Ewald Frank
1985-07-14, 10:00, Krefeld, Deutschland
Hebr. 10,7-10: „Da sprach ich: Siehe Ich komme,
in der Buchrolle steht über mich geschrieben, um deinen Willen, o Gott, zu tun!“
(ausgestrahlt am 2025-03-23)
Lob und Dank sei dem Herrn für die Gnade und das Vorrecht, dass wir wieder hier sein können, unserem Gott den schuldigen Dank darzubringen, sein Wort zu hören, es in unsere Herzen eindringen zu lassen, uns zu prüfen, wo wir stehen, wo wir gehen, was wir tun, ob wir damit vor ihm bestehen können.
Es ist ja so beim Bibellesen, dass wir nicht nur Berichte wahrnehmen, wir versetzen uns in die Lage dessen was wir hören, wir versuchen uns darin wiederzufinden, prüfen uns welche Worte auf uns zutreffen.
Nicht wie wir uns einordnen, sondern wie Gott uns einordnet, gemäß seinem Worte, was er von uns sagt, was er von uns denkt, wie er uns sieht.
Das alles ist ja wichtig.
Von uns als Menschen sagt Jakobus, dass wir solchengleichen können, die in den Spiegel schauen und davongehen und vergessen, wie sie ausgesehen haben. [Jak 1:23]
Aber wenn wir in der Gegenwart Gottes sind, dann spricht uns sein Wort ganz besonders an.
Wir können alle die Bibel zu Hause lesen und sie spricht zu uns.
Aber ich sage euch, wenn wir so zusammen sind und das Wort des Herrn hören, dann spricht es uns umso mehr an, wir merken dass Gott mit uns redet, dass wir gemeint sind.
Plötzlich geht es nicht mehr um David, nicht mehr um Mose, nicht mehr um Jesaja, nicht mehr um all die Propheten, durch die Gott geredet hat, die er als Beispiel, als Vorbilder nahm.
Plötzlich spüren wir, dass wir angesprochen worden sind, dass wir gemeint sind, dass wir diejenigen sind, die Gott gerade jetzt ansprechen, ja, dass er uns in seine Gegenwart stellen möchte.
Ich bin heute Morgen nicht gekommen, um zu sprechen.
Ich wollte mich eigentlich nur nebenangesetzt haben, um zuzuhören.
Das tut immer sehr wohl, wenn man Gottes Wort hören kann.
Ich sage es immer wieder: Wer sich zum Predigen drängt, den müsste man verdreschen.
Der weiß nicht, was er will. Der weiß nicht, was er will. Vielleicht etwas gelten, aber das weiß der Betreffende dann auch noch nicht mal.
Nein, die Verantwortung ist sehr, sehr groß, sehr, sehr groß. Jakobus schreibt, "Drängt euch nicht zum Lehren, denn ihr wisst, dass wir ein umso größeres Urteil empfangen werden." [Jak 3:1]
Es ist keine einfache Sache, das Wort zu verkündigen.
Wir haben in dem Lied 223 gesungen, die ersten beiden Strophen, das heißt 1 und 4 sind schon betont worden.
In Strophe 2 heißt es:
"Als ich im Glauben Jesus dich am Kreuz erblickt, da wurde himmlisch mir mein Herz erquickt.
Welch ein Meer von Wonne strömte da durch meine Brust, heiße Tränen flossen mir vor Leid und Lust."
Beides war da – tiefes Leid über das, was wir getan haben und in der Gegenwart Gottes haben wir es gesehen und nahm tiefe Freude über das, was Gott getan hat.
Und beides hat Tränen ausgelöst.
Das eine Tränen des Leides und das andere Tränen der Freude, weil Gott allen Schaden gut gemacht hat.
In Strophe 3 heißt es:
"O welche Wonne strömt mir jetzt durch Herz und Sinn,
wenn ich bedenke, dass ich dein nun bin."
Ich möchte die Liederdichter fragen können, was sie nach zehn oder 20 Jahren gesungen und gedichtet hätten.
Da sind alles so aus dem Augenblick heraus, aus dem Erlebnis durch den Geist Gottes gedrungen, haben sie geschrieben und gedichtet und dann kamen die Jahre und die Tage der Prüfung. Aber sie werden sicherlich am Ende ihrer Laufbahn die Treue Gottes gelobt und gepriesen haben.
Wir alle können uns an die Stunden erinnern, als wir zu Gott kamen, die Gnade und das Heil erlebten, als wir uns ausweinten, ausbeteten, bis wir durchgedrungen sind.
Und dann haben wir gedacht, die Welt ist in Ordnung, alles ist wunderbar, alles war herrlich. Wir sahen einen geraden Weg vor uns, Prüfungen haben wir nicht gesehen, Hindernisse haben wir nicht gesehen, wir haben all die Nöte, die uns begegnen würden, nicht gesehen.
Wir waren selig in unserem Gott. Tiefe Freude, tiefer Friede erfüllte unsere Herzen.
Mit allem anderen haben wir nicht gerechnet zu der Zeit.
Aber wenn wir heute zurückschauen, dann müssen und dürfen wir sagen: Gott ist treu. Gott ist treu. In allen Prüfungen, was immer kommen mag oder schon da war, Gott ist treu.
Und der Herr sagt es selbst: "Wenn ihr untreu werdet, so bleibt Er dennoch treu, denn er kann sich selber nicht verleugnen." [2Tim 2:13]
Irgendjemand fragte mich einmal: "Ist noch Gnade für mich, ich habe den Herrn verleugnet, ich habe ihn nicht bekannt, ich habe nicht Zeugnis abgelegt, wie ich es hätte tun sollen."
Es kommen Momente in unserem Leben, wo wir uns prüfen, aber so sagt es Gottes Wort: Selbst, wenn wir untreu sind, wenn wir verleugnen, wenn wir nicht Zeugnis ablegen, wie wir es tun sollten, der Herr ist treu.
Wir können es nicht fassen und trotzdem glauben wir’s, dass es so ist.
Ich bin froh dass Bruder Russ hier auf der Plattform geblieben ist. Das beruhigt mich immer unwahrscheinlich, dann kann ich mich bald getrost setzen.
Ich habe mal etwas, wir sind ja unter uns und ich weiß nicht, ob unsere Schwester Back schon willkommen geheißen worden ist. Bist du schon hier willkommen geheißen worden, Schwester Back? Dann möchte ich das, ich möchte das heute tun. Ich möchte das heute tun.
Steh mal auf, Schwester Back.
Schwester Back ist zugezogen und ich darf wohl sagen, um des Wortes Gottes willen. Sie hat sonst wohl kaum jemanden, der ihr nahesteht, zumindest nicht im Glauben. So ist das wohl. Und sie hatte das Verlangen, hier zu sein.
Schwester Back, du wirst vielleicht gewisse Vorstellungen haben, wie Gläubige sein sollten.
Ja, was soll ich dir sagen? Ich möchte heute Morgen schlicht und einfach sagen, auch Gottes Kinder sind nur Menschen. Auch Gottes Kinder sind nur Menschen.
Du wirst beides erleben, Freude und Betrübnis. Du wirst vielleicht manchmal verstanden und manchmal nicht verstanden werden, manchmal Zustimmung und manchmal nicht bekommen, aber das werden dann Prüfungen sein, die wir alle zu bestehen haben.
Wir sind Gott dankbar, dass du ihm und seinem Wort den Vorrang gegeben hast.
Schwester Back hatte ein kleines eigenes Häuschen, hat es dagelassen oder verkauft.
Ich weiß ja nicht, wie das Stand der Dinge ist, aber spielt auch keine Rolle.
In jedem Fall war ihr Gottes Wort und die Gemeinschaft mit den Gläubigen mehr wert als ein eigenes Haus – ich nenne es mal Häuschen – und das, woran sie ihr Leben lang gewohnt war.
Steht geschrieben, dass uns doppelt wiedergegeben wird, wenn wir alles verlassen, Häuser und Äcker und alles Mögliche. Es wird uns von Gott aus hier vergolten werden und dann in der Herrlichkeit nochmals.
Also stell dich darauf ein, dass Gotteskinder auch nur Menschen sind, mit Höhen und Tiefen.
Aber wenn wir ganz ehrlich sein wollen, dann merken wir diese Schwankungen ja nicht nur bei anderen, sondern auch bei uns selber.
Und wenn dem so ist, dann ist uns allen schon geholfen.
Die meisten merken diese Schwankungen nur immer bei anderen und nicht bei sich selber. Sie haben irgendwie dieses Thermometer nicht eingebaut. Wohl dem der es in sich eingebaut hat.
Und ich möchte sagen: Schön wäre es, wenn wir es bei anderen nicht merken würden. Und wenn wir es gemerkt haben, dann wie Jesaja 42 sagt: "Wer ist so taub, wie mein Bote und so blind wie mein Knecht, du siehst Dinge und siehst sie nicht, du hörst sie und hörst sie nicht." [Jes 42:19]
Paolo schreibt an die Korinther: "Von jetzt an kennen wir niemanden mehr nach dem Fleische." [2Kor 5:16]
Aber wir werden sie schon noch kennenlernen – aber wir gehen darüber hinweg.
Menschen sind Menschen. Aber wir bekennen, dass Gott Großes an uns getan hat.
Sind unsere Besucher aus der ČSSR willkommen geheißen worden? Wir haben, glaube ich neun Besucher bekommen, nicht Bruder Russ?
Ja.
Wir wollen, dass sich alle wohlfühlen. Wir möchten, dass sie alle gesegnet sind und dass sie alle wissen: Hier ist ihr Zuhause, ihr geistliches Zuhause.
Andere werden wir noch willkommen heißen, wenn die Zeit dafür gekommen ist.
Wir haben ein herrliches Wort schon gehört und meine Gedanken gingen so an das, was Gott durch den Propheten Jesaja und auch in den Psalmen hat sagen lassen, worum es eigentlich geht, ist ja darum, dass wir das Heil Gottes nicht nur erleben.
Vielleicht sollte ich, ehe ich hier ein wenig aus der Schrift lese, noch ein ganz besonderes Gebetsanliegen an uns alle richten.
Meine Schwester Hertha und ich haben gestern ja fast 1000 Kilometer gemacht, um Verwandte zu besuchen.
Wir haben nur noch eine Tante und wohl sieben Cousins und Cousinen. Es lag mir seit einiger Zeit auf dem Herzen, mit diesen Menschen mal zusammen zu sein, denn ich möchte sie in der Herrlichkeit wiedersehen.
Ihr glaubt gar nicht, was manchmal in mir vor sich geht. Wenn ich daran denke, dass Menschen ungerettet in die Ewigkeit hinübergehen, ich möchte aufschreien, ich möchte aus Leibeskräften schreien, weil ich weiß, dass es kein Zurück mehr gibt, keine Änderung mehr gibt. Mit dem Moment ist alles zu spät.
Und wenn dann besonders solche, die einem nahestehen, man möchte ja, dass alle gerettet werden, aber besonders diejenigen, die doch irgendwann den Kelch des Heils geschmeckt haben, die unter dem Schall des Wortes Gottes saßen, als sie jung waren, die Gottes Wort gehört haben und dann ihre eigenen Wege gehen, nicht glauben können, das ist dann sehr betrüblich.
Ich möchte, dass ihr uns beten hilft, dass diese Menschenkinder, für die viele Gebete zum Throne Gottes emporgestiegen sind, dass der Geist Gottes sie irgendwie und irgendwann erfassen könnte.
Und als unsere Tante uns sagte: "Ich habe so viele Gebete zu Gott emporgeschickt…" Wo immer sie geistlich stehen mag, das ist nicht unser Urteil, Gott sieht ja das Herz an, aber sie hat immer die Radiopredigten gehört und wie sie selber sagt: "Ich habe mich danach gesehnt, dich zu sehen."
Und als wir niederknieten und beteten, merkte man doch den Schrei der Seele. Menschen haben das Wort als göttlichen Samen aufgenommen, aber sehen sich mancher Situation hilflos und machtlos gegenübergestellt.
Wollen wir daran glauben, dass Gott noch Herzen lenken kann, wie Wasserbäche, dass er noch retten, dass er befreien, dass er es selig machen kann.
Nach all diesen Jahren der tiefsten und innigsten und kostbarsten Belehrung erkennen wir, dass es eigentlich um die Seele des Menschen geht, um die Menschen selber.
Wie geschrieben steht: "Was hülfe ist den Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und Schaden nehme an seiner Seele?" [Mk 8:36]
Ja, wenn er seine Seele einbüßt, wenn er sie verliert, und wenn sie dem zweiten Tode preisgegeben wird, wozu waren wir dann geboren, wofür haben wir dann gelebt?
Möge es Gott wirklich gefallen, noch einmal, wie wir es ja am Mittwochabend hier lasen aus Hebräer 12, da steht das Wort: "Noch einmal spricht Gott, werde ich den Himmel und die Erde bewegen"." [Hebr 12:26]
Und dieses "Noch einmal" erinnert uns an die Worte, die wohl Simson ausgesprochen hat, als man ihm die Augen ausstach und die Feinde sich freuten und jubelten und ihre Feste feierten, weil sie den Geweihten des Herrn gepackt. [Ri 16:28]
Und der Mann, der vorher sah und er nicht mehr sehen konnte, aber die in seinem Herzen das Wort dennoch behalten hatte, sagte: "Herr, noch einmal, noch einmal", und er fasste die Säulen des Hauses, eine mit der linken und eine mit der rechten und sagte: "Herr, lass es noch einmal geschehen", und dann geschah es.
Ein einzelner Mann hat ein ganzes Haus zum Einsturz bringen können. Das heißt, er hat wohl in seinem Tode mehreren diesen Schaden zugefügt als in seinem Leben.
Aber darum geht es jetzt gar nicht. Wir sind im Neuen Testament, wir möchten keinem Schaden zufügen, wir möchten, dass denen Schaden zugefügt wurde, dass sie zum Herrn kommen.
Oh, wonach sehnen wir uns mehr, als dass Gott zu seinem Recht kommt, dass sein Wille geschehe, dass der Friede sich ergießen kann wie ein Wasserstrom. Da sagt auch der Prophet Jesaja an einer Stelle: [Jes 48:18] "Es hätte sich ein Segenstrom Gottes ergossen."
Wir haben das hier vor einiger Zeit schon mal gesagt, und wiederholt, was Gott der Herr zu Abraham sprach: "Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein." [1Mo 12:2]
Ich finde an keiner Stelle, dass Abraham noch gesagt: "Oh lieber Gott, segne mich und setze mich zum Segen."
Gott hatte einmal gesprochen: "Ich will dich segnen und du wirst ein Segen sein für alle Völker, in dir sollen gesegnet sein alle Völker der Erde."
Und als Biliam fluchen wollte, da ging es nicht – was Gott gesegnet hat, das kann der Mensch nicht fluchen. [4Mo 23:8] Was Gott gerettet hat, kann nicht mehr verloren gehen. Was Gott begnadigt hat, wem er geholfen hat, wem er sich offenbarte, dem hat es sich offenbart. Das kann nicht mehr gewendet werden.
Wir haben es ja mit Gott zu tun, noch nicht mal allein mit uns oder mit anderen, sondern mit dem lebendigen Gott, der etwas Großes vorhat.
Und die Hauptsache ist immer darin: Die Rettung unserer Seele.
Aber ich kam mit einem Gedanken heute Morgen hierher und das ist der aus dem Hebräer Brief, wo es geschrieben steht, "Siehe, ich komme, um deinen Willen zu tun…"
Dieses Wort aus Hebräer 10, von Vers 7 steht ja schon:
(7) Da sprach ich: ›Siehe, ich komme — in der Buchrolle (Ps 40,8) steht über mich geschrieben —, um deinen Willen, o Gott, zu tun.‹
Alle Propheten, alle Männer Gottes haben den Willen Gottes angekündigt und angekündigt. Sie haben über den Willen Gottes gesprochen, sie haben den Heilsplan Gottes dargelegt.
Aber alle waren sie Menschen.
Hier war einer, der sagen konnte: "Siehe, ich komme, in der Buchrolle steht über mich geschrieben, um deinen Willen, oh Gott, zu tun." Nicht nur anzukündigen, nicht nur darüber zu sprechen oder zu schreiben, sondern um deinen Willen zu tun.
Dann lesen wir in Vers 9:
(9) fährt er danach fort: »Siehe, ich komme, um deinen Willen zu tun«: er hebt das Erste auf, um das Zweite dafür als gültig hinzustellen;
Das alles, was die Opfer und das Gesetz und die Menschen mitsamt dem Opfer und dem Gesetz nicht erreichen konnten, das alles geschah auf einen Schlag.
Durch den und in dem, der unter das Gesetz getan wurde, um alle die vom Gesetz verurteilt waren, loszukaufen, um den Preis zu bezahlen, um jeder Forderung Gottes Genüge zu tun, um den Willen Gottes in allem zu tun, und dadurch ist dir und mir geholfen worden.
Das Erste ist aufgehoben worden, damit das Zweite als gültig hingestellt werden konnte. [Hebräer 10;5]
(5) … »Schlachtopfer und Speiseopfer hast du nicht gewollt, wohl aber hast du mir einen Leib bereitet;
Und in diesem Fleischesleibe, in dem der Teufel so angegriffen und so geprüft und so versucht hat, und es steht ja geschrieben, "… versucht worden in allen Stücken wie wir, doch ohne Sünde erfunden, damit er ein treuer Hohepriester sein konnte."
Er, der Reine und Heilige, hat unseren Platz eingenommen, hat unsere Strafe, die durch das Gesetz uns getroffen hat, auf sich genommen, ist hingegangen an das Kreuz, hat den Schuldbrief zerrissen, hat das Blut fließen lassen, das Blut des Neuen Bundes, um uns in sich selber mit Gott zu versöhnen.
Er hat das Erste aufgehoben, die Verdammnis, alles, alles, alles, und hat das Zweite, nämlich das Göttliche, den Neuen Bund, als gültig hingestellt.
Hier steht es: (Hebräer 10;9)
(9) … er hebt das Erste auf, um das Zweite dafür als gültig hinzustellen;
Man kann nicht zwei Dinge gelten lassen, Rechtfertigung und Verdammnis, entweder steht man da oder man steht dort.
Und wenn wir unseren Stand im Glauben eingenommen haben und erkennen, meine Strafe lag auf ihm, damit ich Frieden hätte und durch seine Wunden bin ich geheilt, dann ist der erste Zustand vorbei. [Jes 53:5]
Er gehört der Vergangenheit an.
Das Neue, das von Gott in Christo geschehene, wird als gültig hingestellt.
Das Vergangene ist vorbei, es gilt nicht mehr.
Wir können weder die Feindschaft aufgerichtet lassen oder das Kreuz aufgerichtet lassen. Ist das Kreuz aufgerichtet worden in deinem Leben, dann ist der Schuldschein zerrissen, dann ist dein Konto mit Gott beglichen, dann ist da nichts mehr zu zahlen. Ein für alle Mal hat er sich selbst dahin gegeben, wie es hier geschrieben steht.
Ich lese Vers 10 ganz. (Hebräer 10;10)
(10) und aufgrund dieses Willens sind wir durch die Darbringung des Leibes Jesu Christi ein für allemal geheiligt.
Es ist ein absolut vollbrachtes Erlösungswerk, in das Gott uns aus Gnaden hineingestellt hat – damit sich kein Mensch rühme: "Ich habe es geschafft, ich habe dies getan oder das."
Nein, er hat es getan, er hat ausgerufen: "Es ist vollbracht." [Joh 19:30] Und es ist vollbracht, ich glaube es. Ich glaube es, denn so hat er es, am Kreuz ausgerufen. Nicht bei einer Predigt hier oder da, am Kreuz, als das Blut floss, als die Versöhnung geschah, da rief er aus: "Es ist vollbracht."
Und das glauben wir von ganzem Herzen.
Das ist nämlich der Glaube an die wahre Rechtfertigung Gottes, die am Kreuz auf Golgatha geschah. Andernfalls werden wir uns unser ganzes Leben lang Rechtfertigen suchen und am Ende nicht gerechtfertigt sein.
Es gibt eine Gerechtigkeit Gottes. Und von der schreibt Paulus auch: "Auf dass wir in ihm die Gerechtigkeit Gottes würden." [2Kor 5:21] Nicht nur gerechtfertigt würden, sondern die Gerechtigkeit Gottes würden. Das hat Gott alles so eingerichtet.
In Psalm 40 stehen ja diese Worte prophetisch im Voraus geschrieben von Vers 7:
(7) An Schlacht— und Speiseopfern hast du kein Gefallen, doch offne Ohren hast du mir gegeben; nach Brand— und Sündopfern trägst du kein Verlangen.
(8) Da hab’ ich gesagt: »Siehe, hier bin ich! In der Rolle des Buches, da steht für mich geschrieben:
Besonders geht es ja hier, um den Ausspruch:
(9) Deinen Willen zu tun, mein Gott, ist meine Lust…
Als die Stunde in Gethsemane kam, sagte unser Heiland: "Nicht mein, sondern dein Wille geschehe." [Lk 22:42]
Er wünschte, dass dieser Kelch hätte an ihm vorübergehen können, aber dann hättest du und ich ihn trinken müssen.
Dann wärst du und ich den ewigen Tod, den zweiten Tod gestorben, und wir hätten kein ewiges Leben, keine Versöhnung und keine Gnade gehabt, hätte nicht Söhne und Töchter Gottes werden können. (Psalm 40;9)
(9) Deinen Willen zu tun, mein Gott, ist meine Lust…
Nun, das steht von unserem Erlöser geschrieben.
Menschlich könnten wir uns fragen, welche Lust soll da gewesen sein, was soll ihn da fröhlich gestimmt haben, als er über Gethsemane nach Golgatha ging und das Kreuz getragen hatte, aber steht: (Hebräer 12;2)
(2) … um den Preis der Freude, die ihn erwartete, den Kreuzestod erduldet …
Und es steht geschrieben:
"Hier bin ich und die du mir gegeben hast." [Joh 17:6]
Er tat es im Hinblick auf das, was dadurch hervorkommen würde, nämlich im Hinblick auf die Gemeinde, auf die Erlösten, auf diejenigen, die Gnade vor Gott finden würden.
Und er hatte die Gemeinde schon vor sich und er wusste: Ich leide ja nicht nur, ich sterbe ja nicht nur, ich leide und sterbe, um alle Söhne und Töchter Gottes loszukaufen, zu erlösen, den Preis zu bezahlen.
Er sah schon die Freude, die einst in der Herrlichkeit sein wird.
Wir können es uns heute ja nicht vorstellen, aber an dem Tage, den der Herr gemacht hat, wird kein Schmerz von Golgatha oder Gethsemane mehr sein, da wird der Schmerzenslohn als Erfolg, als Resultat vor dem Throne Gottes stehen.
Und wir sind der Lohn dieser Schmerzen, wir sind das Ergebnis von Golgatha, wir sind die Frucht seines Leidens und seines Sterbens.
Und an dem Tage wird alles Leid vorüber sein, es wird keine Trauer und kein Schmerz mehr sein, es wird kein bitterer Kelch mehr rumgereicht werden, unser Herr wird sich schürzen und wird uns bedienen und wir werden als die gesegnete Gottes Platz nehmen dürfen an dem großen Mahl.
Wer soll solch ein Angebot ausschlagen?
Wer soll oder kann daran vorüber gehen?
Wüssten die Menschen, was Gott ihnen bereitet hat, dieser Saal wäre heute überfüllt.
Und manchmal kommt es über mich, da möchte ich hier zwei große Lautsprecher irgendwo anbringen an einem langen Samstag, wenn so viele Tausende hier nebenan zum Einkauf sind und ihnen zurufen:
"Kommt, kauft umsonst", was Gott euch gegeben hat, wie der Prophet Jesaja im 55. Kapitel zum Ausdruck bringt. [Jes 55:1]
In uns muss wieder neu diese Retterliebe, die Erlöserliebe, das Heil Gottes, für andere muss neu in uns zum Durchbruch kommen.
Aber es scheint mir wichtig zu sein, dass ich und wir alle begreifen, wenn der Erlöser sagen konnte "Deinen Willen zu tun bin ich gekommen", dann sind auch wir als Erlöste, deren Namen im Buch des Lebens geschrieben stehen, dazu da, damit durch uns der Wille Gottes geschehen kann.
Wir sind nicht hier, um unseren Willen zu tun, unseren Kopf durchzusetzen, unsere Programme zu haben, wir sind hier, damit der Wille Gottes gemäß dem verheißenen Worte und gemäß seinem großen Plan in diesen Tagen geschehe.
Der Herr würde heute dasselbe sagen: "Brand- und Schlachtopfer hast du nicht gewollt." [Ps 40:7]
Deshalb steht: " … ich bin gekommen, um deinen Willen zu tun, oh Gott."
Hier sind wir, Gott helfe uns. Wir können ja nicht anders, als uns ihm zur Verfügung zu stellen, aber das ist der Schrei unserer Seele.
Inmitten allem, was drunter und drüber gehen mag, haben wir einen unaufhörlichen Schrei in unserer Seele. Ein Rufen nach Gott, ein bis jetzt ungestilltes, tiefes Verlangen, von Gott so gesegnet zu werden, dass wir ein Segen sein können, dass sich Gottes Wort buchstäblich an uns bestätigt und dann durch uns. Erst immer an uns, erst an uns und dann durch uns. Das ist der Weg Gottes.
Ehe Gott sein Wort durch uns bestätigen kann und uns dazu gebrauchen, muss er es in uns als wahr bestätigen können.
Nun noch schnell wohl diese Worte aus dem Propheten Jesaja, die vom Heil und vom Frieden sprechen. Jesaja 52, das bekannte Wort:
(7) Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße des Freudenboten, der Glück verkündet, der Gutes als frohe Botschaft verkündet und Heil zu melden hat…
Der Frieden verkündet - Hier steht Glück, in der anderen steht Frieden, aber meinetwegen beides Glück und Frieden.
Ich gehöre zu denen, die nie mit einer Übersetzung Schwierigkeiten haben. Ich füge das dann immer so schön aneinander und dann wird es mir noch größer, noch kostbarer, noch herrlicher.
Wenn Theologen die Bibel ließen und sehen, der eine übersetzt so, der andere übersetzt so, dann schütteln sie den Kopf. Dann fragen sie: "Was ist nun richtig, der eine übersetzt "Frieden", der andere übersetzt "Glück"."
Ja, vielleicht sollte der andere dann noch "Freude" übersetzen, dann fügen wir es zusammen, Glück, Heil und Freude, dann haben wir alles. Dann haben wir doch alles.
Wir stolpern nicht über die Dinge, wir wissen genau, es ist nicht der einzelne Buchstabe, es ist doch das Gesamtprogramm Gottes, das Gott zur Verwirklichung bringt in seiner Gemeinde.
In jedem Fall haben wir Frieden zu verkündigen. Jesaja 54, hier steht in Vers 10, Jesaja 54, Vers 10:
(10) Denn mögen auch die Berge weichen und die Hügel wanken, so soll doch meine Gnade nicht von dir weichen und mein Friedensbund nicht wanken«, spricht der HERR, dein Erbarmer.
Gott hat einen Friedensbund mit uns gemacht, ein Bund des Friedens, des Segens, des Lebens und des Heiles.
Man könnte auch hierzu noch viele Bibelstellen lesen. Aber welch ein herrlicher Trost. (Jesaja 54;10)
(10) Denn mögen auch die Berge weichen und die Hügel wanken…
Sollen sie, sollen sie…
(10) … so soll doch meine Gnade nicht von dir weichen …
Warum nicht?
Es war nicht nur Gnade, es war eine Gnade, die uns zuteilwurde durch sein teures und heiliges Blut, das vergossen worden ist. Eine an den teuren Preis gebundene Gnade, ein Heil an diesem Preis gebunden an das vergossene, teure Blut des Lammes.
Manchmal wird eine billige Gnade verkündet, die Leute meinen sie haben sie. Ein großes Heil allumfassend – man fragt sie nicht, wer dann noch am Schluss einbegriffen sein soll.
So geht es auch nicht.
Die Gnade Gottes, der Friede Gottes, das Heil Gottes, alles, was uns von Gott geschenkt wurde im neuen Bund, ist an das vergossene Blut geknöpft, das für uns vergossen wurde am Kreuz auf Golgatha.
Ohne das vergossene Blut gäbe es keine verwirklichte Gnade, keinen wahren Frieden, es gäbe nichts. Jesus sagte: "Dies ist der neue Bund in meinem Blute." [Lk 22:20]
Aber unter dem Blute ist Friede, Heil, Vergebung, Gnade, neues Leben mit Gott, alles, weil Christus am Kreuz für uns starb. Gnade, Heil, Segen, ewiges Leben, alles, geknüpft und verbunden mit dem, was auf Golgatha für uns geschah.
Da war noch eine Stelle, die ich lesen wollte. Jesaja 57, Vers 18:
(18) Seine Wege habe ich wohl gesehen, und doch will ich es heilen, will es leiten und ihm und zwar seinen Leidtragenden Trost als Vergeltung spenden,
(19) indem ich als die Frucht der Lippen Frieden schaffe, nämlich Frieden den Fernen und den Nahen!« spricht der HERR, »und ich will es heilen!« —
Wir könnten dieses Wort in das Neue Testament hinübernehmen, wo Paulus es aufgegriffen und dann ausgeführt hat, und wenn wir dann Frieden mit Gott in unserem Herzen haben, dann werden auch unsere Lippen dafür sorgen, dass dieser göttliche Friede bewahrt bleibt.
Denn man kann sehr schnell, gerade mit den Lippen, mit der Zunge, man kann sehr schnell für Frieden sorgen und ehe wir uns versehen, auch für Unfrieden.
Hier steht (Jesaja 57;19): "Indem ich als die Frucht der Lippen Frieden schaffe."
Die göttliche Frucht in unserem Herzen wird sogar über unsere Lippen herauskommen, denn: "Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über." [Mt 12:34]
Und wir werden staunen, welcher Friede Gottes über unsere Lippen kommt.
Das aufgewühlte und aufgebrauste Meer, das in unserem Inneren sein mag, die Wogen scheinen über jedes Ufer zu gehen… Plötzlich geschieht etwas, wir werden stille, der Geist Gottes überführt uns, wir werden ruhig und ein Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft der Menschen, bewältigt sich und überwältigt uns.
Und dann kommt die Frucht des Geistes, die ja auch unter anderem Friede ist, aus unserem Herzen hervor und ist in unseren Worten hörbar, vernehmbar und wohltuend für alle, die es erleben aus Gnaden.
Ihr kennt ja all die anderen Stellen.
Schöner wäre es, wenn wir nicht nur die einzelnen Bibelstellen wüssten, wenn wir sie nicht nur lesen würden und anhören, sondern wenn wir sagen könnten: "Herr, diese Worte haben sich in meinem Leben erfüllt, aus Gnaden".
Nicht weil du es konntest, weil du die Sache im Griff hattest. Täusch dich nicht, keiner von uns hat Umstände oder die Sache im Griff.
Uns hat die Sache im Griff – aber wir kennen den, der jede Lage meistern kann, der der Herr ist, der jedem Sturm gebieten kann, so dass sich Wind und Wellen legen. Legt sich der Wind, legen sich auch die Wellen. Beides gehört zusammen und dann ist Friede, dann ist Ruhe.
Nicht wir haben die Dinge so, so in der Hand. Oft haben die Dinge uns in der Hand, aber wenn wir uns dem Herrn nun ganz weihen und sagen: "Nimm mich so wie ich bin", dann hat er uns und alles, was uns betrifft, in seinen Händen, und ihm ist bis jetzt noch nichts misslungen.
Er ist Herr jeder Lage. Er wusste Rat, auch gegen den Tod. Das stand nicht nur geschrieben, Er ist Rat, er weiß nicht nur Rat. Er hat nicht nur Kraft, er ist Kraft. Er ist alles in allem.
Und glaubet, er ist das, was er sagte, dass er ist. Und er ist derjenige, den sein Wort im Voraus bezeugt hat, und er möchte uns alles in allem werden.
"Deinem Willen zu tun bin ich gekommen, oh Gott. Hat das Erste aufgehoben, um das Zweite als gültig hinzustellen." [Hebr 10:9]
Du bist nicht mehr der verurteilte Sünder, du bist ein gerechtfertigtes Gotteskind. Du kannst nur eins von beidem sein, kannst nicht zwei auf einmal sein.
Glauben wir es heute, dass es durch Golgatha geschah: So wahr Jesus Christus meinen und deinen Platz einnahm, meine und deine Strafe trug, für dich und für mich starb, so wahr ist es geschehen. Er hat das Erste auf sich genommen, um das Zweite für uns, für dich und mich als gültig hinzustellen.
Was gilt heute? Die Verurteilung oder die Rechtfertigung durch den Glauben?
Heute gilt für dich und mich das Zweite, der neue Bund in seinem Blute, der Schuldschein ist zerrissen.
Jede Mahnung, die in dein Haus kommt vom Feind, ist unberechtigt, noch zahlen - Nein, es ist alles beglichen, der Schuldschein ist für immer zerrissen.
Wir sind Gott dankbar für sein Wort, für seine Gnade, für sein Heil.
Und möge er es uns ins Herz legen, dass wir nicht bei uns denken: "Ja, die Menschheit geht nun ihre eigenen Wege und so weiter."
Möge uns ein tiefes Leid erfassen, wie es unseren Herrn erfasste. Er sah Jerusalem vom Ölberg herunterschauend und weinte. [Lk 19:41] Er weinte. Ein tiefes, göttliches und herzliches Erbarmen.
Möge noch wir von diesem Erbarmen erfasst werden, dann werden wir uns nämlich nie über andere stellen, sondern unter sie stellen, nie über ihre Köpfe hinweg sprechen, sondern zu ihren Herzen reden, und das in aller Demut und Dankbarkeit Gott gegenüber.
Möchten unsere Herzen auch heute unserem Gott die Ehre geben.
Wir sind uns dessen bewusst, keiner hätte es geschafft, aber durch seine Gnade werden wir es alle schaffen und dort sein.
Gelobt sei der Name des Herrn.
Amen.
Bruder Russ
Lob und Dank sei dem Herrn für all die kostbaren Worte, die wir wiederum aus Gnaden in uns aufnehmen durften.
Ich möchte nur sagen: Möge Gott uns allen Gnade schenken, dass wir nicht nur die Worte hören oder lesen oder dass wir sie wissen, sondern möge Gott Gnade schenken, dass wir jedes Wort befolgen können, wie es geschrieben steht.
Möge er uns segnen, wir wollen ihn auch jetzt wieder anbeten und die Ehre dafür darbringen.
Lasst uns aufstehen zum Gebet.
Wir danken dir noch gemeinsam für diesen Morgen und für dein Reden, für dein Wort.
Wir danken dir, oh Gott, dass du so mächtig in unseren Tagen bist und dass du nicht deine Gnade von uns genommen hast, sondern dein Bund ist aufgerichtet. Er bleibt bestehen. Halleluja!
Und dafür danken wir und beten dich an, oh Herr, und bitten, sei weiter mit uns und mit deinem gesamten Volke.
Hilf uns weiter, Herr.
Wir schauen aus, Herr, nach deinem baldigen Erscheinen, Herr, und wir wissen, Herr, die Zeit ist nahe. Dein Kommen ist bald da, oh Herr. Mach uns bereit, Herr, für dein Kommen und für die Ewigkeit.
Halleluja! Preis und Dank sei dir in Jesu Namen.
Amen.