprach Satan an. So werden auch wir gegen alle unbiblischen Lehren auftreten, wenn der Geist der Wahrheit in uns ist. Es ist nicht mein Vorhaben, an einem Bruder Fehler zu suchen, doch die Aufforderung gilt allen Christen, die Dinge zu unterscheiden und festzustellen, was der Feind hervorbringt, um die Gläubigen zu verwirren. Es sei denn, wir widerstehen dem um jeden Preis, sonst sind wir in Gefahr, selber hineinzurutschen. Wenn wir falsche Lehren tolerieren, wird ein verkehrter Geist unsere Gesinnung verderben. Die Zeit ist da, das Wort mit Freimütigkeit hervorzuheben. Wir mögen im Moment schockiert sein, doch die Wahrheit wird uns freimachen. Wenn Irrtum ans Licht gebracht wird, so wird er vom Licht gestraft, und der Feind verliert seinen Halt. Wenn sich verantwortliche Brüder vom Wort entfernt haben, sollte man sie lassen, denn Gott hat sie schon verlassen. Sie verursachen nur, daß andere irregeleitet werden. Wenn wir nur das sagen könnten, was die Schrift sagt, und schweigen, wo sie schweigt, könnten viele Schwierigkeiten verhindert werden. Die geringste Abweichung von dem ursprünglichen Wort ist sehr gefährlich. Der Feind verbirgt sich hinter theologischen Deutungen und falschen Konzeptionen. Doch Gott ist in Seinem Wort.

Satan legt die Betonung auf Extra-Erkenntnis. Wenn die teuren und aufrichtigen Menschen doch nur die Lügen und das darin von der Schlange befindliche Gift erkennen könnten, würden sie von dem Baum der Erkenntnis fliehen, zum Baum des Lebens zurückkehren und das Wort Gottes voll und ganz glauben. Das Wort ist Geist und Leben; jede Deutung bedeutet den Tod und trennt uns von Gott. Der HErr wird alles ausführen, was ER verheißen hat, wenn die Zeit dafür kommt. Wir benötigen die echte Unterscheidung des Heiligen Geistes jetzt mehr als je zuvor. Es ist offenkundig, daß Menschen, die den Anspruch stellen, das geoffenbarte Wort für diese Zeit zu glauben, tatsächlich die Heilige Schrift in manchem Punkt unbeachtet lassen und nur aus den Zitaten Br. Branhams das für sie Passende herausnehmen, was zur Festigung ihrer eigenen Ansicht dient. Manche haben ihr Gleichgewicht verloren, weil sie nicht alles in Übereinstimmung mit dem Worte Gottes gebracht haben. Man verläßt die klare Lehre der Schrift und macht ein anderes Evangelium, ohne sich dessen bewußt zu werden. Die Zeit ist gekommen, in der Jesus Christus, unser HErr, den Vorrang in allem haben muß, nicht in Worten allein, sondern in der Tat und Wahrheit.

Natürlich sind wir Gott für all Seine Knechte dankbar, doch wir predigen Jesus Christus als den Gekreuzigten. Ist nicht offensichtlich, daß man das Kreuz und den Gekreuzigten zur Seite stellt und den Sieger von Golgatha in den Herzen mancher Gläubigen der Botschaft entthront hat? Gott sieht nach einem Volk, das Seinem Wort völlig verpflichtet ist; Menschen, die Sein Leben empfangen und Seine Frucht tragen. Himmel und Erde werden vergehen, doch Meine Worte werden nicht vergehen, sagte Jesus, unser HErr. ER hat weder Seine Kraft noch Seinen Dienst erklärt, doch den Feind schlug ER immer mit dem Schwert des Geistes, dem Worte Gottes, und sprach: „Es steht abermals geschrieben!“ Das ist die einzige Möglichkeit für uns, den Feind zu überwinden. Unsere Erfahrungen, unsere Lehren, was immer es sein mag, wird zu einem Nichts, wenn nicht alles auf dem Worte Gottes gegründet ist. Möchte der HErr Jesus Christus den ersten Platz in unserem Leben haben, damit ER Seinen Sieg durch uns kundtun kann.

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